Beiträge von steibk86

    Hallo!


    Danke für das positive Feedback.


    Das mit der Umwandlungsdauer hat Geri ja eh schon beantwortet. Bei mir dauert es meistens eher länger, manche brauchen dann auch wieder deutlich länger als der Rest, was nicht sehr verwunderlich ist. Temperatur und Fütterung spielen natürlich auch eine Rolle.


    Gerri: wie hast du denn das mit dem Kreisel gemacht, wenn ich fragen darf? Würd mich wirklich interessieren.
    Leuchtet mir auch ein, dass so ein System die ideale Lösung ist.


    Lg, Stefan

    Hallo, schönen Sonntag!





    In der letzten Zeit (Zeitraum ca. zwei einhalb Monate) habe
    ich mich wieder an der Vermehrung meiner Garnelen aus dem Wurdemanni-Komplex
    (vermutlich L. boggesi) versucht. Ich hatte dabei diesmal nicht unerhebliche
    Schwierigkeiten und möchte neben meiner zurzeit bevorzugten Methode auch einige
    Erfahrungen für interessierte Aquarianer schildern, die sich ebenfalls an der
    Aufzucht der Larven versuchen möchten.



    Die ersten Versuche habe ich diesmal mit 25l-Standardbecken
    (40x25x25) gemacht, die ca. ein Drittel bzw. bis zu 50% mit Wasser gefüllt
    waren. Belüftet wurde mit groben Luftblasen über ein starres
    4mm-Plastikröhrchen, das in der Mitte des Beckens am Boden lag. Teilweise wurde
    Phytoplankton verwendet, teilweise auch darauf verzichtet. Gefüttert wurde
    ausschließlich mit lebenden Artemia-Nauplien („AF“), zunächst frischgeschlüpft,
    später auch gemischt mit solchen, die nach der „Kühlschrank-Methode“ (Wolfgang
    Mai beschreibt diese in mehreren „Koralle“-Bändchen) angereichert wurden.



    Der schwerste Fehler bestand darin, dass ich teilweise viel
    zu viele Luftblasen eingestellt hatte. Zwar schwammen die Larven stets weiter,
    nachdem sie mit den Blasen in Berührung kamen und herumgewirbelt wurden, aber
    mit der Zeit war deutlich zu erkennen, wie den Larven nach einigen Tagen (nach
    ca. 10 Tagen war es stets am schlimmsten) die verlängerten Gliedmaßen fehlten.
    Zwar wachsen diese nach, aber dieser Vorgang kostet die Larve viel Energie, sie
    wächst viel langsamer bzw. wandelt sich später um oder schafft es gar nicht bis
    zur Metamorphose.



    Ein weiteres Problem bei den 25l-Rechteckbecken besteht
    meiner Erfahrung nach darin, dass die Scheiben (v.a. der Boden) stark
    verdrecken und man da sehr dahinter sein muss, nicht zu viele Algen am Boden
    und auf den Seitenscheiben aufkommen zu lassen, damit einerseits die Larven
    nicht daran hängenbleiben und verenden, andererseits verfangen sich aber auch
    viele Artemia-Nauplien in dem wachsenden Algenteppich und sterben dort, ohne von
    den meisten Larven noch gefressen werden zu können.



    Auch ist es sehr schwierig, Wasser für den Wasserwechselt
    abzusaugen, ohne Larven mit einzusaugen. Arbeitet man mit einem Sieb vor der
    Ansaugung des Schlauchs, so erwischt man dafür nicht genügend alte
    Artemia-Nauplien, die für die Larven nur mehr wenig Nährwert haben und mit der
    Zeit werden es zu viele Nauplien, sodass die Wasserqualität verschlechtert wird
    und die Garnelenlarven sich mit Futtertieren satt fressen, die größtenteils kaum
    noch Nährwert haben. Außerdem ist das Wasservolumen und die Grundfläche der
    Becken auch verhältnismäßig so groß, dass man selbst bei wenigen Larven aus
    einem Wurf, die man aufziehen möchte, einen nicht zu unterschätzenden Aufwand
    bei der „Wartung“ der Becken hat.



    Kurzum, durch Zufall bin ich auf eine Methode gekommen, die
    zwar nicht sehr effizient/ergiebig ist, aber einige entscheidende Vorteile hat:
    der Aufwand ist minimal, es wird wenig Salz für den täglichen Wasserwechsel
    benötigt (Kosten!) und die Gefahrenquelle der zu stark eingeschränkten
    Luftblasen wird ausgeräumt.






