was passiert eigentlich mit den Bakterien?

  • Hallo


    Ich dosiere wie viele andere auch Bakterien von mikrobelift.
    Mann muss ja regelmäßig nachdosieren, aber warum eigentlich? Wie werden die Bakterien verbraucht? Oder sterben die nach einer gewissen Zeit ab? Da die Bakterien von mikrobelift lebend sind müssen die sich ja vermehren oder?
    Liebe grüsse Bettina

  • Hallo


    Ja das frage ich mich auch, nicht was mit den Bakterien geschieht, sondern warum man dosiert?
    Es gibt schon Situationen in denen es ratsam ist der Bakterienkultur etwas unter die Arme zu greifen aber was soll es bringen das ohne Anlass zu machen? Im Becken wird sich ein Gleichgewicht einstellen und Bakterien die sich im Becken etabliert haben werden im Kreislauf immer was zu tun haben. Mal mehr mal weniger und in dieser Form werden sie mal durch das Nahrungsangebot stärker vertreten sein und dann wieder reduzieren - das verstehe ich unter Zyklen des Beckens. Dann neue Bacs ins Becken zu geben macht für mich keinen Sinn. Die nehmen nur den angestammten Bacs die Nahrungsgrundlage und ob sich die Bakterienstämme überhaupt vermehren ist die Frage. Versuche in Petrischalen zeigten ein sehr ernüchterndes Ergebnis.


    Ich persönlich habe noch nie irgendeinen Bakterienstamm in ein Becken geleert und dennoch oder genau deswegen funktioniert (neben anderen Aspekten) die Biologie so gut. Sie muss nicht ständig irgendwelche gut gemeinten Zugaben unterbringen.
    Das soll gar nicht heissen dass ich das ablehne und ich würde natürlich selbst Bacs (nicht unbedingt die) nehmen um irgendwann aufzufrischen aber ich glaube dass so eine Aktion alle paar Jahre durchaus reicht.


    Lieben Gruß
    Thomas

  • Gu morgen,


    man versucht damit einer Armut an verschiedenen Bakterien entgegen zu wirken. Heißt, dass nach einiger Zeit aufgrund der Begrenztheit eines Aquas sich bestimmte Bakterienstämme durchsetzen werden und es dann zu einer Artenarmut kommen kann wodurch es möglich ist, dass diesen Platz dann auch nicht erwünschte Bakterien, z.B. Cyanos einnehmen und sich im Becken ausbreiten können.
    Allerdings kann man hier keine allgemeine Aussage treffen dass das in allen Becken sinnvoll ist, weil bei einigen Usern hier läuft das Becken ohne diesen Zusätzen und bei anderen mit diesen Zusätzen. Es ist also mehr oder weniger eine Glaubensfrage, helfen tut so ein Präperat sicherlich, aber ob es hingegen notwendig ist steht auf einem anderen Papier ;)


    lg Robert

  • Hallo


    Ja Robert ob die Aussagen der Verarmung so stimmt ist die Frage. Klar ist so eine Aussage für das Marketing super um solche Produkte überhaupt zu verkaufen, denn wer prüft denn da den Bedarf? Selbst in einem Aquarium haben unterschiedliche Kulturen unetrschiedliche Funktionen und warum sollten die verschwinden?
    Ich stelle dazu eine einfache Frage: Wenn es denn zu so einer Verarmung kommen sollte und über die Zeit nur ganz wenige Bakterienstämme überbleiben warum kam es in den Mrd Jahren im Meer nicht ebenfalls zu dieser Reduktion? Warum haben sich dort nicht über einen derart langen zeitraum die Stärksten durchgesetzt?


    Einfache Antwort: Die Nahrungsgrundlage unterschiedlicher Bakterienstämme unterscheiden sich (mit Überschneidungen) und es reicht im Becken jeweils einen Stamm zu haben der sich um diese spezifische Umsetzung kümmert. Gibt man einen zweiten zu einer jeweiligen Spezies dazu wird der eine den anderen verdrängen, na und? Kann ich doch gleich den lassen den es eh gibt?


