Noch ein kleines Mittelmeer...

  • Nun ja,


    hatte keine Lust und war zu faul, in meinem schlauen Algenbuch nachzuschauen. :D Habe ich von meinem 15 jährigen Sohn gelernt! :D


    LG, Sven!

  • Hallo Leute,


    Nachdem sich hier in der Mittelmeerecke wieder was tut, melde auch ich mich wieder mal zurück. In den letzten Monaten hat sich doch einiges getan im Aquarium; die ehemals sehr prächtige Rotalge, welche ich von Sven erhalten habe, hat sich fast völlig zurückgebildet. Dafür wachsen jetzt weniger schöne grüne Algen, aber auch verschiedene Kalkrotalgen zeigen reges Wachstum auf dem Gestein. Derzeit vermehren sich die Posthörnchen-Würmer geradezu massenhaft. Was erstaunlich ist: Während sich Muscheln im meinem Aquarium als nicht haltbar erwiesen haben, leben die beiden kleinen Kalkröhrenwürmer, die ich aus einem Stück fauligem Lebendgestein herausgemeißelt hatte (siehe Anfang dieses Threads), immer noch! Ich habe die beiden jeweils an einer günstigen Stelle im Gestein verankert, man kann sogar beobachten, dass sie schon ein deutliches Stück gewachsen sind. Ansonsten hat sich besatzmäßig nicht viel getan. Mal schauen, ich fahre nächste Woche ans Meer =) vielleicht ergibt sich ja was.


    Die ersten Hitzewellen hat das Becken auch gut überstanden, obwohl keine aktive Kühlung vorhanden ist. Derzeit liegt die Temperatur bei 25°C, was ich als noch tolerierbar empfinde für ein Becken mit "Fluttümpel-Besatz", irgendwann endet der Hochsommer ja auch wieder.


    Nun noch ein paar Bilder


    Gruß,


    Alex

  • Hallo Alex,


    ich hatte meine Kalkröhrenwürmer anfangs auch unterschätzt. Mittlerweile zählen sie zu meinen ältesten Bewohnern
    (über zwei Jahre). Möchte sie nicht mehr missen :)
    Dein schluchtartiger Steinaufbau gefällt mir gut. Sehr ausgewogen beim Draufblick.
    Die Grünalgen finde ich noch halbwegs überschaubar. Wie sieht es denn mit algenfressenden Schnecken in Kroatien aus?
    Gibt es dort so etwas wie die Littorinas in Nord und Ostsee?



    Bye :)
    Edwin

  • Moin Alex,


    wie ich gesehen habe, wachsen von meinen Rotalgen noch Fragmente auf dem rechten Lochstein! Sie benötigen wenig Licht; vielleicht haben sie bei Dir zu viel davon? Ansonsten hat man zwischen verschiedenen Algen immer etwas Konkurrenz, und früher oder später dominiert dann die eine Art die andere. Es gelingt selten, diverse Algen in einem Gleichgewicht zu halten. Sehr gut zu dieser Thematik ist auch das Buch "Algen im Meerwasseraquarium, Pflege und Bekämpfung", von Daniel Knop aus der Reihe "Art für Art".


    Die Stumpfe Strandschnecke Littorina obtusata hatte ich auch schon mal auf Austern gefunden. Sie war quittengelb!


    Leider stiegen mir diese Tiere immer aus dem Becken aus, trotz Abdeckung.


    Was sich auch gut als Algenschnecke eignet ist das Meerohr(Haliotis spp).


    LG, Sven!

  • Hallo Zusammen,


    Es freut mich, dass euch mein Aqurium gefällt. Zu den Schnecken: Derzeit habe ich schon ein paar Strandschnecken (Littorina littorea?), die ich von Sven erhalten habe, sowie auch ein Seeohr, dass bereits beträchtlich gewachsen ist. Man kann auch schön die Fressspuren dieser Tiere auf den Scheiben und dem Lochgestein sehen, die fädigen Algen rühren sie jedoch nicht an. Aber das ist halb so schlimm, so lange diese nicht alles überwuchern, kann ich damit gut leben.


    Ob das Licht für die Rotalge zu stark ist kann ich schlecht beurteilen. Allerdings muss ich schon sagen dass diese LED-Röhren, die ich jetzt verbaut habe, deutlich mehr Licht machen als die ursprüngliche Baumarktbeleuchtung.


