Leitungswasser Wien

  • Hallo Celia!
    Welches Salz verwendest du? Habe schon gehört, dass sich manche Salze nicht gut mit Leitungswasser vermengen lassen! Uff, ich fahre derzeit 1x Pro Woche nach Stadlau und hole mir fertig angemischtes Meerwasser für mein 30l Nano, möchte aber bald auf 120l vergrößern, das mit der Osmoseanlage ist bei mir auch so ein kleines Problem, habe mir zwar eine zugelegt, komme aber damit nicht so gut klar und das Ding dauerhaft im Badezimmer ist auch nicht so förderlich für den Hausfrieden! 8o


    LG
    Sandra

  • Hallo Sandra,


    für den Wasserwechsel verwend ich in allen meinen Aquarien Leitungswasser und hab damit nur gute Erfahrungen gemacht. Grad in den Riffbecken mit ein paar Steinkorallen ist die im Vergleich zu mit Osmosewasser angemischtem Meerwasser höhere Alkalinität kein Problem. Auch das im Leitungswasser nachweisbare Silikat wird binnen kurzer Zeit verbraucht. Und Nitrat oder Phosphat haben wir im Hochquellwasser nicht.


    Ich kann keinen Grund erkennen, warum MW-AquarianerInnen in Döbling das Leitungswasser nicht verwenden sollten. Über's Jahr gesehen gibt's bei uns auch keine großen Schwankungen, weil kein Grundwasser zugemischt wird.


    Anmerken möcht ich der Ordnung halber, dass in Aquarien mit geringem KH-Verbrauch (keine Steinkorallen und wenig pflanzliche Lebewesen) die hohe Alkalinität mitunter nachteilig sein kann. Ich hab das jetzt nachgemessen, weil ich seit dem Umstieg auf ein Salz mit höherer Ausgangshärte geringeres Wachstum der Pflanzen festgestellt habe.


    Aber erstens denk ich, wirst du keine Seegraswiese pflanzen wollen, und zweitens lässt sich das durch Verwendung eines Salzes mit niedriger Ausgangshärte (hilfreich ist da der Aqua-Kalkulator) sowie geringerer WW-Frequenz (sofern die nicht aus anderen Gründen hoch gehalten werden muss) ausgleichen.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Liebe Linda!


    Vielen Dank für deine Information! Ich werde es auf jeden Fall beim neuen Becken mit Leitungswasser versuchen. :] Wird noch ein bisschen dauern, muss erst mein kleineres Süßwasserbecken auflösen (um den Hausfrieden zu erhalten) Kannst du mir bitte noch sagen welches Salz empfehlenswert ist? Danke :P


    LG
    Sandra

  • Hallo Sandra,


    in den letzten Jahren bin ich mit dem Salz von Josef Schober recht zufrieden gewesen und werd's beim nächsten Mal auch wieder kaufen. Das gibt's auch bei diversen Forenhändlern in Wien.


    'Empfehlenswert' sind ja viele Salze, beim Schobersalz stimmt für mich das Verhältnis zwischen dem Preis und der Qualität für meinen Bedarf. Und es hat eine geringfügig niedrigere KH als das zuletzt von mir verwendete Salz. Mit der im Leitungswasser vorhandenen KH genügt das allemal.


    Liebe Grüße
    Linda

  • hi sandra,


    ich verwend tropicmarin salz (bioactif und normal), setz es aber immer zumindest einige tage vor gebrauch an, damit auch alles zeit zum lösen hat.
    hab mir früher kanisterweise aqua dest geholt, kann aber zu heute eigentlich keinen optischen unterschied feststellen.
    bin aber auch keine, die viel wasserwerte misst, geb ich zu...
    die osmoseanlage im bad stört auch bei mir den hausfrieden, weshalb ich ohne auskommen möcht.


    @grundwasser: auch im 19ten kann zeitweise ein "schuss" grundwasser o.ä. dabei sein. aber definitiv weniger grundwasseranteil als in transdanubien.


    ps @ sandra: wo hast du dein pferd eingestellt? ;)

  • Hallo!
    Vielen Dank Für Eure Infos!
    @ Celia, wie machst Du das mit dem Wasser, mit einer Pumpe belüften? Man hat mir gesagt, dass angerührtes Salzwasser sehr sehr schnell verdirbt wenn es nicht in Bewegung ist, drum düse ich auch immer ganz schnell Heim mit dem Kanister Meerwasser den ich mir von Stadlau hole?