    Und das Bakterien ganz verschwinden halte ich eigentlich für eine glatte verkaufstechnische Lüge: Cyanos verschwinden ja auch nicht, sondern warten Jahre oder Jahrzehnte und wenn die Nahrungsgrundlage passt werden sie sich vermehren. Das gilt für alle Bakterienstämme in etwa gleich, sonst könnte ich ja die Cyanos im Becken ohne Bakterienzugabe niemals wieder verdrängen - was mir aber schon mehrfach geglückt ist, indem ich das Milieu wieder zu Gunsten anderer Bakterien geändert habe.
    Natürlich davon ausgehend dass es sich um stabil laufende Becken handelt. Bei ganz besonders hart an der technischen Grenze fahrenden Becken schaut das vielleicht anders aus.


    Lieben Gruß
    Thomas

  • Hallo danke das verstehe ich, würde auch schon öfters diskutiert aber wie verdrängen die stärkeren die schwächeren Bakterien? Aus den Becken springen werdens ja nicht ;-)


    Werden die dann gefressen oder bekämpft :reaper: und sterben dann was passiert mit den Toten?


    LG

  • Servus,


    die werden wortwörtlich verdrängt bzw. überwachsen oder auch "gefressen". Einerseits bekämpft ein Bakterienstamm fast immer die andere Bakterienstämme und andererseits werden durch die nicht ganz im Gleichgewicht vorhandenen Rohstoffe im Aqua manche Bakterien aufgrund ihrer Art bevorzugt und wachsen daher schneller was dann wiederrum das Ungleichgewicht noch weiter verstärkt.


    lg Robert

  • die werden wortwörtlich verdrängt bzw. überwachsen oder auch "gefressen". Einerseits bekämpft ein Bakterienstamm fast immer die andere Bakterienstämme und andererseits werden durch die nicht ganz im Gleichgewicht vorhandenen Rohstoffe im Aqua manche Bakterien aufgrund ihrer Art bevorzugt und wachsen daher schneller was dann wiederrum das Ungleichgewicht noch weiter verstärkt.

    Hallo Robert


    Sorry, hast du für die Aussage einen Beleg? In der Natur ist es so, dass ein Organismus einen anderen mit wenigen Ausnahmen nie ganz verdrängen bzw. vernichten kann. Es liegt nicht in der Natur von Bakterien andere bis zur Vernichtung zu bekämpfen. Alle Bakterien haben sich im Laufe der Evolutionsgeschichte an ganz bestimmte Umweltbedingungen angepasst und sind unter diesen Bedingungen besonders konkurrenzfähig gegenüber anderen Bakterien aber halt nur unter diesen. Selbst Cyanobaktrien, der Prototyp eines Opportunisten können sich nicht einfach unter allen Umständen massenhaft vermehren und benötigen ganz bestimmte Bedingungen oder Auslöser die meist in einer plötzlichen Veränderung im Becken begründet sind. Einzig in Petrischalen-Experimenten kann man solche Mechanismen nachweisen. Dort gibt es aber keinerlei Mikronischen die einer bedrängten Art ein Ausweichen ermöglichen. In unseren Becken gibt es die aber sehr wohl. Aufgrund der Vermehrungsstrategie von Bakterien reicht theoretisch ein einziges Bakterium um eine neue Population aufzubauen und das kann, geignete Umweltbedingungen vorausgesetzt, ein exponentielles Wachstum auslösen.
    Klar sind die Bakterienstämme in unseren Becken nicht immer im Gleichgewicht und dann kann eine geziehlte Zugabe von Bakterien durchaus sinnvoll sein. Nur welche sollens denn sein? Geben wir wirklich die richtigen zu? Ich bezweifle dass das Gleichgewicht in useren Becken durch irgendwelche Mittelchen nachhaltig beinflusst werden kann, da ich damit nicht die Ursache bekämpfe. Es liegt an uns, das Millieu im Becken so zu gestalten, dass ein Gleichgewicht im Bakterienhaushalt zustande kommt. Dass dies nicht einfach ist würde ich nicht bestreiten.
    Ein interessanter Ansatz ist hier die Zugabe von Kohlenstoff. Nicht primär um NO3 und PO4 zu senken, sondern um die Population der heterotrophen Bakterien hoch zu halten und so zum Beispiel Cyanos eine entsprechende Konkurrenz gegenüber zu stellen. Damit gebe ich nicht einfach irgendwelche Bakterien zu, von denen ich nicht weiss wie sie sich im Becken verhalten, sondern ich unterstütze die vorhandenen Bakterien indem ich eine potentielle Limitierung ausschalte.


