hallo Michael,
habe auch ein paar nützliche tips gefunden wie du bryopsis vielleicht wieder los werden kannst.
Methode-1:
Tipps zur Entfernung von Bryopsis Algen:
- Befallene Steine möglichst umgehend aus dem Becken entfernen. Kaufpreis der Steine sowie evtl. komplizierte Lage der Steine im Riffbau sollten kein Hindernis darstellen, da das Risiko der Ausbreitung auf weitere Bereiche groß ist.
- Sind, bei größeren Steinen, nur einzelne Stellen befallen, können diese durch Abbrechen oder Abschlagen eines Teils der Steine (Schraubenzieher, Hammer & Meißel, ..) entfernt werden um einen Teil des Steines zu retten. Gründliches Vorgehen ist Voraussetzung. Nehmen Sie dazu, wenn möglich die betroffenen Steine aus dem Becken. Entfernen sie lieber ein paar Zentimeter mehr als zu wenig.
Wenn Sie zusätzlich Freßfeinde einsetzen erhöht das die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg. Es wird jedoch immer wieder davon berichtet, dass die Tiere in manchen Becken diese Algen nicht anrühren. Vermutlich hängt dies mit Unterschieden von Tier zu Tier sowie mit der geringen Schmackhaftigkeit verschiedener Bryopsis Arten zusammen. Alle dieser Tiere fressen zwar teilweise Bryopsis, werden jedoch einen Befall nicht ausrotten können :
- Percnon gibbesi (Algenfressende Krabbe)
- Seehasen
- Heteropenaeus longimanus (Schwimm-Garnele)
- Siganus vulpinus (Fuchsgesicht/Kaninchenfisch)
- Einige Doktorfische
- Elysia crispata (Blumenkohl-Sackzungenschnecke) Diese Tier ist ein Nahrungsspezialist für Algen. Fehlt die entsprechende Nahrung wird das Tier verhungern.
Notwendige Beckengröße sowie Haltungsbedingungen und Kompatibilität zu anderen Beckeninsassen, sind vor Kauf unbedingt zu berücksichtigen
Methode-2:
Seit kurzem wurde, aus den USA kommend, eine neue Methode bekannt. Die Idee stammt vom ReefCentral-Benutzer „TWallace“ und basiert darauf, die eigenen Wasserparameter im Becken bewusst in einen Bereich zu fahren welcher zum Absterben der Bryopsis führt. Die Methode ist nicht ganz unkritisch, da sie Wasserparameter bewusst in einen im Meerwasser unüblichen Bereich steuert. Richtig angewandt hat die Methode jedoch bei fast allen die sie durchgeführt haben alle im Becken befindlichen Bryopsis vernichtet! Vorgehen:
- Erhöhung des Magnesium Gehaltes auf den unnatürlich hohen Wert von ca.1600 mg/L
- Mg-Erhöhung erfolgt in Schritten von 80-100 mg/L pro Tag (also sehr schnell!)
- Fortsetzung der Behandlung bis ALLE Bryopsisalgen abgestorben sind
- Nährstoff-Konzentration sollte möglichst gering gehalten werden um die Behandlung zu beschleunigen (Eintrag von Nährstoffen verringern / Austrag von Nährstoffen mgl. erhöhen)
- Anschließend im Becken durch Wasserwechsel die Mg-Konzentration wieder auf übliche Werte einstellen (ca. 1300mg/L)
Der Effekt beruht vermutlich NICHT ausschließlich auf der Zugabe des Spurenelementes Mg, sondern ebenso auf anderen Spurenelementen/Ionen. Das „Warum“ ist noch nicht abschließend geklärt. Durch die Versuche von relativ vielen Anwendern ist halbwegs abgesichert welche Kombinationen funktionieren. Es ist scheinbar sehr wichtig welche genaue Magnesium-Rezeptur dosiert wird.
a) Eindeutig am besten (Erfolgsquote nahezu 100%) funktioniert die Dosierung von Kent Tech M. Die Mg-Konzentration bei der Schädigung/Zerstörung der Bryopsis eintritt liegt bei ca. 1600 mg/L. Die genaue Rezeptur dieser Flüssig-Mg-Rezeptur ist nicht genau bekannt. Es ist in Europa derzeit nur in einigen Onlineshops erhältlich
b) Ebenso funktioniert, bei den meisten, jedoch nicht allen Anwendern, die Dosierung von MagnesiumSulfat Heptahydrat (MgSo4 x 7 H2O). Die Mg-Konzentration bei der Schädigung/Zerstörung der Bryopsis eintritt liegt hier höher, etwa bei 1700-1800 mg/L. Dosierung: 10,1409 g von MgSO4 x 7H2O um bei 100L die Mg um 10mg/L zu erhöhen Übliche Anpassungsrate: Magnesium je Tag, in mehreren Schritten, um 50 mg/l erhöhen Um bei einem Beckenvolumen von "VolSystem" [Liter] bei der der gewünschten Anpassungsgeschwindigkeit von Magnesium von "vMg" [mg/Liter] je Tag, zu ermitteln: Benötigte Menge an MgSO4 x 7H2O = VolSystem / 100 * vMg / 10 * 10,1409 Gramm Bsp: für ein 1000 Liter Becken und eine Erhöhung von 50 mg/L je Tag 1000/100 * 50/10 * 10,1409 = 507 Gramm je Tag, solange bis die gewünschte Konzentration erreicht ist
c) Dosierung von TM Bio-Magnesium führte zum Teil zum Erfolg Mg-Konzentration bei der Schädigung/Zerstörung der Bryopsis eintritt liegt ebenfalls etwas höher (1700-2000 mg/L).
d) Dosierung von MagnesiumChlorid Hexahydrat (MgCl2 x 6 H2O) führte, trotz identisch hoher Mg-Konzentrationen, nicht zum gewünschten Effekt.
Berichtete Nebenwirkungen: - Leichte Erhöhung CA-Konzentration und Reduktion Alkalinität (dkH) - Erhöhung des Salzgehaltes durch Behandlung Bei Behandlung häufiger überprüfen/korrigieren, Teil des Beckenwassers durch Osmosewasser ersetzen - Negativer Effekt auf Schnecken (nur bei einigen Benutzern) - Bleichende Wirkung auf einige LPS (nur bei einigen Benutzern) Einstellung des Wachstums von SPS Korallen (Polypenbild aber ok) - negativer Effekt auf Krustenanemonen. (Schlechtere Färbung, kein Wachstum, teil . Verkümmern bei fast allen Benutzern) Auswirkungen auf höhere Algen wurden übrigens nicht beobachtet. Durch die fehlende Nahrungskonkurenz wuchsen diese z.T. sogar verstärkt. (Caulerpas, Halimeda, Gracillaria, Botryocladia). Hinweis: Die üblichen Test-Kits für Magnesium können so hohen Mg-Konzentrationen auf normalem Wege nicht angeben. Man muss ich also eines kleinen Tricks bedienen. Beim Salifert-Test, ziehen sie dazu nach Dosierung der ersten Spritze (Substanz Mg-3, kein Umschlag auf blaue Färbung, da Mg-Konzentration > 1500mg/L) eine weitere Spritze mit diesmal nur 0,5ml Mg-3 auf. Dosieren sie langsam weiter bis der Farbumschlag eintritt.
lg lindwurm