    Auf der mittleren Etage eines Aquarienregals (Temperatur
    konstant bei ca. 24-25 Grad) befinden sich auf den Glas-Abdeckscheiben der
    Becken bei mir mehrere 1 Liter fassende Messbecher aus Plastik, die im
    Dauerbetrieb zu genau 400ml gefüllt sind. In diese überführe ich die Larven
    nach dem Schlupf rein mit dem Wasser aus dem Becken, in dem sie geschlüpft
    sind. Das Überführen der Larven ist sehr leicht, wenn diese nach Abschalten der
    Beleuchtung bei ausgeschalteter Strömung mit einer Taschenlampe an eine Stelle
    an die Oberfläche des Wassers gelockt werden, an der sie mit einem kleinen
    Becher abgeschöpft werden. Absaugen geht auch, möglicherweise verletzt man
    dabei aber die eine oder andere Larve, weshalb ich diese Methode normalerweise
    nicht anwende.



    Die Larven werden in den Gefäßen täglich mit frisch geschlüpften
    Artemia-Nauplien guter Qualität gefüttert, nach einigen Tagen werden auch
    ältere Nauplien gefüttert, die zuvor angereichert wurden. Setzt man dem Wasser
    Phytoplankton zu, wachsen die Garnelen schneller, es geht aber auch ganz ohne
    Phytoplankton. Belüftet wird gar nicht (!). Durch das Auf- und Zuschieben der
    Abdeckscheiben, auf denen die Messbecher stehen, kommt aber immerhin mehrmals
    täglich etwas Bewegung ins Wasser. Veralgt einer der Messbecher mit der Zeit zu
    stark am Boden, so werden die Larven einfach in einen „frischen“ Messbecher
    überführt und der alte kommt in den Geschirrspüler. Dabei kann man das
    Altwasser auch durch ein Artemia-Sieb lassen, um möglichst wenige
    Schwebeteilchen und alte Nauplien mit in den neuen Becher zu überführen.



    Täglich wird ca. die Hälfte bis zwei Drittel des Wassers
    gewechselt. Davor wird mit Süßwasser soweit wieder aufgefüllt, bis man an der
    Markierung ist, bis zu der man den Messbecher mit den Larven mit Wasser gefüllt
    hat. So bleibt der Salzgehalt stets konstant (bei mir wie in nahezu allen Becken
    zwischen 34 und 35 Promille) Hier helfen die Markierungen des Messbechers
    natürlich sehr! Will man es „ordentlich“ machen, so saugt man auch den Boden
    und die alten Nauplien mit einem starren 4mm-Luftröhrchen ab, dazu verwende ich
    eine Taschenlampe, die die Garnelenlarven an eine Seite des Bechers lockt. So
    kann man nur schwer Larven einsaugen. Hat man wenig Zeit, so kann man auch
    vorsichtig Wasser direkt wegleeren, indem man den Messbecher schräg hält und
    z.B. in einen Altwasser-Kübel entleert. Gutes Licht hilft auch hier, damit
    nicht versehentlich Larven mit weggeschüttet werden.



    Nach dem Absaugen des Wassers wird mit einem kleinen Becher
    (bei mir ein weiterer Messbecher mit einem Fassungsvermögen von 125ml) wieder
    Wasser aufgefüllt; ich mache dies meist auf drei oder vier Schritte, die Larven
    sind da aber eigentlich nicht besonders empfindlich. Ich verwende zunächst
    eingefahrenes Wasser aus laufenden Becken (nicht unbedingt aus jenem, in dem
    die Larven zur Welt gekommen sind) und zum Schluss noch ca. 10 Prozent
    Frischwasser, das ich stets in einem größeren Eimer bereit halte, um nicht
    jeden Tag neues Meerwasser ansetzen zu müssen. Das Frischwasser steht bei mir
    mind. 24 Stunden, bevor ich es für den Wasserwechselt bei den Larven verwende.
    Beim Auffüllen muss man sehr vorsichtig sein, um die Larven nicht zu verletzen!
    Nur allzu leicht verlieren sie ihre Scheren, wenn man allzu schnell Wasser
    nachleert.



    Je größer die Larven werden, desto weniger ziehe ich pro
    Messbecher groß, weil sich die wachsenden Larven doch immer wieder in die
    Mangel bekommen. Hat sich eine Larve erst einmal umgewandelt, so gebe ich ihr
    meistens ein kleines Stück Algen mit in den Becher und warte einen Tag ab.
    Danach wir d die Larve langsam an das Wasser des Beckens gewöhnt, in das sie einziehen
    soll und nach dem Angleichen überführt.