    Gruss
    Marco

    Honi soit qui mal y pense
    ________________________________________________________
    60x60x40 Becken neu eingerichtet 22.01.14 (läuft seit Feb 2012), 2 Tunze Nano 6055 alle 6h im Wechsel, Maxspect Razor 120W 10000K 120°-Linsen & 2 7W AM Sunspots, ATB Nano Hang-On: Besatz primär Weichkorallen, einige LPS, Montiporas und Filtrierer. 2 Eviota nigriventris, 2 Lysmata boggesi, 1 Leander plumosus

  • HI


    MArco. das ist ein sehr interessanter ansatz.


    Mittlerweilen gehen viele Hersteller dazu über BioPolymere Peelets auf den Markt zu Bringen.


    Warum?


    Um ebend dieses Nichtvorhandene Gleichgewicht der Bakterien etwas zu stabiliesieren.


    Nitobacter z.b Sterben sehr schnell ab wenn sie kein nitrit zu nitrat zu amonium verarbeiten können.


    Dies sind aerobe Bacterien die auch sauerstoff benötigen um das ganze zeug umzuwandeln.


    Ebenfalls haben wir ja anaerobe bacterien in unserem Becken die es nicht immer leicht haben nitrat direkt zu VErathmen sprich zu verarbeiten.


    Andere Bacterienstämme wie cyanobacterien , und noch viele Mehr Nehmen andere KOhlenstoffquellen auf.


    Daher bekommt man auch cyanoplagen wenn man am Nährstofflimmit fährt.


    Und da kommen die Fläschchen ins spiel wie Microbe lift und auch andere. Sie Führen frische BActerienstämme hinzu die solche cyanobakterien im zaum halten. nicht mehr und nicht weniger.


    In einem etwas "schmutzigerem" Becken hatt man diese Probleme nicht da alle STämme genug haben um sich nicht gegenseitig zu verdrängen. Ist wie im meer. jeder hatt seinen Platz und das Passt.


    Bakterienzugabe macht eigendlich nur sinn wenn man ein Extrem Nährstoffarmes Systhem hatt oder man es schnell senken möchte.


    dies ist aber auch mit vorsicht zu geniessen.


    lg ROnny

  • Servus,


    jop, weil das is ne ganz einfache Sache.
    Ok, eine kleine Vorinfo (bitte nicht böse sein!), aber ich habe keinen Bock jedes und alles komplett ausführlich zu beschreiben, das interessiert mich nicht darum schreibe ich das meiste einfach und kurz und zum mitdenken und nur die wichtigsten Dinge in Kurzform (denn das was Du schreibst weiß ich eh)


    Marco Du schreibst: (keine Ahnung wie zitieren geht, das mit knopf da unten funzt net)


    In der Natur ist es so, dass ein Organismus einen anderen mit wenigen Ausnahmen nie ganz verdrängen bzw. vernichten kann. Es liegt nicht in der Natur von Bakterien andere bis zur Vernichtung zu bekämpfen. Alle Bakterien haben sich im Laufe der Evolutionsgeschichte an ganz bestimmte Umweltbedingungen angepasst und sind unter diesen Bedingungen besonders konkurrenzfähig gegenüber anderen Bakterien aber halt nur unter diesen. Selbst Cyanobaktrien, der Prototyp eines Opportunisten können sich nicht einfach unter allen Umständen massenhaft vermehren und benötigen ganz bestimmte Bedingungen oder Auslöser die meist in einer plötzlichen Veränderung im Becken begründet sind. Einzig in Petrischalen-Experimenten kann man solche Mechanismen nachweisen. Dort gibt es aber keinerlei Mikronischen die einer bedrängten Art ein Ausweichen ermöglichen. In unseren Becken gibt es die aber sehr wohl. Aufgrund der Vermehrungsstrategie von Bakterien reicht theoretisch ein einziges Bakterium um eine neue Population aufzubauen und das kann, geignete Umweltbedingungen vorausgesetzt, ein exponentielles Wachstum auslösen.




    Vollkommen richtig, nur haben wir in unserem Aqua nicht die Auswahl an unterschiedlichen Lebensräumen um das zu garantieren im Meer!


