Mittelmeer-Ultranano

  • Hallo,


    wollte mal mein mobiles Mittelmeer-Ultranano vorstellen. Wahrscheinlich wird es aufgrund der Größe Kritik von allen Seiten hageln. Trotzdem:


    Einmachglas mit Belüftung und Beleuchtung (Schreibtischhalogenlampe).
    Besatz: Lebendgestein aus dem MM, 3 Erdbeerrosen, 1 Wachsrose, 2 Felsküsteneinsiedler, Miesmuscheln, Mittelmeer-Caulerpa, Meersalat.
    Standzeit: 13 Monate


    //thomas//

  • Finde das Projekt eigentlich sehr gut!
    Nur der Besatz ist etwas zu hoch find ich... Da hätte es auch 1 Erdbeerrose sein können... und statt der Einsiedeler hätte ich eventuell kleinbleibende Krabben hineingegeben (Gibts im MM unter jedem Stein zu tausenden..)


    Scheinbar geht es den Tieren aber gut sonst hätte das ganze nicht schon 1 Jahr gehalten.
    Lg
    Lukas

    Mfg Lukas


    240er 120*40*50 + 100l TB - 6*54Watt, Turbofloter Sl, Ozon + UV, Aktivkohlenachfilterung, Osmolator, Zeolithfiltersystem mit Säule + Bakks + Food


  • Danke für das milde Urteil!


    Erdbeerosen sind untereinander eigentlich bestens verträglich, wenngleich die Jungs im Mittelmeer mehr Sicherheitsabstand voneinander halten, als ich das z.B. an der schottischen Felsküste beobachten konnte (dort in Spritzwassertümpeln von netto 10 Litern Inhalt manchmal bis zu 20 und mehr Individuen beisammen). Im Glas sind das allerdings Mittelmeertiere, was bislang auch gut geht. Wo's manchmal Chemie-Krieg gibt, ist wenn die Wachsrose zu sehr Richtung Erdbeerrosen wandert. Dann wird geschleimt. Bislang führte das aber noch nicht zu Verlusten.


    Kleine Krabbe hatte ich übrigens schon drin. Die Jungs wachsen aber doch schneller als gedacht, also hab ich einen dieser Rambos dann letzten Monat ausquartiert, zumal ich ihm im Verdacht hatte, sich auch an den Einsiedlern vergriffen zu haben (waren nämlich vorher ein paar mehr, denke aber jetzt auch, dass ich den Besatz nicht erhöhen werde).


    //thomas//

  • hallo thomas !


    nett :)


    pilumnus krabben würde ich nicht empfehlen, die fressen die einsiedler (ich tue alles daran, meine becken frei von denen zu kriegen). es gäbe spannende friedliche krebse/krabben aber ich weiss nicht bei einem so kleinen "becken" ...


    einziger verbesserungsvorschlag nebst vergrösserung: beleuchte mit irgendwas, was weniger hitze erzeugt, dann sind auch die temperaturen niedriger. der besatz wird es danken


    vorschläge: energiesparlampe, LED


    sollte es ein algenproblem geben kann ich dir 2-3 passende 4 mm grosse, ausgewachsene nachzuchtschnecken (nicht bestimmt) schenken. müsstest du dir in wien abholen :)


    lg maria

  • Hallo Thomas!


    Zuallererst: Bravo! Super!


    Ja und dann sollte ich mich eigentlich ärgern. Ich hatte nämlich selbst vor, die Fangemeinde hier in absehbarer Zeit mit einem Nano zu verblüffen, das man auch als Briefbeschwerer verwenden kann.
    Als Beleuchtung hätte ich auch eine blaustichige LED vorgeschlagen.

    Standzeit: 13 Monate

    Das hätte ich nie erwartet! Wie hältst Du das Wasser in Schuß? Wieviel Wasser wechselst Du? Bitte noch ein paar Fotos!


    Liebe Grüße
    Günther

    Μην προσπαθείς να κυβερνήσεις την φύση - παρατήρα την!
    (c) Τρελός


  • freut mich, dass es Dir gefällt. Also, ehrlich gesagt mach ich zur Wasserpflege eher nur sporadisch was. Würde sagen im Schnitt wird einmal im Monat ein Drittel des Wassers mit eingefahrenem Wasser aus anderen Becken erneuert. Ca. alle drei Monate nehm ich alles raus und schrubb das Glas und spüle den Kies mit eingefahrenem Meerwasser.


