Frostfutterautomat

  • Hallo!


    Ich mache mir derzeit (wieder einmal) einige Gedanken zum Bau eines Frostfutterautomaten.
    Leider ist der Zinn-Frostfutterautomat ja vor einigen Jahren wieder vom Markt verschwunden.
    Heute bin ich eher durch Zufall auf folgende Produkte der Fa. Waeco gestoßen:
    http://www.waeco.com/de/3274.php


    Mit Hilfe dieser Milchkühler könnte eine sehr kostengünstige Umsetzung meiner Meinung nach möglich sein.
    Dazu sind ja nur einige Schläuche, eine Dosierpumpe oder zwei Luftpumpen für die Aufmischung und Förderung notwendig.
    Der kleiner Milchkühler (0,5 Liter) verbraucht im Dauerbetrieb max. 20Watt.
    Eine akzeptale "Frostfuttertemperatur" sollte bei 20° unter Zimmertemperatur auch möglich sein.
    Die berührten Teile sind anscheinden sehr einfach zu reinigen.


    Hat sich hier schon jemand etwas in diese Richtung mit den Milchkühlern überlegt?
    Ich hoffe ich kann damit wieder etwas Schwung in das Thema Frostfutterautomat bringen.


    LG,
    theseus

  • Hi!
    Habs auch schon mit einem Weinkühler gesehen!

    Liebe Grüsse
    Martin :prost:


    160x60x60, 112l Technikbecken, 2x Tunze 6060, Devil D3000 Förderpumpe,Red Devil Abschäumer RDC-850, 3x165W Chinaled, 4x 24W T5, Pelletsfilter, temperaturgesteuerte Ventilatorkühlung und einige Zuchtbecken sowie Planktonröhren

  • Hallo Theseus,
    das Problem ist nicht die Technik sondern das An- bzw aufgetaute Futter. Innerhalb sehr kurzer Zeit werden die Inhaltsstoffe des Futters durch enzymatische Stoffwechselprozesse verändert, lange bevor bakterielle Stoffwechselprozesse ablaufen. Damit werden die Inhaltsstoffe, die- wenn vorher richtig behandelt, innerhalb kürzester Zeit so verändert, dass sie ihren Nährwert verlieren und sogar toxisch werden können. Ich rate Dir davon ab. Abgesehen davon gibt es bei der Behandlung des Frostfutters durch die Produzenten einige Unwägbarkeiten, die eine Stofffreisetzung und Pyrolyse beschleunigen. Anders als bei Lebensmitteln zum menschlichen Verzehr gibt es hier keinerlei Standarts, die für Produzenten verbindlich sind. Ansonsten hätten wir auch keine Probleme mit Vibrionen. Ich würde mir eher Gedanken zu einem Lebendfutterautomaten machen.
    Gruß Paul

  • Hallo Paul,


    bisher habe ich von verschiedenen Seiten gelesen (Knop, Jens Kallmeyer) dass die eigentlich nichts anderes machen als Frostfutter auftauen, in ein Spritze füllen, im KS aufbewahren und über den Tag verteilt ins AQ geben. Ich kann deine Argumentation durchaus nachvollziehen, denn was da alles in Frostfutter drin ist wird sicherlich schnell zu einem enzymatischen Abbau der vitalen Nährstoffe führen. Wenn du dir allerdings den WAECO anschaust, schafft der 22 C° unter Raumtemperatur, was bei mir ca. 1-2 C° entsprechen würde. Bei diesen Temperaturen laufen enzymatische Prozesse doch sehr langsam ab. Allerdings gebe ich dir recht, ich würde dort nicht einen Wochenvorrat an aufgetautem Frostfutter reingeben.
    Dein Vorschlag für einen Lebendfutterautomaten finde ich hoch interessant. War das nur eine Idee oder gibt es da schon konkrete Beispiele.


    Gruss
    Marco

    Honi soit qui mal y pense
    ________________________________________________________
    60x60x40 Becken neu eingerichtet 22.01.14 (läuft seit Feb 2012), 2 Tunze Nano 6055 alle 6h im Wechsel, Maxspect Razor 120W 10000K 120°-Linsen & 2 7W AM Sunspots, ATB Nano Hang-On: Besatz primär Weichkorallen, einige LPS, Montiporas und Filtrierer. 2 Eviota nigriventris, 2 Lysmata boggesi, 1 Leander plumosus

  • Hallo Thesues


    Von Luftpumpen würde ich Abstand nehmen, denn dadurch bringst du warme Luft ins System. Eine weiter Möglichkeit wäre ein Infusionsbeutel, gefüllt mit dem Frostfutter, im TK aufbewahrt. Dann kannst du täglich oder alle 2-3 Tage einen neuen in den Milchkühler legen und einen Infusionschlauch an deiner Strömungspumpe anbringen. Den Durchfluss kannst du über ein Infusionsventil bzw. Schlauchklemme regeln.
    Die Idee mit dem Milchkühler find ich super, preiswert, lebensmittelecht und offenbar für Dauerbetrieb tauglich.