    Meine Kurzform: Aquarium ist nicht gleich Meer, daher ist im Aqua auch nicht die Bakterienvielfalt wie im Meer. Läuft das Becken in eine Richtung, gehen auch die Baks mit in die Richtung (ob wir das jetzt wollen interessiert die Baks weniger)
    Abhilfe: Entsprechende Mittelchen (Bakpräerate, Bakfutter) die zumindest teilweise helfen.


    mfg

  • Hallo Bettina,


    um kurz darauf einzugehen und bestimmten Forenusern nicht zu nahe zu treten, jeder hat seine Meinung / Vorlieben zu Bakterien bzw. Produkte.


    "Ja" Bakterien sollte man regelmäßig dosieren um eine Verarmung der verschiedenen Kulturen bzw. eine Monokultur im Aquarium zu verhindern.
    Natürlich kann es auch ohne Bakterienzugaben bis zu einige Jahre gut gehen aber das soll jeder für sich selbst entscheiden....


    Wir wollen mit der 2wöchigen Wartungsdosierung erreichen das im Aquarium immer genügend unterschiedliche Bakterienstämme vorhanden sind.


    Ich habe darüber schon einige informative Gespräche z.B. mit Herrn Joachim Großkopf oder Herrn Daniel Knop geführt und auch diese Personen
    wissen eine ausgewogene und vielseitige Bakterienpopulation im Aquarium zu schätzen.


    IST Austria z.B. hat dieses Problem auch schon lange erkannt und nutzt seit einiger Zeit unsere Produkte Special Blend / TheraP / Nite-Out II in der
    Fischhälterung etc.


    Ich denke zu IST Austria brauche ich nicht viel schreiben da die Leute dort einschätzen können was gut und schlecht ist.......


    Einfach mal Google zum Thema "Bakterienmonokultur im Aquarium" befragen hier findet man viele Beiträge dazu z.B. auch vom Forenuser Berny leider
    im meerwasser-forum.net unter Bakterienzugabe in der MWA oder von Herrn Roland Lück der für einige Universitäten tätig ist bzw. eigene Projekte hat.


    VG,


    Christian

  • Jop, das ist auch meine Idee.
    Bevor ich da versuche auf Biegen und Brechen eine Art Gleichtgewicht zu bekommen bei dem ich nicht mal ne Ahnung habe obs das überhaupt ist weil messen kann ich das ja nicht nehm ich lieber die Kombi aus Bakfutter und BakPräperat und gut ist :D
    Weil die Balance wie im Meer schaff ma in an 100-500l Becken eh net (als Casualaquarianer), also gehts so auch. (für nicht Mitdenker: die Grundätze an Futter, WW und anderes vorrausgesetzt)


    mfg

  • Hallo


    um eine Verarmung der verschiedenen Kulturen bzw. eine Monokultur im Aquarium


    Also bei allem Verständnis aber das ist einfach nicht wahr. Dazu müsste man nämlich nachweisen welche Parameter für die Eliminierung von Bakterien verntwortlich sein sollen und da bleiben alle Hersteller wohlweislich die Antworten schuldig. Die Behauptung allein reicht nicht. Das einzig das man wirklich sagen kann ist, dass sich nach vielen Jahren des Betriebs manchmal eine Verschlechterung des allgemeinen Zustands von Becken zeigt. Man VERMUTET dass fehlen von Bakterien dafür verantwortlich sind aber wirklich nachgewiesen ist das nicht.
    Daraus die Werbebotschaft abzuleiten, wenn man nur genügend Bakterien ins Becken schüttet läuft immer alles einwandfrei ist einfach nicht korrekt. Es wäre schön wenn es so wäre aber da spielen doch mehr Faktoren eine Rolle.