    Experimentiere mit Kleinstnanos schon seit 7 Jahren. Größter Schwachpunkt ist immer die Beleuchtung. Wenn man jedoch Tiere wie Einsiedler, Muscheln und Erdbeerosen pflegt, kann einem das egal sein. Für Caulerpa reicht das Tageslicht. Es reicht aber nicht für die Wachsrose. Da reichen leider LED's auch nicht. Hatte einen Strahler mit 12 LED's im Einsatz und die ließen die Wachsrose verkümmern. Halogen macht zuviel Hitze, da muss ich Maria recht geben. Daher lass ich es auch nur zwischen Nov und Feb an. Schlecht ist, dass die Wärme im Wasser für MM-Tiere dann antizyklisch ist.


    Anbei mal eine Draufsicht, da kann man die drei Erdbeerosen gut erkennen. Die Wachsose ist nicht zu sehen (schläft noch zwischen den Spalten, hab erst jetzt das Licht angemacht).

  • Hallo Tom !


    Mein klein Nano hier (720 L) wird auch nur mit led betrieben - led ist nicht led ... :D


    besteht eine lampe aus vielen kleinen plastik leds, die eher länglich sind, kann sie oft nichts taugen. du brauchst leds, die eher flach sind, und von aussen erkennbar eine innere struktur mit metall und einen gelben fleck haben - dass sind dann high power leds.


    eine einzelne 3 watt led würde etwas mehr als 200 lm haben, das wäre mit sicherheit auch für die wachsrose genug. soetwas kriegt man auch fertig, auch als nano beleuchtung, nur nicht im baumarkt.


    lg maria

  • Hallo Thomas!


    Also die LED-"Birnen", die in Baumärkten Höchstpreise erzielen, kannst Du wirklich vergessen - das ist billigstproduzierter China-Müll.


    Marias Beleuchtung besteht glaube ich aus solchen LEDs, die Johannes verlinkt hat. Sobald ich dafür Zeit habe, werde ich mir ebenfalls so eine Beleuchtung basteln.
    Das Licht ist meiner Meinung nach angenehm und hat angeblich eine gute spektrale Verteilung. Ich werde aber irgendeine Blende machen, daß man nicht direkt in die LED hineinschauen kann. Obwohl die seitliche Abstrahlung relativ gering ist, "haut sie einem das Aug ein". :D
    (Ich habe derzeit nur "daylight" Sparlampen mit 6000K - so nach der Devise "besser als gar nix".)


    Irgendwo geistert auch hier ein Thread herum, in dem Maria eine Selbstbau-LED-Beleuchtung für ein Nano beschreibt.


    Liebe Grüße
    Günther

    Μην προσπαθείς να κυβερνήσεις την φύση - παρατήρα την!
    (c) Τρελός


  • hallo !


    beim 720 liter becken sind in summe leds dieser qualität für 170 watt verbaut. beim kleinen becken ssc p4 4 stück - zum basteln der spiegelblende war noch keine zeit, aber die kommt noch ...


    ... vor allem soll die frontscheibe keinesfalls beleuchtet werden, dann wachsen auch keine algen


    lg

  • Danke für Euren Input! Hab mir jetzt mal einen kleinen LED-Strahler besorgt, den man wohl im Gartenteichbereich verwendet. Die Erdbeeren haben weniger Licht als früher, da die LED's nur einen kleinen Leuchtkegel haben. Allerdings macht die Leuchtkraft die Wachsrose happy. Diese ist in den Lichtkegel gewandert und fühlt sich sichtbar wohl. Das Becken heizt sich jetzt nicht mehr auf und Strom wird auch noch gespart.


    Gruss aus Schwaben!


    //thomas//

  • Hallo Thomas,


    für mich hört sich bei dieser Größe der Spaß auf, auch ein Einsiedler braucht einen gewissen Lebensraum, der ist hier absolut nicht mehr gegeben.


    Michaela

  • Hallo Thomas!


    Schaut gut aus! Die LEDs sind ja scheinbar wasserdicht vergossen - Netzgerät ist extra?


    Echt beeindruckt bin ich aber, daß Dir so eine geringe Wassermenge nicht umkippt. Das motiviert mich natürlich jetzt auch wieder, ein "Pico" zu starten.


    Liebe Grüße
    Günther

    Μην προσπαθείς να κυβερνήσεις την φύση - παρατήρα την!
    (c) Τρελός


  • Wow... dass das Gurkenglas schon so lange läuft...