    Viele Grüße!

  • Die Littorina obtusata ist ja echt hübsch! Gelb fand ich in der Meerwasseraquaristik schon immer klasse...



    Ansonsten hat man zwischen verschiedenen Algen immer etwas Konkurrenz, und früher oder später dominiert dann die eine Art die andere. Es gelingt selten, diverse Algen in einem Gleichgewicht zu halten.


    Jein.
    Konkurrenz? Ja. Dominieren? Kann sein. Selten? Nein. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das verschiedenste Algenarten
    selbst in einem 54er Kalt-Nano auf Dauer halt- und vermehrbar sind. Etwas Geduld ist vonnöten.
    Aktuell wächst bei mir sogar Sargassum und Codium auf einer Auster heran. Mitten hinein in ein Wassermilieu das bestimmt ist von Knorpeltang, Porphyra und Bryopsis. Und wenn man ganz sicher gehen will das sich alle vertragen, dann kann man über Aktivkohle filtern. Sie adsorbiert phenolische Verbindungen, die von Algen abgegeben werden.



    Alex, entschuldige den kleinen Ausflug... ;)



    bye :)
    Edwin

  • Edwin:


    Interessante Ausführungen von Dir! Dazu eine Frage: Nimmst Du auch Algen aus dem System raus, wenn sie sich zu sehr vermehrt haben? Oder hat sich da so etwas wie ein fragiles Gleichgewicht eingependelt?
    LG, Sven!

  • Hi Sven,


    ja, schon rausnehmen. Knorpeltang wächst nur noch an der oberen Rückwand. Überall sonst schabe ich ihn ab.
    Die Bryopsis Federtange lasse ich auswachsen. Meist schrumpft dann die Strömung. Dann nehme ich sie raus.
    Mein Augenmerk liegt momentan auf die Ulvas von dir. Etwas extra Eisen und ich hoffe, der Weg zum Salatblatt ist frei.




    bye :)
    Edwin

  • Moin,


    das mit dem Eisen könnte klappen. Hat unser Landesmuseum in Hannover auch schon mal probiert. Es hat immerhin einige Monate funktioniert.
    LG, Sven!

  • Hallo Zusammen,


    nachdem ich letzte Woche in Kroatien war, hab ich natürlich wieder ein paar Dinge für mein kleines Mittelmeer mitgebracht. Bereits am ersten Tag habe ich in unserer Unterkunft ein kleines Becken in Form einer Plastikwanne aufgestellt, eine Luftpumpe inklusive Sprudelstein hatte ich von Zuhause mitgebracht. Gesammelt habe ich folgendes:


    - Etwas (Lebend)gestein
    - Etwas "Livesand"
    - Einen Stein mit einer Warzenkoralle (Balanophyllia europaea) darauf
    - Eine Siebanemone (Aiptasia mutabilis)
    - Eine Wachsrose (Anemonia viridis), ja ich hab mich getraut
    - Zwei Sandeinsiedler (Diogenes pugilator), von der Insel Rab
    - Einige Turbanschnecken (Monodonta turbinata)


    Zusätzlich habe ich mit dem Gestein einen Schlangenstern, sowie mit dem Sand einige winzige Einsiedlerkrebse und Schnecken mit eingeschleppt. Ebenso ein paar Triebe Halimeda tuna. Eigentlich wollte ich noch einen Seeigel mitnehmen, allerdings war ich mir bezüglich des Transportes unsicher, weshalb ich sie lieber dort belassen habe.


    Nun gibts noch ein paar Bilder, die Aiptasia hat sich leider verkrochen, sodass ich kein gutes Foto machen konnte. Die Actinia equina sind zwar nicht neu, aber weil sie so schön sind... =)


    Gruß,


    Alex

  • Hallo Harold,


    was ist Deiner Meinung nach geeignetes Futter für die Koralle? Für die Anemonen habe ich gefriergetrockenten Krill sowie ein Planktonfutter vorrätig. Beim Krill vermute ich, dass dieser zu "grob" für die Koralle ist. Sind Artemien geeignet?


    Viele Grüße,


    Alex =)

  • Ich halte Krill auch zu groß für die Anemone. Anemonen fressen in der Natur kaum jemals größere Brocken. Sie fangen sich Plankton aus dem Wasser. Die geeignete Fütterung geschieht mit feinem Frostfutter (Artemia, Artemianauplien, Cyclops, Lobstereggs, ...). Und das Gleiche kannst Du auch der Balanophyllia geben.