    PS: Ich stehe am Flachberg (beim Riederberg Richtung Tulln) =)

  • Man hat mir gesagt, dass angerührtes Salzwasser sehr sehr schnell verdirbt wenn es nicht in Bewegung ist ...


    Hallo Sandra,


    das halt ich für ein Gerücht. Früher hat man (und einige machen's auch heute noch so) das frisch angesetzte Meerwasser belüftet oder mit Strömungspumpen in Bewegung gehalten, um die chemischen Reaktionen zu beschleunigen. Berny ist dafür ein Fachmann und kann das näher erklären.


    Ich verwende frisch angesetztes Meerwasser ohne längere Wartezeit, sobald sich die Trübung gesetzt hat. In der Regel reicht dafür der Weg von der Küche zum Becken. Bei einem Wechselvolumen von 10, 20, selbst 40% haben bei mir weder Korallen noch Wirbellose noch Fische bei dieser Art der Frischwasserzugabe Unbehagen gezeigt.


    Auf der anderen Seite verwende ich Altwasser von den Aquarien für die Zooplanktonkulturen. Das wird in einem 25 Liter Kanister gelagert ohne jede künstliche Wasserbewegung (ein bissl was rührt sich ja allein schon wegen der Thermodynamik). Den Krebsln macht das nix.


    Es wird viel dramatisiert, auch in der Aquaristik. Aber zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo,
    ich bin nun nicht aus Wien, sondern ziemlich weit im Norden Deutschlands und nehme als Nachfüllwasser nur noch Leitungswasser und das hat einen guten Grund. In meinem Aquarium schwimmen neben fünf P. fridmani auch ein Pärchen Ecsenius stigmatura und das sind Kieselalgenfresser. Nun gehe ich davon aus, daß viele unserer Fische auf den Biofilm auf dem Bodengrund oder der Dekoration angewiesen sind, aber die Schleimfische fressen eindeutig die Kieselalgen von einer Scheibe, die ich deshalb auch nicht putze. Also Leitungswasser wegen der Kieselsäure!
    Fabenalgen gibts im Aquarium übrigens keine, nur eine kleine Caulerpa ist aus einem Lebenden Stein gewachsen. Das soll aber eine "Reinwasser"-Art sein. Na mal sehen.
    LG Helmut


    Ps.: "Aber zu Tode gefürchtet ist auch gestorben." Linda, der Spruch ist großartig! Den kannte ich noch nicht. Danke!

  • Also Leitungswasser wegen der Kieselsäure!


    Hallo Helmut,


    danke, dass du auch daran erinnerst! Im Zusammenhang mit Untersuchungen über Wachstumsfaktoren bei Seegras hab ich mich dem Thema Silikat ein bisl mehr gewidmet und ein paar Messreihen durchgeführt. Mein Leitungswasser hatte zu der Zeit 0,8 mg SiO2. Im Seegrasaquarium war der Wert eine Woche nach der Neueinrichtung bei 0,2 mg, nach weiteren 3 Wochen war das Silikat nicht mehr nachweisbar. SiO2 wird offenbar verbraucht, nicht nur von Kieselalgen.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo!
    Es ist aber schon ein Unterschied, was man pflegen möchte, bzw. wie das Becken aussehen soll.
    Zwischen Seegraswiese und Zuckerl- SPS ist ein Unterschied. ;)
    Und wenn bei meiner Osmoseanlage beim nachgeschalteten Reinstwasserfilter das Kunstharz gesättigt ist, wird mein Sand braun
    von den Kieselalgen und das gefällt mir nicht.


    Abgesehen davon kann man nie sagen, z.B in Salzburg oder Stadlau ist das Wasser gut oder schlecht.
    Was ist wenn die Leitung IM Haus irgendwas abgibt?
    Was für dich, Linda funktioniert, kann im Nachbarhaus schon schiefgehen.


    Und geh mal in Meidling zum Haus von der Wiener Hochquellwasserleitung.
    Da riecht es aussen schon nach Chlor.


    Auf der sicheren Seite ist man immer mit Osmose.
    Und wenn ein Problem mit Korallen auftritt, und es gibt kein Becken wo sich nicht irgendwas auflöst,
    Kann man das Ausgangswasser als Ursache schon ausschließen.