    Gruss
    Marco

    Honi soit qui mal y pense
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    60x60x40 Becken neu eingerichtet 22.01.14 (läuft seit Feb 2012), 2 Tunze Nano 6055 alle 6h im Wechsel, Maxspect Razor 120W 10000K 120°-Linsen & 2 7W AM Sunspots, ATB Nano Hang-On: Besatz primär Weichkorallen, einige LPS, Montiporas und Filtrierer. 2 Eviota nigriventris, 2 Lysmata boggesi, 1 Leander plumosus

  • Hallo Theseus


    Ich würde nicht den kleinen Kühlschrank nehmen, sondern das Ding mit dem runden Glas.
    Da kannst du im Behälter das Wasser über Nacht schon vorkühlen.
    Statt einer Umwälzpumpe (die nur heißzt) würde ich ein kleines Rührwerk aufsetzen (bist ja eh schon am basteln).
    Problemaisch könnte allerding sein, daß der Inhalt des Förderschlauchs warm wird und verdibt.


    LG


    Paul

  • Vielen Danke für die vielen Anregungen!


    Ich bekomme nächste Woche meinen GHL PL3.
    Werde dann einmal in Verbindung mit einem Waeco einige Versuchte starten.
    Die Erwärmung mit einer Luftpumpe sehe ich nicht so problematisch.
    Diese braucht ja nur während der Fördervorgangs laufen (wenige Sekunden).
    Den Förderschlauch möchte ich mit einer zusätzlichen Luftpumpe ausblasen und dann mit Osmosewasser spülen (über Nachfüllautomatik).
    Möchte mit dem GHL dann evtl. auch die Temp. im Glas überwachen.


    Werde meine Erkenntnisse berichten.


    LG

  • Hallo Theseus,
    die enzymatischen Stoffwechsel werden erst bei ausgesprochen tiefen Temperaturen stark verlangsamt. -24°C, das ist die Temperatur, die der Haushaltkühlschrank macht, ist zu warm. Besonders wichtig ist außerdem, wie schnell das ganze gefriert um die Bildung großer Eiskristalle zu verhindern. Wenn das nicht beachtet wird, gibt es beim Auftauen Matsch! Die Inhaltsstoffe liegen als Suspension vor und sind eine Nährbombe für Bakterien, Hefen und Pilze; deren Stoffwechsel ist für viele Organismen toxisch! Wenn Frostfuttergabe, dann nicht aufgetaut oder gespült- es verhindert eine Stofffreisetzung viel besser. Natürlich sollte man sich ein Probestück des Frostfutters vorher anschauen denn das lässt auf die Behandlung des Futtertieres von der Tötung bis zum Einsatz durch den Aquarianer Rückschlüsse zu. Das mit dem Auftauen und über den Tag verteilt den Tieren zukommenzulassen war übrigens auch im Zooaquarium Praxis. Die Probleme mit den Krankheiten der Fische sind hausgemacht und vermeidbar. Genau das ist der Grund, warum dann mit Kupfer gearbeitet wird. Wie soll dann ein Filtersystem funktionieren- selbst wenn es in großen Dimensionen angelegt ist? Die Folge: Nitrat und Phosphat sind kaum in den Aquarien zu beherrschen, niedere Tiere und Korallen nicht mit Fischen zu vergesellschaften, Unmengen an Salz und Wasserwechsel erforderlich usw. ich bin der Meinung, dass wir viel mehr Tiere durch schlechtes Futter umbringen, als durch Transporte und Zwischenhaltung sterben obwohl auch hier die Todesrate beachtlich ist.
    LG Paul

  • . . . vollkommen recht! Es gibt einige Artikel sowohl in Koralle als auch Meerwasseraquarianer (und andere Literatur), die auf die Schädlichkeit und Gefahr von Frostfutter - das nicht gleich nach dem Auftauen verfüttert wird - hinweisen.