    Selbstverständlich gibt es in jedem stabilen Becken jede Form der Bakterien und eine Verarmung wird bei vernünftigem Betrieb kaum zu beobachten sein. Warum sollte zB die Denitrifikation auch plötzlich aussetzen? Beginnen da von jetzt auf gleich einige Billion Bakterien einen Streik? (Bei den Wasserwerten die wir messen bedeuet in Wert nicht Null, sondern nur nicht nachweisbar - also das ein Test ein Element nicht nachweisen kann - und das heißt NICHT das dieses Element nicht vorhanden wäre)
    Auch kann ich nicht verstehen was mit einem Gleichgewicht von Bakterien gemeint sein soll? Das kann man ja gar nicht anstreben und soll man auch nicht. Das einzige das man bis zu einem gewissen Grad steuern kann ist das Milieu in einem Becken und das kommt auch drauf an welche Technik man einsetzt, welche chemischen Elemente man zuführt um den Verbrauch zu regeln, wie und was gefüttert wird usw. Daraus ergeben sich Bakteriendichte für die jeweiligen Aufgaben um Elemente aufzuspalten, und umzuwandeln, zu verbrauchen und zu veratmen. In einem gut laufenden Becken sind Zugaben von Bakterien eigentlich sinnlos, weil sie in derart geringen Mengen dosiert werden, dass sie ja noch nicht mal auffallen. Und wer weiß ob das Milieu genau diesen Bakterien entgegenkommt? oder die nicht innerhalb von Minuten einfach derart dezimiert werden dass sie als nicht existent gelten müssten?


    Bleibt die Frage in welchen Becken solche Präparate sinnvoll sein können?
    Ich denke der Einsatz lohnt wenn plötzlich die Stämme nicht schnell genug reproduzieren können um akute Belastungen (große Schwäme sterben ab oder sonstige toxische Verunreinigungen) zu neutralisieren. Dann sollte man aber wissen welche Bakterien (und Mikroorgansmen, wie auch Adsorber und Co) man braucht um effektiv zu handeln, sonst würde man versuchen einen großen Waldbrand mit einer Gießkanne zu bekämpfen.
    Auch sehe ich Bedarf bei Becken in denen versucht wird alles bis ins kleinste zu regulieren.


    Bei Becken im normalen Betrieb wäre ich überrascht wenn man wirklich einen Unterschied feststellen könnte ob man Bakterien nun reintropft oder nicht.


    Ich halte es für viel gescheiter sich einmal im Jahr einen schönen neuen Lebendstein zu kaufen und einzusetzen oder einen zu tauschen und vielleicht einen anderen weiterzugeben. Da hat ein Becken 1.000x mehr davon.


    Lieben Gruß
    Thomas

  • Servus Milestone,


    sofern ich keinen Testfehler gemacht habe stellt man einen Unterschied fest. Und zwar hab ich das an einem anderen Becken (Aufzuchtbecken) gemacht, wo ich einen Nitratwert von 40-50mg/l hatte, dann WW von 50% und nach 2 Tagen wieder 40-50 Nitrat drinnen (WWW ist Nitratarm). Dann das Produkt verwendet und der Effekt: Ich konnte den Nitratwert in 10 Tagen von den 40-50mg/l auf 25-30mg/l senken. Also offenbar macht das Zeug schon was...


    lg Robert


    PS:

  • Wenn Du nicht dazuschreibst in welcher Form Du die biologische Systematik in den Aufzuchtbecken aufrecht erhalten möchtest kann man nur raten.


    Für die Denitrifikation braucht man aerobe und anaerobe Bakterien und wenn Du für einen der beiden Bakterienarten keinen oder nur unzureichenden Lebens-/besiedelungssraum bereitstellst wird das auch nicht wirklich funktionieren. Das man dann ständig nachhelfen muss würde mich dann nicht wundern.
    Das Bakterienkulturen in deratigen Spezialumgebungen dann helfen können streite ich ja gar nicht ab, in einem normalen Riffaquarium ist die Auswirkung in den allermeisten Fällen überhaupt nicht nachweisbar - Ausnahmesituationen ausgenommen.


    Lieben Gruß
    Thomaas

  • Oki, auf der Packung steht ja dass es das Nitrat reduziert. Also will ich das auch wissen eh klar. Dazu ist natürlich so ein Aufzuchtbecken (84l, Mattenfilter mittel, 440l/ Umwälzung, ca. 120-150 Fische in 1-4cm) aufgrund des hohen Nitratwertes ganz gut gedacht (dacht ich mir). Ja und es funzt halt.