  • Dass Krill noch zu groß ist hätte ich nicht gedacht, ich zerreibe es fein mit etwas Wasser und verfüttere es dann mit Hilfe eines Glasrohres (damit verhindere ich dass meine Garnelen alles "klauen") an die Anemonen. Ansonsten verwende ich auch "konserviertes" Plankton, dass sich in kleinen Tuben befindet und bereits eine breiige Konsistenz hat, ebenfalls mit Hilfe des Glasrohres. Wenn ich sehe dass einige Leute ihre Aktinien mit ganzen Garnelen füttern ?( dass sind für mich große Brocken.


    Danke für den Hinweis :)

  • OK, zerbröselter Krill ist etwas anderes. Das geht. Wichtig ist, wie gesagt, dass die Stückchen sehr klein sind.


    Zitat

    Wenn ich sehe dass einige Leute ihre Aktinien mit ganzen Garnelen füttern


    Das ist für die Aktinien schlecht.

  • Hallo Leute,


    noch ein paar Bilder zum einjährigen Bestehen meines Aquariums. Die meisten der Bewohner, die ich dieses Jahr aus dem Urlaub mitgebracht habe, haben sich gut eingelebt. Die Wachsrose gedeiht meiner Meinung nach prächtig, auch die Halimeda tuna zeigt neue Triebspitzen. Lediglich die Aiptasia mutabilis ist häufig total zusammengezogen, keine Ahnung woran das liegt. Habe die Vermutung dass sie zu nahe an der Wachsrose sitz und gelegentlich von dieser genesselt wird. Sie macht aber keine Anstalten an einen anderen Platz zu wandern. Überhaupt sind alle meine Anemonen sehr standorttreu.




    Gruß,


    Alex =)

  • Hallo Zusammen,


    Seit einigen Wochen habe ich ein paar neue Mitbewohner im Becken, unter anderem einen kleinen Seeigel. Ist es ein Steinseeigel? Nach einem Psammechinus sieht er nicht aus, und ein Arbacia ist es auch nicht. Tagsüber sitzt er immer an der selben Stelle in einer Austernschale, nachts ist er unterwegs, man kann auch erkennen wo er das Gestein abweidet.


    Außerdem habe ich ein paar neue Algen bekommen, wovon die meisten allerdings wieder verschwunden bzw. zurückgegangen sind. An dieser Stelle sei Sven gedankt, von dem ich die Algen, Schnecken und den Seeigel erhalten habe.


    Weiterhin ist es mir gelungen einen meiner Knallkrebse zu fotografieren, er ist zur Zeit des öfteren "on tour". Mit meinem Lebendgestein aus Kroatien hab ich mir zudem mindestens zwei kleine Krabben eingeschleppt. Allerdings sind sie sehr scheu, so dass mir eine Artbestimmung noch nicht möglich war. Auf einem weiteren Foto ist ein Kalkröhrenwurm zu sehen, der seit er ende August in mein Becken kam, schon ein schönes Stück gewachsen ist.


    Gruß,


    Alex :)

  • Hallo Alex,


    sehr schöne Bilder und ein sehr schönes Aquarium!

    Ich freue mich sehr für Dich, dass alles so gut klappt. Der Seeigel ist ein Steinseeigel Paracentrotus lividus.

    Für die Aiptasia ist der Platz vermutlich wegen der Wachsrose wirklich nicht sehr gut. Wahrscheinlich wird es Dir aber nicht gelingen, die beiden zu trennen.


    Liebe Grüße


    Harold

  • Hallo Harold,


    Beide Anemonen sitzen seit über zwei Monaten an diesem Platz, sie sind überhaupt nicht wanderlustig. Interessanterweise hat sich die Aiptasia total verändert, während sie am Anfang häufig total zusammen gezogen war, ist sie in den letzten drei Wochen immer ganz geöffnet, und auch größer geworden. Auch hat sie inzwischen einen richtig langgestreckten, dünnen Körper ausgebildet, als ich sie dem Meer entnahm, machte sie eher einen "flachen" Eindruck, wenn du verstehst was ich meine. Es scheint als hätte sie sich den Bedingungen angepasst.


    Gruß,


    Alex