Koralle Artikel Nährstoffe im Riffaquarium

  • Lieber Hans-Werner!


    Dein Artikel "Nährstoffe im Riffaquarium - ( fast) alles, was Korallen brauchen" in der Koralle Nr. 111 ist mit das Beste, was ich zu diesem Thema je (= bei mir in 4 Jahren) gelesen habe. Das erklärt Vieles für mich. Herzliche Gratulation und vielen Dank!


    Grüsse Roland

  • Moin!
    Da kam mir der Roland mit dem Lob zuvor! Sehr guter Artikel, manches musste ich ein paarmal lesen, um es besser zu verinnerlichen!


    Endlich mal ein Autor, der von dem chemiemechanischen Weltbild der Meerwasseraquaristik etwas abrückt, und Ursachen und Wirkungen von allseits gepriesenen Maßnahmen erklärt und damit deren (teilweise) Obsolenz ausführlich darstellt. :]


    Auf so etwas habe ich lange gewartet. Außerdem konnte ich einige dieser Erkenntnisse selbst sehr gut gebrauchen und umsetzen. =)


    Weiter so, Hans-Werner! :thumbsup:


    LG, Sven!

  • Hallo Ihr zusammen,


    vielen Dank für das Kompliment.


    Schaun wir mal, wie lange die Darlegungen dort unwidersprochen und unwiiderlegt bestand haben werden. :) Für mich waren die Ergebnisse reprodzierbar, andere berichten aber von anderen Ergebnissen. Freut mich jedenfalls, wenn die neue Sichtweise auf ein paar Probleme und Beobachtungen gut angekommen ist. :)


    Ich werde mich bemühen, auch in Zukunft altbekannte Dinge einer neuen Betrachtung zu unterziehen. :D


    Grüße


    Hans-Werner

  • Sg. Hr. Balling,


    PO4:


    Ich verwende die TM Bactopellets, meine Werte: No3: nn / Po4: 0,09
    Würde eine Erhöhung der Pellets Menge eine Senkung des Po4 Gehalts begünstigen?
    Ist es überhaupt sinnvoll den Po4 Wert weiter zu senken? Ich bin mit den satten SPS Farben zufrieden, bilde mir jedoch ein, dass die Korallen bei niedrigerem Po4 Wert schneller wachsen und die Farben mehr leuchten.
    Sie schreiben im Koralle Artikel "in Kombination mit einer Zufuhr organischen Kohlenstoffs..."
    Ist hier gemeint, dass zusätzlich zur den Pellets auch Kohlenstoff dosiert werden soll? Wenn ja welcher?
    Vodka, Zucker, Essig, oder etwas anderes?


    Fischfutter:
    Ich habe das von Ihnen im Artikel angegebene Verhältnis Protein zu Fett bei 4 verschiedenen von mir verwendeten Flocken- und Granulatfuttersorten kontrolliert, dies weicht jedoch erheblich Ihrer Empfehlung ab. Eigentlich alle Marken ident: Rohprotein: 47%, Rohöl/fett: 7%. Gibt es denn Flocken/ Granulatfutter mit dem von Ihnen empfohlenen Verhältnis?
    Wie sieht es eigentlich hier bei den TK Futtersorten Mysis, Artemia aus? Macht es überhaupt Sinn derartiges Futter bei herbivoren Fischen zu verabreichen?


    Vielen Dank für Ihre Bemühungen.
    LG

  • Hallo Paul,


    ich halte Phosphatkonzentrationen zwischen 0,05 und 0,1 mg/l für optimal für das Steinkorallenwachstum. Ich habe vor allem mit niedrigeren Konzentrationen Erfahrungen und die beschleunigen keinesfalls das Korallenwachstum. Je weiter die Phosphatkonzentration absinkt umso langsamer das Wachstum. Außerdem scheint eine zumindest ausreichende Phosphatkonzentration auch günstiger für die Farben der Korallen zu sein.


    Ein weiterer Artikel von mir ist in der Druckvorbereitung, in dem gerade die Dosierung von insbesondere Zucker, aber auch von Vodka und Essig in Frage gestellt wird. Einfache Zucker begünstigen die Vermehrung von ungünstigen Bakterien wie Vibrio-Arten. Bei Ethanol und Essig als sehr leicht und schnell abbaubare monomere Substanzen könnte es ähnlich sein.


    Pellets sind schon polymerer organischer Kohlenstoff, es gibt aber noch weitere, auch pulverförmige Produkte, die dosiert werden können, z. B. Tropic Marin Reef Actif. Auch unsere Tropic Marin Flüssigprodukte sind nicht auf Monomer-Basis weil sich die Monomere, die ich ausprobiert habe, im Aquarium bei hoher Dosierung oder versehentlicher Überdosierung zu ungünstig verhalten haben. Eine sehr schnelle Bakterienvermehrung, eine schnelle und hohe Sauerstoffzehrung und die Ausbildung von Schleimfilmen sind Anzeichen für die Vermehrung von eher ungünstigen Bakterien.