    Jedoch finde ich es nicht gut dass du Einsiedler in diesem Gurkenglas hältst... möcht jetzt nicht sagen dass es Tierquälerei ist, finde aber auch kein andres Wort dafür.Ich denke nicht dass es sinnvoll ist Einsiedler oder andere " höhere Lebewesen" in so einem ding zu Pflegen

  • Also ich finde diese Tierschutzdiskussionen manchmal wirklich so lustig, daß ich jetzt auch einmal ausnahmsweise daran teilnehmen möchte.
    (Aber bitte nichts persönlich nehmen!)


    Soweit ich weiß - aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren - werden diese Felseneinsiedler nicht besonders groß. Das Größenverhältnis Einsiedlerkrebs zur Grundfläche des Gurkenglases wird in etwa gleich sein, wie "ich" zu einem Fußballfeld.
    Was ich mit dem Einsiedler gemeinsam habe? Nun - ich finde Lebendgestein wesentlich interessanter als einen Fußballplatz. Dreidimensional ist es auch noch! Da gibt es noch viel mehr zu erkunden!
    Was mir der Einsiedler voraus hat? Ich nehme an, er vergißt schneller. Wenn er an einem Ort vorbeikommt, den er schon einmal untersucht hat, erkennt er ihn vielleicht gar nicht. Er ist neu für ihn! Ihm wird nicht fad!
    So wird es mir hoffentlich auch einmal gehen - Freund Alzheimer wird mich irgendwann unterstützen.

    Μην προσπαθείς να κυβερνήσεις την φύση - παρατήρα την!
    (c) Τρελός


    Einmal editiert, zuletzt von trelos ()

  • Hallo Günther,


    danke für Dein Pladoyer! Sehe das bei den von mir gehaltenen Einsiedlern naturgemäß auch so. Stelle mich gern eines sachlichen Diskussion. Dafür sollte man aber wissen, worüber man redet:
    Einen Diogenes pugilator würde ich auch bei 7mm Länge nicht in dem Glas halten wollen. Die Jungs sind es gewohnt ständig über den Sandboden zu laufen. Vom Calcinus tubularis könnte ich 10 mit einer Länge von 1 cm einsetzen. Da sitzen die Weibchen nämlich am liebsten jahrelang ortsgebunden in einer Röhre. Und auch ihre Männer sind echte Faultiere. Pflege einen solchen bereits seit 6 Jahren in einem Glas.
    Hätte ich mehr gefunden, würd ich mehr einsetzen. Die Felsküsteneinsiedler Clibabrius erythropus werden eigentlich nur ein wenig aktiver wenn sie Kohldampf schieben. Ansonsten kann man auch erleben, dass ihr Bewegungsradius manchmal nur wenige Schritte am Tag beträgt.
    Vielleicht kann man Dein Vergleich auch auf den Oktobus-Thread anwenden, den es hier im Forum gibt. Da sind auch Aquarien die Tausende von Litern fassen eigentlich noch zu klein, weil der Aktionsradius der Tiere gewaltig ist. Oder man denkt an die Plattfische, die es gewohnt sind Fluss aufwärts zu wandern.
    Man möge doch beim nächsten Mittelmeerbesuch mal die Spritzwassertümpel an der Felsküste begutachten, in denen C. erythropus z.T. in Massen auftritt. Hier hat man wahrscheinlich in vielen Fällen eine Wassermenge, die jene meines Einmachglases kaum übersteigen dürfte ...
    Die biologische Stabilität ist übrigens kein Problem, solange man nicht füttert. Da geht es mit entsprechendem Lebendgestein und Drahtalgen auch noch kleiner. Nur dann noch passenden Tierbesatz zu finden wird dann wirklich schwer ...


    Gruss, //thomas//

  • Man möge doch beim nächsten Mittelmeerbesuch mal die Spritzwassertümpel an der Felsküste begutachten, in denen C. erythropus z.T. in Massen auftritt. Hier hat man wahrscheinlich in vielen Fällen eine Wassermenge, die jene meines Einmachglases kaum übersteigen dürfte ...



    Hallo Thomas,


    dann war mein Kommentar vielleicht nicht so ganz richtig, muss auch mal einen Fehler eingestehen. Sorry.


    Dann wäre ja dein Einmachglas im Vergleich zu einem Spritzwassertümpel ein herrliches Anwesen :D .


    lg michaela

  • Hallo Michaela,


    herrliches Anwesen wohl nicht, eher so ne Art Wohnwagen. Immerhin ist das Nano in einer kleinen Kühltasche verpackt voll transportfähig. So haben die Bewohner schon mehr von der Welt gesehen als manche, sagen wir mal ... Miesmuschel.


    In China hat mich dieses Jahr aber echt der Schlag getroffen, was der lebenden Kreatur von uns Menschen so alles angetan wird.


    Grüssle,


    //thomas//