  • Hi,
    ich bin ganz deiner Meinung Markus. Auch in Wien wird, wenn benötigt Grundwasser ins Leitungswasser gemischt, dass kann schnell Schaden im Becken anrichten.
    Jedoch würde ich bei nur unempfindlichen Tieren im Becken über Leitungswasser nachdenken, in einer meiner ersten Becken hatte ich immer wieder Probleme mit Cyanos, die waren verschwunden als ich nur noch Leitungswasser verwendet habe.
    Allerdings habe ich damals auch kein Osmosewasser, sondern destilliertes Wasser verwendet.

    Liebe Grüße


    Ben


    Wer dein Vater ist, ist mir egal! Wenn ich hier angeln will, geht niemand über den See...

  • Und geh mal in Meidling zum Haus von der Wiener Hochquellwasserleitung.
    Da riecht es aussen schon nach Chlor.

    meinst du am wienerberg? dort ist u.a. ein chlorlager. chlor wird bei bedarf und nur äussert wenig dosiert im vergleich zu anderen großstädten.
    und bezüglich silikat: da findet sich auch weniger als 1mg SiO2/L in der hochquelle. a net so dramatisch.

  • servus


    ich bin im 21. zuhause, also über der donau.
    mir ist das risiko zu hoch, daß nicht doch grundwasser zur hochquelle dazu gemischt wird, darum osmose mit harzfilter.
    aber auch wenn ich reines hochquellwasser beziehen könnte, ich würd trotzdem das leitungswasser aufbereiten.
    so wie markus schreibt, sein kann immer was. :)

  • Es ist aber schon ein Unterschied, was man pflegen möchte, bzw. wie das Becken aussehen soll.
    Zwischen Seegraswiese und Zuckerl- SPS ist ein Unterschied.


    Hallo Markus,


    da hast natürlich Recht. Aber deshalb hab ich auch zuvor mal mein Wohnzimmerrifferl erwähnt, das sich als Mischbecken deutlich von der Seegraswiese unterscheidet, in dem aber ebenfalls kein Silikat nachweisbar ist.


    Mit deinem Aquarium ist es freilich nicht zu vergleichen, aber ich hab ja auch nicht den Anspruch, möglichst viele bunte Farben drin zu sehen. Ich freu mich, wenn alles gedeiht ohne dass ich einen Mordsaufwand damit hab.


    Das mit dem Silikatverbrauch in meinen Aquarien hat mich auch überrascht. Nach meinem Verständnis von der Aquariumbiologie treten weniger erwünschte Gäste dann im Massen auf, wenn eine Änderung der Umweltbedingungen stattgefunden hat, auf die sich die anderen Organismen nicht rasch genug einstellen konnten.


    Was die Beimischung von Wasser anderer Herkunft als die beiden Hochquellenleitungen angeht hat man mir seitens der Wasserwerke erklärt, dass das situationsabhängig erfolgt und die Bezirke jenseits der Donau davon stärker betroffen sind als etwa Döbling.


    Es geht ja gar net darum, Leitungswasser als das Gelbe vom Ei anzupreisen, aber gar so kritisch seh ich es tatsächlich nicht. In meinen Salzwasseraquarien führ ich derzeit parameterabhängig Wasserwechsel von 10 bis 70% in Intervallen von 1 bis 4 Wochen durch. Gesetzt den Fall, dass da einer grad in eine Periode mit Beimischung von Grundwasser fällt, wird sich das nicht dramatisch auswirken. Und hat's auch nicht während der vergangenen 6 Jahre.


    Bei der Neubefüllung eines Aquariums mag das heikler sein, aber erstens ist die Zeit bis zur Erlangung des biologischen Gleichgewichts (aka 'Einlaufphase') sowieso eine Achterbahn, da wird's auf ein paar Zehntelmilligramm SiO2 auch nimmer ankommen, und zweitens kann man ja, will man auf der sicheren Seite sein, dafür Osmosewasser verwenden oder zumindest die aktuellen Leitungswasserwerte checken.


    Es hat alles (zumindest) 2 Seiten, und wenn jemand in jedem Fall Osomosewasser für die Herstellung von Meerwasser verwendet ist das ja total ok. Die Frage war aber, ob hier in unserem Wonbezirk Leitungswasser dafür verwendet wird und welche Erfahrungen es damit gibt.


    Daraus muss kein Glaubenskrieg werden :)


    Liebe Grüße
    Linda

    Nie ist zuwenig, was genügt.
    Heinz Staudinger, Waldviertler Schuhwerkstatt

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