Erste Erfahrung mit der Aqua-Medic Qube 50 Beleuchtung (für technisch Interessierte)

Ich habe heute 2 der Aqua Medic Qube 50 Leuchten für mein 120L-Becken gekauft und diese genau unter die Lupe genommen.

Meine Erwartungen, welche ich bei der Ankündigung für diese Spots hatte, wurden ziemlich genau erfüllt.

Die Spots bestehen außen aus einem etwa 1mm starken schwarzen Kunststoff, welcher seitlich 2 Aussparungen für die Abluft aufweist. Oben befindet sich ein Plastikdeckel, welcher in der Mitte eine Aufnahme (Gewinde) für den Schwanenhalf oder die Seilaufhängung bietet. Dieses Gewinde ist in eine Messingbüchse geschnitten, welche in den Kunststoffdeckel gepresst ist. Rundherum befinden sich die Ansaugöffnungen für die Kühlluft. Seitlich dann noch 2 Potentiometer zum Einstellen der Helligkeit für jeden Kanal (Blau und Weiß) und 2 Büchsen, welche für die Ansteuerung mit einem externen 0-10V-Steuergerät gedacht ist. Die Unterseite besteht aus einem runden silbernen Reflektor, welcher allerdings keinerlei Wirkung hat, da die Echtglaslinse der Led das Licht bereits zu stark bündelt und so erst gar kein Licht auf diesen Reflektor treffen kann. Über dem Reflektor und der Led-Linse befindet sich eine weitere Scheibe ebenfalls aus Glas.

Ich habe die Lampe komplett zerlegt um mir ein Bild der Technik zu machen. Und fast alles was ich mir gedacht habe, als dieser Spot angekündigt wurde, trifft nun auch tatsächlich zu. Im Inneren werkt ein COB-Chip, welcher baugleich der 90W Kelo AO100S ist, allerdings mit nur der Hälfte der maximalen Led-Anzahl. Statt 48 sind nur 24 der Led-Plätze belegt. Der Led-Chip, der Reflektor und die Glasplatte sind mit Dichtungen geschützt, verschraubt. Hier sollte keine Feuchtigkeit eindringen können. Der Kühlkörper besteht aus Aluminium und hat verhältnismäßig dünne Kühlrippen und eine große Oberfläche. Der Lüfter ist ein 40x40x25mm-Model. Die Treiberplatine ist ähnlich jener der Kelo-Lampe aufgebaut, allerdings mit anderen Bauteilen wegen der kleineren Led. Die ganze Treiberplatine ist mit Schutzlack überzogen und sollte so ebenfalls eine sehr gute Korrosionsbeständigkeit aufweisen.

Technisch nimmt die Lampe je Kanal um 27W auf und wenn beide Kanäle aktiv sind um die 48W. Das entspricht einer realen Leistung von ca. 42W reiner Led-Leistung pro Lampe (1,8W pro Einzelemitter). Das Netzteil hat gemessen eine Effizient von 92% und ist damit gar nicht mal so schlecht. Die Steuerung über den 0-10V-Eingang funktioniert an meinem Kessil-Controller absolut problemlos. Das Verhalten/Ansprechen der Qube 50 ist absolut identisch zu dem Kelo-Lampen, was diese Lampen doch sehr nahe zusammenrücken lässt, ohne hier evtl. falsche Behauptungen machen zu wollen.

Der Lüfter hat mich sehr überrascht, da dieser zwar nicht gesteuert ist, aber selbst unter Volllast recht leise ist und trotzdem nur warme Luft ausgeblasen wird. Das zeugt von einer sehr guten Dimensionierung der Kühlleistung.

Vom technischen Aspekt ist die Qube 50 absolut ausgereift und der Hersteller hat alles Erdenkliche unternommen um die Lampe gegen Korrosion zu schützen. Die Echtglaslinsen sind zudem sehr gut zu reinigen und unempfindlich gegen Erblinden. Der Kunststoff könnte noch gegen Aluminium getauscht werden, dass würde die Wertigkeit noch einmal deutlich in die Höhe treiben und die 10€ mehr könnte ein Meerwasser-Aquarianer auch noch aufbringen. Für rund 140€ ist die Lampe auch ohne Alu-Rahmen sehr günstig und auf jeden Fall das Geld wert.