    Inzwischen habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass es für
    die Larven besser ist, die ersten Häutungen z.B. in einem Einhängenetz eines
    laufenden Beckens zu verbringen, das mit etwas Bodengrund, einigen leeren
    Schneckenhäusern, kleinen Höhlen o.ä. und evtl. ein paar Höheren Algen gefüllt
    ist. So sind die Larven vor räuberischen Kleintieren sicher, die in jedem
    länger laufenden Becken leben, während sie noch klein und schwach sind. Ich
    habe leider nicht wenige umgewandelte Junggarnelen „nie wieder gefunden“,
    nachdem ich sie in ein laufendes Becken ohne Fische bzw. nur sehr jungen
    Fischen überführt habe. Möglicherweise waren es auch allzu große Glasrosen,
    denen einzelne Junggarnelen nicht standhalten konnten.



    Fazit: sehr ergiebig ist die beschriebene Methode leider
    nicht und auch hier gibt es immer wieder Verluste bei den Larven. Allerdings ist
    das Ganze so wenig aufwändig, dass es sehr gut „nebenbei“ geht und einige
    Larven bekommt man doch immer wieder über die Metamorphose. Die Aufzucht in
    Messbechern ist einfach aufgrund des geringen Wasservolumens sehr überschaubar
    und kontrolliert.



    Abschließend möchte ich nochmals betonen, dass ich Garnelen
    aus dem Wurdemanni-Komplex für die erste Wahl halte, wenn es um die Dezimierung
    und Vernichtung von Glasrosen geht. Zumindest sofern man keine Fressfeinde wie
    Mirakelbarsche oder bestimmte Arten von Korallenwächtern im Becken hat. Die Garnelen
    sind nicht nur sehr hübsch zum Ansehen (finde ich jedenfalls), sondern
    hinsichtlich der Ansprüche an Futter und Schwankungen in der Wasserqualität
    sehr leicht zufriedenzustellen. Die Garnelen schädigen niemanden und fressen
    obendrein Essensreste weg – es gibt wenige Becken, in die sie nicht „passen“.
    Ob sie größere Anemonen schädigen, kann ich leider nicht sagen, ich musste
    diese Erfahrungen noch nicht machen, möglicherweise aber auch nur deshalb
    nicht, weil alle von mir gepflegten Anemonen von Clownfischen besetzt sind.



    Bitte prangert mich hier nicht als Tierquäler an, weil ich
    Garnelenlarven in so extrem wenig Wasser aufziehe. Die Alternative besteht
    meist darin, die Larven über Nacht vom Filter oder Ablauf töten zu lassen.
    Außerdem sind die Larven nur bis zur Umwandlung im Messbecher, später bekommen
    sie ihrer Größe entsprechend ausreichend Große Aquarien, die gut strukturiert
    sind (60 Liter und später ab 100 Liter).



    Liebe Grüße,



    Stefan

    Hallo Harold und Manu!


    Vielen Dank für Eure Antworten. Obwohl ich auch glaube, dass bei der Verwendung von Biotopol zumindest nicht viel passieren kann (bisher habe ich ja zum Glück auch nichts feststellen können), habe ich mir jetzt den Wasseraufbereiter von Sera besorgt, der dezidiert auch für Meerwasser geeignet ist.


    Um eine genaue Auflistung der Wasserparameter hier muss ich mich auf jeden Fall noch kümmern. Ich hoffe und denke aber, ich komme um eine Osmose-Anlage wieder mal herum; es gibt zumindest einen anderen Meerwasser-Aquarianer hier im Ort und der fährt auch mit Leitungswasser und hatte bisher keinerlei Probleme. Wegen 50 Litern in der Woche wäre es mir auch gleich, eine Osmose-Anlage zu verwenden, aber ich brauch doch einiges mehr an Frischwasser...


    Danke und liebe Grüße,
    Stefan

    Hallo!