    Riffbecken (128l, 18kg LS luftig aufgebaut, 3-5cm Livesand, Abschäumer, ext. Zusatzfilter): Aufgrund der Übersiedlung der Tubi in ein kleineres Becken zwecks einfacher Fütterung und der daher eingehenden reduzierten Fütterung (-80%) bei gleichzeitiger Beibelassung des Filters (PO$-Absorber, Zeoltih, Aktivkohle, Schaummatte) im Hauptbecken stellte sich in diesem eine sehr niedrige Nährstoffkonzetration im Becken ein (PO4: 0,02-0,03, NO4 0,5-0,8) welche wiederrum eine erhebliche Expansion der Cyanos hervor rief. Eine Erhöhung der Nährstoffwerte über verstärkte Fütterung bei gleichzeitigem Einsatz eines Bakterienpräperates sowie Absaugen und Abfischen der Cyanos sollte die Angelegenheit wieder in Ordnung bringen. Dabei dient das Präperat der schnelleren Besiedlung der freien Flächen sowie der verstärkten Konkurrenzbildung gegenüber den Cyanos.


    mfg

  • Hallo


    Ja Robert in diesen Fällen bestätige ich ja den Einsatz. Aber der Umkehrschluß dass es ohne den Mitteln gar nicht geht kann man nicht sagen.
    Man muss den Bakterien einen geeigneten Lebensraum zu Verfügung stellen damit sie ihre "Arbeit" ordentlich verrichten können. Dazu braucht es eine Einfahrphase damit sich die Biologie einrichten kann. LS und Boden sind hier entscheidende Faktoren und nicht irgendwelche Dosierungen. Keine Frage dass sie helfen können und wenn man ständig dosiert wird das auch eine Wirkung haben.
    Bei guten Milieu und guter einrichtung schafft das aber ein Becken auch ohne diese Zusätze.


    Cyanos sind ja gar nicht böse, es sind für mich Indikatoren, die mir zeigen dass bestimmte Maßnahmen zu treffen sind um ein Milieu wieder zu verschieben. Vor allem im kleinsten meiner Nanos kommt es öfter vor dass Cyanos drinenn sind, vor allem dann wenn ich Tiere darin pflege die einen sehr hohen Futteranteil brauchen. ABER: Wenn ich dort das Milieu wieder in die richtige Richtung bringe und das Tier wieder umziehen kann, pendelt sich das Becken mehr oder weniger von allein wieder ein. Da läuft nicht mal ein Abschäumer, nichts ausser einem Mini-Algenrefigium im Hang on und es ist ein leichtes dort den üblichen Bakterien wieder die Oberhand bekommen zu lassen, ganz ohne Hokuspokus und vor allem ohne irgendwelche Dosierungen.


    So genannte "Plagen" kann man so begegnen dass man ständig manuell eingreift oder man ändert die Ursache der Milieuänderung - entweder indem man Tiere umsetzt oder weitergibt oder den benötigten Bakterien mehr Raum bietet. Du nimmst dafür Präparate, auch recht aber es ist nicht der einzige Weg.


    Lieben Gruß
    Thomas


    Edit: Das führt von der Bakterien-Diskussion aber etwas weg, oder vielleicht auch nicht. Um es aus meiner Sicht zu schreiben finde ich Kulturen anderer Hersteller besser, das ist aber keine persönliche Erfahrung, sondern eine rein akademische Betrachtung. (die ich auch jederzeit revidiere werde ich eines besseren überzeugt)

  • Klar sind die Bakterienstämme in unseren Becken nicht immer im Gleichgewicht und dann kann eine geziehlte Zugabe von Bakterien durchaus sinnvoll sein. Nur welche sollens denn sein? Geben wir wirklich die richtigen zu? Ich bezweifle dass das Gleichgewicht in useren Becken durch irgendwelche Mittelchen nachhaltig beinflusst werden kann, da ich damit nicht die Ursache bekämpfe. Es liegt an uns, das Millieu im Becken so zu gestalten, dass ein Gleichgewicht im Bakterienhaushalt zustande kommt. Dass dies nicht einfach ist würde ich nicht bestreiten.

    Diesen Absatz in Marcos Post und den folgenden in diesem Beitrag (Kohlenstoff) unterschreib ich ung'schaut.


