Ich bin zwar kein Neueinsteiger aber ich habe mich entschlossen mein neues Becken trotzdem hier vorzustellen. Das Becken soll ein reines Seegrasbecken ohne Korallen werden wo sich meine niederen Tiere hin und wieder so richtig die Bäuche vollschlagen können. Als tierischen Besatz werden eventuelle ein Paar Krabben, Schnecken und kleinbleibende Einsiedler einziehen, da bin ich mir aber noch nicht sicher.
Es handelt sich um ein Fluval Flex in der 57-Liter-Größe. Eigentlich wollte ich eine Becken mit rund 30-Litern (zb Dennerle Nano oder AM Yasha) auf die Beine stellen, aber das Flex hat mir vor allem wegen dem Rückseitigen Filterabteil gefallen und die paar Liter mehr machen auch keinen so großen Unterschied in der Größe aus. Für rund 120€ zudem recht günstig und von der Verarbeitung des Beckens ist es tadellos. Mir war aber auch klar, dass dieses Becken für den Einsatz im Meerwasser vermutlich auch stark adaptiert werden muss.
Ich habe das Becken also aufgebaut, und mit Osmosewasser befüllt um zu sehen, wie das Technikabteil arbeitet. Und hier hat sich meine Einschätzung bestätigt. Der Oberflächenabzug arbeitet nicht, da im ersten Filterabteil auch unten in der Rückwand Schlitze zum Wasseransaugen vorhanden sind. Und wie ich mir gedacht habe, zieht das Filterabteil 99% des Wassers über die unteren Schlitze an. Also habe ich mir überlegt wie man das Problem lösen kann. Im ersten Filterabteil sind zwei vertikale Plastikleisten, welche vermutlich dazu dienen sollen die Wasserströmung anzupassen. Die obere dieser Leisten habe ich mit einen Teppichmesser entfernt, zugeschnitten, mit Löchern versehen und anschließend mit Kabelbindern über die unteren Ansaugschlitze befestigt. Die Leiste hätte ich wegen dem geplanten Abschäumer sowieso entfernen müssen. Der Oberflächenabzug läuft damit nun wunderbar. Der zweite Punkt, welcher angepasst werden musste, ist die Pumpe. Die mitgelieferte ist leistungsmäßig zu schwach, zu laut und hat zudem ein zu kurzes Stromkabel. Also habe ich diese durch eine Tunze Silence mit 800 Litern/Stunde ersetzt, welche ich noch herumliegen hatte. Dieser Punkt ist nun auch erledigt. Somit waren einmal die Grundvoraussetzungen geschaffen und das Technikabteil Meerwassertauglich gemacht. Den mitgelieferten Filterschwamm habe ich natürlich extrem verkleinert und nutze diesen nur noch als groben Schnellfilter und als Möglichkeit andere Filtermedien aufzulagern. Weiters habe ich noch einen Osmolator installiert. Leider ist der Überlauf in die Pumpenkammer so weit unten angebracht, dass das Wasser alleine durch den Wasserdruck immer höher als die Überlaufkante steht. Die Pumpe ist zu schwach um den Wasserstand unter diese Kante sinken zu lassen. Das hat den nachteil, dass der Wasserstand immer im ganzen Becken schwankt und nicht nur in der Pumpenkammer.
Ich habe das Wasser anschließend direkt im Becken unter Verwendeung von einem Liter mit Kohlensäure versetzen Osmosewasser (Sodaclub sei dank) aufgesalzen. Dadurch gab es keine Ausfällungen. Nach einigen Stunden als die restliche Kohlensäure aus dem Becken war und der PH-Wert wieder gepasst hat, habe ich den Bodengrund und die lebenden Steine eingebracht. Als Bodengrund habe ich mich für den schwarzen, eher groben Sand, von CaribSea entschlossen. Diesen dunklen Kies wollte ich schon länger einmal ausprobieren und habe es nun umgesetzt. Der Kontrast von Schwarz und Grün dürfte gut aussehen. Erfreulicherweise hat der schwarze Sand direkt aus dem Beutel fast keine Trübung verursacht. Beim weißen Sand hatte ich für Tage einen weißen Nebel im Becken. Den Sand habe ich etwas 2-3cm hoch eingefüllt. Bei den Lebendsteinen habe ich mich leider stark verschätzt. Beim Megazoo war an dem Tag die Waage defekt und das Gewicht musste geschätzt werden. Ich habe ein paar Stein ausgesucht, welche geschätzt um die 5 Kilo haben sollten. Diese habe ich auch bezahlt. Zuhause habe ich dann nachgewogen und es waren dann doch 7,5 Kilo... Ich habe trotzdem alle Steine ins Becken gegeben da ich sie nicht opfern wollte. Wäre schade darum gewesen. Die Steine waren zudem augenscheinlich qualitativ recht gut. Schön leicht für deren Größe und mit einem frischen Geruch.
So läuft das Becken jetzt seit 2 Tagen. Beleuchtet wird es derzeit noch mit der originalen Lampe. Diese ist eigentlich garnicht so schlecht und bringt trotz der nur 11W eine recht ordentliche Helligkeit ins Becken. Die Farbtemperatur passt mit den 7500k eigentlich nicht für Meerwasser, aber für den geplanten Algenbesatz dürfte sie perfekt sein. Zum Glück speichert die Beleuchtung die letzte Einstellung, sodass man die Beleuchtung über eine Zeitschaltuhr steuern kann. Die 11W bringen zudem auf die rund 42 Liter netto eine Leistung nahe 0,25. Das sollte eigentlich für die Algen locker ausreichen. Durch die 6 RGB-Leds kann man auch zusätzlich einen ganz kleinen Anteil an Blau und Rot ins Becken bringen.
Ob ich zukünftig einen Abschäumer einbaue, kann ich noch nicht sagen. Das würde aber in jedem Fall das aus für die Abdeckung inkl. der Beleuchtung bedeuten und deren Optik gefällt mir eigentlich ganz gut. Einen Tunze 9001-Abschäumer und eine Qube 50 hätte ich nich herumliegen, aber jetzt werde ich einmal sehen wie sich das Becken entwickelt.
Natürlich gibt es auch Fotos
LG
Andreas