    Hab da mal eine blöde Frage, bei der mir hoffentlich bitte hier jemand weiterhelfen kann.
    Nach dem letzten Umzug verwende ich nach wie vor Leitungswasser für die Wasserwechsel, traue dem Leitungswasser hier aber noch nicht 100%ig. Da habe ich mir gedacht, ich geh auf Nummer sicher und leere einen Wasseraufbereiter, den ich noch zu Hause hatte/habe, ins Wechselwasser. Teilweise hab ichs vor der Salzzugabe gemacht, teilweise danach - immer in den Kübel bzw. in die Tonne mit dem Wasser, das als Frischwasser gewechselt werden soll. Verwendet habe ich konkret den JBL Wasseraufbereiter "Biotopol". Viel über die Inhaltsstoffe ist nicht zu finden, Aloe Vera ist aber offenbar dabei.


    Tja, und jetzt komm ich drauf, dass da auf der Flasche (wie auch im Netz) überhaupt nichts davon zu finden ist, dass der Wasseraufbereiter auch im Meerwasser eingesetzt werden kann...?! Bisher konnte ich keine negativen Folgen feststellen, jetzt bin ich aber doch etwas unruhig geworden.


    Meint ihr, es ist gefährlich (gefährliche Reaktione o.ä.?), den Wasseraufbereiter für Meerwasser zu verwenden?
    Ich hatte eher gemeint, da könnte nicht viel sein... Und bringt der dann überhaupt was, wenn er schon keinen Schaden macht? Dachte daran, dass
    zumindest Chlor und Schwermetalle, falls vorhanden, so oder so dadurch gebunden werden.


    Vielen Dank fürs Helfen! Und sorry, falls die Frage doof ist.


    Lg, Stefan

    Hallo!


    Ich hab selbst noch nicht allzu viel Erfahrung mit der Larven-Aufzucht. Über Seenadeln hab ich mich generell noch nicht drüber getraut beim Aufziehen. Vielleicht ist es aber trotzdem interessant für dich/euch, wie ich das mit der Wasserqualität und der Beckenbiologie im Aufzuchtbecken gemacht habe.


    Ich habe nämlich nie eine eigene Biologie im Aufzuchtbecken (einmal 25l, auch kleinere Behälter für Garnelenlarven) überhaupt erst aufkommen lassen! Zumindest nur so wenig wie nötig und nicht vermeidbar. Den Wasserwechsel mache ich ein bis zweimal täglich und sauge dabei den Bodengrund mit einem starren 4mm-Luftröhrchen ab (bei kleinen Larven mit einem Netzsystem davor) und fülle das abgesaugte Wasser wieder mit Wasser aus dem Hauptbecken nach. Vor dem Wasserwechsel wird noch etwas Süßwasser gegen die Verdungstung nachgefüllt, allerdings ist das bei so häufigen Wasserwechseln eh kaum etwas. Gewechselt werden/wurden meistens 50-70%(!) des gesamten Wassers im Aufzuchtbecken. Somit schwimmen die Larven bzw. Jungen praktisch im selben Wasser wie jenes aus dem Hauptbecken und ich brauche mir um negative Entwicklungen im Aufzuchtbecken keine großen Sorgen machen, weil sich in der kurzen Zeit bis zum nächsten Wasserwechsel normalerweise gar nicht so viel tun dürfte.


    Das ist zwar viel Arbeit und man muss so auch immer wieder Salzwasser anmischen und ins Hauptbecken geben, um das verlorene Wechselwasser auszugleichen. Außerdem braucht man sehr viel Phytoplankton, wenn man jedes Mal wieder so viel auffüllen muss - sofern man Phytoplankton braucht, je nachdem halt. Trotzdem schlaf ich so halt am ruhigsten ;-) Wasser in Aufzuchtbecken habe ich übrigens nie getestet (außer Temp. und Salinität)


    Klar, dass das Problem dann schon beim Hauptbecken besteht, das keine optimalen Werte hat, wie du schreibst. Aber ob das wirklich tödlich ist für die jungen Nadeln?


    Lg, Stefan

    Hallo,


    vielen Dank für die Glückwünsche allerseits!


    Nickname: naja, das ist so eine Sache. Eigentlich müsste ich meinen Namen jetzt wirklich mit "sbg" statt "ibk" ändern. Aber abgesehen davon, dass das vielleicht etwas kompliziert ist zum Umstellen, hab ich mich schon so daran gewöhnt (heiße eigentlich in jedem Forum, wo ich mich jemals angemeldet habe, so)... Aber cool, dass du gewusst hast, was der Name bedeutet! (Stefan+Innsbruck+1986geboren), weil mir schon einmal vorgeworfen wurde, das wär wieder so ein kryptischer Deckname, wo man doch eigentlich sehr viel daraus erfahren kann :-)


    Bernhard, hallo! Das hab ich doch schon längst getan - ich bin der Stefan aus Mitterfelden [liegt direkt bei Salzburg, der Einfachheit halber sag ich immer, ich wohne jetzt in Salzburg] und wir kennen uns bereits!