    Wobei ich schon auch anmerken möcht, dass unsere Gestaltungsmöglichkeiten - wie sagt man jetzt so schön? - 'enden wollend' sind. Nicht einmal so sehr als wir uns nicht bemühen können, bestimmte Verhältnisse zu schaffen, aber die Parameter sind so vielschichtig, dass es nach meinem Gefühl gar nicht möglich ist, Bedingungen zu erhalten, die für eine ganz bestimmte Lebensgemeinschaft optimal sind. Grad bei den Bakterien gibt es derart viele 'Arten', deren Ansprüche sich nur wenig von einander unterscheiden, aber das führt dazu, dass sich immer die durchsetzen, die mit der jeweiligen Situation am Besten zurecht kommen. Und in der Natur ist die einzige Konstante die Veränderung. Was also jetzt grad passt, kann - besser: wird - morgen schon wieder anders sein. Spezialisierung als Vorteil bei der Energiebilanz ist die Grundlage der Artenvielfalt.


    Deshalb bin ich durchaus ein Fan der Zugabe von Bakterienpräparaten geworden, um beim Start des Beckens eine möglichst große Anzahl von Stämmen zur Verfügung zu haben, von denen sich dann eben die durchsetzen, denen die augenblicklichen Verhältnisse am meisten zusagen.


    Und wie Marco schon geschrieben hat, werden auch die verdrängten Arten nicht ganz verschwinden. Das wäre gegen das Prinzip der Natur, denn wenn sich die Verhältnisse auch nur geringfügig ändern, dann treten eben wieder andere Arten in den Vordergrund. Das trifft auch für (aus ästhetischer Sicht vieler Aquarianer) weniger erwünschte Bakterien wie Cyanos zu.


    Und ja, Bettina: Auch Bakterien sterben. Ihre Zellsubstanz wird in der Natur wie jeder organische Abfall wiederverwertet.


    Auch wenn ich immer wieder les, dass unsere Aquarien nicht nach Naturgesetzen funktionieren: Das tun sie, sicher sogar.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Zusammen,


    Auf die Gefahr hin, dass ich hier langweile und eine besch... Diskussion über Bakterien im Aquarium führe, muss ich Linda Recht geben. Unsere Becken sind kleine Ökosysteme. Sie sind klar nicht vergleichbar mit dem Meer aber es sind sicherlich auch nicht rein künstliche Systeme, in denen sich keine Wechselwirkungen zwischen Arten etablieren können. Man denke nur an die verschiedenen Zonen in unseren Becken (hell, dunke, stark und schwach beströmt aerob uns anaerob etc). Wenn es tatsächlich so wäre, dass sich kein Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Bakterien in einem Becken etablieren kann, dann würde hier kein Becken mehr als 4 Wochen existieren. Nach spätestens dieser Zeit müsste nach dieser Theorie nur noch eine Bakterienart vorhanden sein und jegliches weiteres Leben verunmöglichen. Das scheint aber in den meisten Fällen auch ohne Zugabe von Bakterien nicht zu passieren.
    Zu IST Austria kann ich nichts sagen, da ich deren Bedingungen zur Fischhälterung nicht kenne. Ich bestreite so wenig wie Thomas, dass die Zugabe von Bakterien unter gewissen Umständen hilfreich sein kann. Ich wehre mich nur gegen die Aussage, dass in unseren Becken zwangsläufig Monokulturen entstehen müssen.


    Edit: Ach ja, in einem Fall muss ich Linda widersprechen: Bakterien sind eigentlich unsterblich. Sterblichkeit im Sinne eines natürlichen Todes eines Individuums gibt es bei Bakterien nicht, da diese sich nicht geschlechtlich fortpflanzen. Bakterien vermehren sich durch Teilung und ergeben somit immer eine identische Replik die sich theoretisch unendlich vermehren kann. Solange also nur ein Bakterium überlebt bleibt das Genom bestehen und kann sich wieder vermehren


    Gruss
    Marco

    Honi soit qui mal y pense
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    60x60x40 Becken neu eingerichtet 22.01.14 (läuft seit Feb 2012), 2 Tunze Nano 6055 alle 6h im Wechsel, Maxspect Razor 120W 10000K 120°-Linsen & 2 7W AM Sunspots, ATB Nano Hang-On: Besatz primär Weichkorallen, einige LPS, Montiporas und Filtrierer. 2 Eviota nigriventris, 2 Lysmata boggesi, 1 Leander plumosus

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