Zum Licht selbst kann ich derzeit nicht viel sagen, außer das die Qube 50 nicht viel dunkler ist als die Kelo (9 vs. 16 weisse Leds). Die Qube ist zudem nicht so blaulastig wie die Kelo. Die Qube hat außerdem keine grünen und keine roten Leds verbaut, verfügt dafür aber UV-Leds, welche die Kelo nicht hat. Ich werde die Lampen demnächst wenn ich Zeit habe montieren und dann ein paar Eindrücke mit Fotos vermitteln. Das kann aber noch etwas dauern. Dann werde ich auch für Interessierte zeigen, wie man ein programmierbares 0-10V-Interface für rund 30€ selbst bauen kann falls der Kessil-Kontroller zu teuer ist und man sonst kein anderes Gerät zum Steuern der Leds hat.

Ach ja die von Aqua-Medic angegebenen Lumen stimmen garantiert nicht. Sogar die ineffizientesten weißen Leds liefern mittlerweile rund 100Lumen pro Watt. Bei 9 weißen 1,8W-Leds sollten also diese bereits für rund 1600 Lumen sorgen. Ich gehe also von 1834 Gesamt-Lumen aus. Es dürfte also die 1 verschluckt worden sein.

LG

Andreas

Noch zur Ergänzung: Das Netzteil liefert 24V und 2,0A. Das ist der einzig nicht so schöne Teil. Das Netzteil läuft also auf Volllast wenn man die Lampe auf 100% lässt. Das ist zwar kein Problem, aber ein Netzteil mit 3A hätte etwas Luft nach oben, eine stabilere Spannung, einen besseren Wirkungsgrad und würde bei Teillast weit weniger Abwärme erzeugen. Hier wird anscheinen wirklich jeder Euro gespart. Wenn man dazu noch die angegebene maximale Leistung von Aqua-Medic zu Grunde zieht, welche ja 50W angibt, würde das Netzteil sogar mit 5% Überlast laufen.

Da ich aber beide Lampen an einem einzigen, stärkeren Netzteil betreiben werde, ist mir das egal. Trotzdem nicht schön wenn man das Originalnetzteil so eng bemisst.

Ach ja, ich habe auch die Jebao AK60 angetestet. Diese hat nichts mit der Qube 50 gemeinsam. Das sind zwei völlig unterschiedliche Lampen, wobei ich der Qube definitiv den Vorzug geben würde. Der weiße Kanal der AK60 ist ein Witz, dieser ist im Vergleich zur Qube 50 deutlich schwächer trotz mehrerer weißen Leds und mehr Watt. Die AK60 ist auf 100% beider Kanäle bei geschätzten 18000K und extrem dunkel. Die Qube ist eher wie ein guter 12000K-14000K HQI-Brenner einzustufen, weiß mit ganz leichtem Blaustich. Die AK60 ist nur was für echte Hardcore-Blaulichtliebhaber. Es bleiben extrem viele Farben auf der Strecke durch den zu hohen Blauanteil.

LG

Leider wird der Lichttest noch ein wenig dauern, da bei beiden Lampen in der Halterung ein Gewinde nicht geschnitten wurde...ärgerlich. Zeugt eher nicht von guter Qualitätskontrolle.

Anders kann ich die Lampen aber nicht montieren und selbst schneiden geht nicht, da ich keinen so großen Gewindeschneider habe. Ich habe bereits Aqua-Medic kontaktiert und um einen Ersatz gebeten. Mal sehen wie lange es dauert.

Vielleicht bastel ich mir auch was, mal sehen. Ist jedenfalls blöd.

LG

Hi,

danke für die Info! Die 50€ sind ja mal ein Kampfpreis, da zahlt sich ein Selbstbau eigentlich nicht mehr aus.