    Lg, Stefan

    ...vielen Dank! Genau, den Artikel hatte ich schon mal offen und hab dann nach den ersten Absätzen beschlossen, dass mir die genaue Bestimmung meiner Tiere so wichtig nun auch wieder nicht ist ;-) Die Bilder hab ich alle recht hübsch gefunden! Aber doch, jetzt wo ich nochmals genau geschaut habe, sehen meine Tiere (zumindest in dem einen Becken) auf jeden Fall nach L. boggessi aus. Kürzlich habe ich aber zwei weitere Tiere für ein anderes Becken erworben, die laut dieser Tafel wiederum wie L. wurdemanni (!) aussehen, was ich am wenigsten erwartet hätte. Aber natürlich könnte es auch gut L. bahia sein. Ich sehe schon, ich sage nichts mehr zur Artzugehörigkeit meiner Garnelen, bis ich den ganzen Artikel in Ruhe und aufmerksam gelesen und meine Tiere nochmals genaustens inspiziert habe ?(


    Liebe Grüße und gute Nacht,
    Stefan

    Habe etwas zu voreilig geschrieben, dass meine Tiere L. wurdemannis sind. Ehrlich gesagt bin ich mir so sicher auch wieder nicht! Ich hätte schon geglaubt, dass die Larvenentwicklung bei den nahe verwandten Arten nicht so anders sein dürfte, aber dazu kenne ich mich bei dem Thema nicht gut genug aus. Also bitte nicht fix davon ausgehen, dass ich da wirklich die Aufzucht von L. wurdemanni beschreibe! Nach einigen Hinweisen von Wolfgang S. in einem anderen Thread hier sieht es eher so aus, als wären es L. boggessi!

    Hallo Wolfgang!


    Hm, ich bin ehrlich gestanden zu schwach, als dass ich die vielen (meiner Meinung nach) sehr ähnlichen Arten aus der Gruppe auseinanderkennen würde. Ich bin da vielleicht etwas zu voreilig gewesen; ich hab die beiden Tiere als L. wurdemanni gekauft - als solche hat sie auch der Großhändler geschickt -, aber ob es am Ende nicht doch eine andere Art ist, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Die meisten verwandten Arten trau ich mich schon ausschließen, aber boggessi? Hänge ein Foto eines der Elterntiere an, vielleicht kannst du das auf einen Blick sagen?


    Danke für den Hinweis!

    Hey!


    Kürzlich haben es meine Larven von L. boggessi (ganz sicher bin ich mir bei der Art leider nicht) ins Stadium fertiger Garnelen geschafft. Es hat mich doch ziemlich erstaunt, dass ich einige Larven mit so wenig Aufwand und mit mehr Glück als Planung durch die Larvenstadien bringen konnte. Zur Erklärung: die Larven sind praktisch mitten in der Umzugszeit von Innsbruck nach Salzburg geschlüpft und ich war voll beschäftigt mit Arbeiten und Clownfisch-Larven + jungen Kaudernis. Eigentlich
    wollte ich mir die Larven nur von der Entwicklung her die ersten Tage anschauen, weil die Alternative dazu nur gewesen wäre, sie zum xten Male vom Filter
    und den Fischen fressen zu lassen. Möchte euch also ein bisschen beschreiben, wie ich die Aufzucht der Larven/Garnelen erlebt habe.


    Ein paar kurze Auszüge aus dem "Fischtagebuch" ;-)