    Von den Granulaten für Meerwasser gibt es eine ganze Reihe von Produkten, die einen relativ hohen Fettanteil von 13 - 18 % und ein Protein-Fett-Verhältnis von 4 : 1 bis 3 : 1 aufweisen. Im Internet sollte man relativ schnell fündig werden. Bei den Flocken wird es sicher schwieriger, Tetra Marin Flakes hatten früher mal einen Fettanteil von 12 oder 13% und sahen aus wie Cornflakes, leider ist das heute nicht mehr so. Da wurde scheinbar die Qualität dem Preis geopfert. Söll Organix Marine Flakes haben 18% Fett bei 42 % Protein, die gehen also sogar auf ein Protein-Fett-Verhältnis von 2,3.


    Wirklich herbivore oder algivore Fische haben wir im Meerwasseraquarium weit weniger als allgemein angenommen wird. Borstenzähner, Salarias usw. mit ihrem eher rechen- oder kammartigen Gebiss werden in der Fachliteratur als detrivor eingestuft. Das heißt, sie kämmen mit ihrem Gebiss relativ nahrhafte Partikel aus den Algen heraus. Ich glaube, auch Zebarasoma-Arten sind keine wirklichen Algenfresser, müsste da aber erst nachschauen. Langer Rede kurzer Sinn: Die von den Experten empfohlene und bewährte Mischkost aus Planktonkrebsen (z. B. Mysis), Grünem und Makroalgen und gutem Trockenfutter ist sicher ganz gut und geeignet.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Von den Granulaten für Meerwasser gibt es eine ganze Reihe von Produkten, die einen relativ hohen Fettanteil von 13 - 18 % und ein Protein-Fett-Verhältnis von 4 : 1 bis 3 : 1 aufweisen. Im Internet sollte man relativ schnell fündig werden. Bei den Flocken wird es sicher schwieriger, Tetra Marin Flakes hatten früher mal einen Fettanteil von 12 oder 13% und sahen aus wie Cornflakes, leider ist das heute nicht mehr so. Da wurde scheinbar die Qualität dem Preis geopfert. Söll Organix Marine Flakes haben 18% Fett bei 42 % Protein, die gehen also sogar auf ein Protein-Fett-Verhältnis von 2,3.


    Moin!


    Habt Ihr schon mal Aqua-Food-Spezial und Sea-Life-Pro-Aktive von der Firma Aquakultur Genzel ausprobiert? Mit Proteingehalten von fast 60%...
    Siehe: Aquafood-Spezial
    Leider werden auf der Webseite die prozentualen Futteranteile nicht angezeigt; es stand früher aber immer auf den Chargen, die man bestellte.

    Wirklich herbivore oder algivore Fische haben wir im Meerwasseraquarium weit weniger als allgemein angenommen wird. Borstenzähner, Salarias usw. mit ihrem eher rechen- oder kammartigen Gebiss werden in der Fachliteratur als detrivor eingestuft. Das heißt, sie kämmen mit ihrem Gebiss relativ nahrhafte Partikel aus den Algen heraus. Ich glaube, auch Zebarasoma-Arten sind keine wirklichen Algenfresser, müsste da aber erst nachschauen. Langer Rede kurzer Sinn: Die von den Experten empfohlene und bewährte Mischkost aus Planktonkrebsen (z. B. Mysis), Grünem und Makroalgen und gutem Trockenfutter ist sicher ganz gut und geeignet.


    Dem würde ich zustimmen! Mein Lieblingsbeispiel hierfür sind die Meeräschen: Zwar fressen sie Algen, aber sie nehmen auch gerne die kleinen Tierchen mit, die auf den Algen leben. Außerdem fressen sie im Aquarium auch Mysis, sowie Flocken- und Granulatfutter. Egal ob pflanzlichen oder tierischen Ursprunges.


    Und anders herum:


    Außerdem ist es ja auch eine bekannte Tatsache, dass Raubtiere - wie etwa Löwen oder Hyänen - auch die Innereien ihrer Beute fressen, um so an pflanzliche Nährstoffe zu gelangen. Warum also sollte es bei Fischen anders sein?
    Bei meinen Mittelmeerbrassen schien es so zu sein, dass sie bevorzugt tierische Beute fraßen, aber andererseits auch alles weggrasten, was ich an Algen einbrachte. Sogar vor dem dicken Knotentang aus der Nordsee machten sie nicht halt...(Vor allem meine Goldstriemen liebten Knotentang!).


    LG, Sven!