    Also wenn aufgetautes Frostfutter im Kühlschrank bei +5 Grad 30 Min aufbewahrt wird, sollte man es eigentlich nicht mehr verwenden! Die Idee von Lebendfutterzugabe per Automat scheint mir viel sinnvoller - könnt ja mit Artemia, Brachionus, diversem Ühytoplankton und eine zeitgesteuerten Pumpe leicht gehen!


    LG - Bernhard

  • Hi ihr,


    Diskussionen dieser Art verfolg ich interessehalber, weil ich gern wissen möchte, vor welchem Hintergrund sich jemand entschließt, seine Tiere von einem Automaten versorgen zu lassen.


    Für mich ist die Fütterung eins der wesentlichsten Kapitel in der Vivaristik, die Anpassung der Futtermenge an den Bedarf der Bewohner erscheint mir als das Um und Auf eines funktionierenden Aquariums (hab da ja auch schon einiges gelernt).


    Obendrein dient die tägliche Fütterungszeremonie gleichzeitig der Kontrolle, ob alles in Ordnung ist.


    Ehrlich gesagt würd mich auch die Abhängigkeit von der Technik schrecken.


    Bitte verzeiht mir diesen (in Bezug auf die Intention des Themenstarters) net wirklich hilfreichen Beitrag ;-)


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda!


    Nun, es gibt Leute, die berufsbedingt werktags sehr früh aus dem Haus gehen und trotzdem erst spät nach 12 - 14 Stunden heimkommen ;) . Wenn nun diese Leute Tiere halten, die auf Frostfutter angewiesen sind oder sie ihnen einfach eine über den Tag verteilte Fütterung gönnen wollen, besteht für so einen Automaten schon ein berechtigtes Bedürfnis. Wie weit man die Technisierung eines Aquariums betreibt, ist sicher in gewissen Grenzen auch Geschmackssache. Aber manche technische Hilfsmittel sind einfach erforderlich, andere durchaus sinnvoll und wieder andere Schnickschnack. Den Frostfutterautomat würde ich in die 2. Kategorie einordnen. Ich kenne Leute, die betreiben mit wahnwitzigem Aufwand Phyto- und Zooplanktonkulturen, deren Sinnhaftigkeit sich anderen wiederum nicht unbedingt erschließt ;) .


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi,
    der Einsatz eines FroFuAuto kann ja verschiedenen Ursachen haben.
    Etwa Anthias über den ganzen Tag zu versorgen, Azoo Korallen zu pflegen, .......


    Auch hier eine DIY Version, ab dem sechsten Beitrag, wird im Lauf des Threads etwas verfeinert.
    http://www.meerwasserforum.inf…ght=&hilightuser=0&page=9


    Die Azoo Varianen:
    http://www.azoox.org/phpBB3/viewtopic.php?f=17&t=156


    Was die Keimbelastung nach dem Auftauen angeht, Dr. Navandi vom Haus des Meeres gibt auf das FroFu Vitamin C Brausetrabletten. Weniger wegen des Vitamins, sondern da durch den Säuregehalt die Keime und Bakterien entweder abgetötet oder doch zumindest in der Vermehrungsrate herabgesetzt werden. Was auch Sinn macht, wenn man zentral auftaut, und dezentral füttert.
    Nur mal als Denkanstoß.


    Lg,
    Wolfgang

  • Ich kenne Leute, die betreiben mit wahnwitzigem Aufwand Phyto- und Zooplanktonkulturen, deren Sinnhaftigkeit sich anderen wiederum nicht unbedingt erschließt


    Ja, Wolfgang, solche Leute kenn ich auch ;)


    Bei einem Frostfutterautomaten mit Schlauch und Dosierpumpe hätt ich halt auch Bedenken wegen der Anfälligkeit der Technik.


    Aber ich versteh jetzt wenigstens die grundsätzliche Sinnhaftigkeit einer Automatisierung, wenn Futtergaben tatsächlich mehrmals am Tag notwendig sind oder überhaupt permanent Nahrung zugeführt werden soll


    Und das, was Hans Werner im Meerwasserforum vorgestellt hat, erscheint mir ja geradezu genial einfach und weit weg von einer High-Tech-Lösung wie oben erwähnt.


    Also sorry nochmals für den unqualifizierten Beitrag von gestern =)


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Zusammen


    Ist hier jemand bezüglich Frostfutterautomat schon weiter gekommen? Bin aktuell auch am überlegen ob ich mir so was für meine Azoo's bauen soll


    Lg Marco

    Honi soit qui mal y pense
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