Klingt interessant aber eines verstehe ich nicht. In der Anleitung steht 0=5%. Heißt das, man kann nicht auf 0% gehen sondern 5% sind das einstellbare Minimum? Das kann doch nur ein Fehler sein. 0 sollten doch 0% sein.

Ich habe meine beiden Lampen jetzt gerade montiert (mit der Abhängevorrichtung obwohl ich das zuerst nicht wollte). Das war vielleicht ein Kampf. Die Qubes sind viel zu leicht um gerade zu hängen. Zudem sind sie hinten bei den Reglern deutlich schwerer als vorne. Mit Kabelbindern konnte ich sie über die Kabel dann aber austarieren.

Das Licht ist wirklich sehr schön. Die Kringel sind wie bei meinen großen Kelo der Wahnsinn. Sieht aus wie bei HQI. Die Blaulichtphase ist zudem wirklich nur blau. Bei den Kelo sind im blauen Kanal noch die grünen und roten Leds integriert was den Effekt des Blaulichts stark mindert. Und auch die Helligkeit der Qube ist absolut ordentlich. Ist ca. mit einer R420R 130W 15000K vergleichbar, sollten also um die 4000 Lumen sein. Sogar die Lichtfarbe ist sehr ähnlich. Aber das Beste ist, dass ich endlich wieder Platz habe, wenn ich im Becken was machen muss. Das ging bei den Easy-Led nur sehr mühsam. Fotos kommen demnächst.

Ich bin bisher sehr zufrieden mit meiner Entscheidung die Easy-Leds gegen die Qube zu tauschen.

LG

Meine Begeisterung für die Qube 50 wächst nun von Tag zu Tag.

Im Vergleich mit meiner Kelo AO100S ist die Qube 50 leiser, fast genauso hell, hat keine extremen Blauanteil bei gleichem Prozentsatz in den Kanaleinstellungen und macht den selben Kringeleffekt. Meine beiden Kelos laufen auf 2:1 (Weiß/Blau) und haben so rund 14000K. Somit gehen rund 30W pro Lampe flöten damit es nicht zu blau wird. Die beiden Qube 50 laufen auf 1:1 und erzeugen so die selbe Lichtfarbe. Somit bleibt für mich eine "nutzbare" Lichtleistung bei der Qube 50 von 42W (=100% Emitterleistung), und bei der Kelo AO100S 54W (=66% Emitterleistung) übrig.

Also ist man deutlich besser bedient, wenn man mehrere Qube 50 nimmt, welche zudem weniger als die Hälfte eine Kelo AO100S kosten. Die rote und grüne Led der Kelo ist sowieso zu schwach um etwas zu bewirken, also geht auch dieser Vorteil der Kelo über Board. Die Kelo kann ich nur Leuten empfehlen, welche 18000K im Becken wollen um die volle Leistung der Kelo nutzbar zu machen.

Da der Chip der Kelo und der Qube gleich sind (bei der Qube sind aber 50% der Led-Plätze leer), ist die thermische Belastung weit geringer, da nur die halbe Hitze über die selbe Fläche abgegeben werden muss. Daher ist auch die Ausleuchtung beider Lampen identisch, da die eigentliche Glas-Linse direkt über die Emitterschicht gegossen ist. Somit sind mit der Qube 50, wie bei der Kelo auch, 60cm x 60cm problemlos möglich.

Die Ausstattung beider Lampen ist übrigens ebenfalls identisch. Die Seilvorrichtung und auch die Beckenhalterung sind baugleich...

Was mir auch noch aufgefallen ist, ist dass die minimal einstellbare Helligkeit der Qube 50 bei 10% liegt. Ein sinnvolles Mondlicht lässt sich damit nicht realisieren.

Die Qube 50 ist damit für rund 190€ (inkl. Controller) extrem empfehlenswert. Zudem wird die Lampe immer günstiger wenn man mehrere nimmt, da man den Controller nur 1x kaufen muss.

Ich habe auch noch eine Kessil A360WE, da diese aber komplett anders funktioniert (anderer Chip und andere Ansteuerung), lasse ich eine Vergleich mit dieser Lampe bleiben.

LG