    23.01.2011
    Wurdemanni-Larven wieder geschlüpft. Einige separiert in die weiße 1,5l-Küchenschüssel aus Plastik. Mit etwas Phytoplankton und leichter Belüftung über Luftpumpe ohne Ausströmerstein; Luftblasen eher im oberen Bereich - erzeugt Wirbel.
    25.01.2011
    Wurdemanni-Larven leben zumindest größtenteils offenbar noch. Einige scheinen sich etwas verändert zu haben, bin mir da aber nicht ganz sicher. Strömung (auch direkt in die Luftblasen) macht ihnen dem Anschein nach nicht viel aus. Becken wird leicht grün gehalten, ginge sicher mehr. Heute wurde ein kleiner Wasserwechsel (ca. 0,5l) vorgenommen. Fütterung bisher mit abgesiebten, nicht angereicherten Brachionus und seit heute mir Artemia-Nauplien frischgeschlüpften, gemischt mit angereicherten aus dem Kühlschrank. Futter immer gut abgespült, Fütterungen aber sehr sparsam. Mal sehen, wie es weitergeht!
    26.01.2011
    Einige der Garnelen-Larven haben sich bereits eindeutig umgewandelt. Haben dem Anschein nach die Augen weit nach außen gelegen. Sieht ganz anders aus als vorher
    16.03.2011
    Mind. Die erste Wurdemanni-Larve hat die Umwandlung zur fertigen Garnele geschafft. Ist viel kleiner als im letzten Larvenstadium von den Fühlern etc. her, auch eher blass. Macht aber schon die wippenden Bewegungen. War fast zu einfach!
    03.04.2011
    Endlich hat sich auch die letzte Wurdemanni-Larve umgewandelt. Einige Tiere sind schon ziemlich groß, die meisten noch sehr klein. Wachsen im Eimerchen von der Küche scheinbar besser als im "richtigen", eingerichteten Becken daneben. Warum weiß ich nicht. Vielleicht, weil schon mehr Fressbares da ist.


    Ok, sehr viel hab ich da nicht mitgeschrieben. Die meiste Zeit habe ich nur mit Artemia-Nauplien gefüttert, die auch gierig gefressen wurden. Mit der Zeit haben sich im "Kücheeimer", der mit einer einfachen Glühbirne mittels Tischlampe beleuchtet wurde, aber auch genügend Algen und Mikroorganismen gebildet, von denen die Larven sicherlich auch etwas hatten. Nach der Umwandlung und teils auch schon davor habe ich dann auch mit feinem Frostfutter zu füttern begonnen. Generell wurde immer sehr sparsam gefüttert, damit die Wasserqualität in dem winzigen Gefäß wenigstens hablwegs gehalten werden kann. Ca. alle zwei bis vier Tage wurde ein Drittel Wasser gewechselt (Wechselwasser aus dem Hauptbecken).


    Durch die geringen Futtermengen und die nicht zu hohen Temperaturen (Raumtemperatur oft auch nur bei 21, 22 Grad) ist wohl das ungewöhnlich langsame Wachstum zu erklären, wo ja einige Züchter 35 bis 40 Tage angeben. Das dachte ich mir schon, aber ich habe mir deswegen keine großen Sorgen gemacht, weil ja nach meinem Kenntnisstand Garnelen keine langfristen Schädigungen wie Fisch(larven) haben können, sondern einfach nur langsamer wachsen. Zumindest hoffe ich, dass das so stimmt? Bei den Fischlarven zu der Zeit hatte ich viel mehr Sorgen...


    Naja, also insgesamt war es nicht schwer und ging praktisch "nebenbei", wenn auch nur deshalb, weil ich sowieso andere Aufzuchtbecken zu versorgen hatte zur selben Zeit. Inzwischen habe ich die fertigen kleinen Garnelen umgesetzt und schon etwas aufgeteilt, nur mehr wenige Tiere sind im Kücheneimerchen. Die schöne rote Farbe bekommen die Tiere nur in Becken, in denen sie genug Versteckmöglichkeiten finden. Die fertigen Garnelen wachsen jetzt extrem schnell, kommt mir vor. Vor allem in den eingerichteten Becken, in denen sie sicherlich den ganzen Tag über was zum Fressen finden. Trotzdem sind die meisten Tiere noch immer viel zu klein für ein Becken mit Fischen - größer als Krill und Mysis sind die jungen Garnelen nämlich auch noch nicht.


    Im Moment habe ich wieder Larven, die erst ein paar Tage alt sind. Bin schon gespannt, ob das wieder klappen kann. Diesmal habe ich viel mehr Larven abgeschöpft als beim letzten Mal.


    Hänge noch ein (schlechtes) Foto an, auf dem man - genau hinschauen! ;-) - eine der fertigen Garnelen erkennt, die unter dem Mini-Stein hervorschaut.



    Liebe Grüße,
    Stefan

    Hallo,


    hatte ja geschrieben, ich würde bei Zeiten ein paar Fotos online stellen, sobald die Jungfische etwas größer geworden sind und ich dazukomme.
    Als Fotomuffel hab ich natürlich eine ganze lange Weile dafür gebraucht...


    Jetzt dafür einige ganz frische Fotos :-)


    Auf dem letzten Bild ist ein Makrobild von den Kaudernis, die kurz nach den Clownfischen auf die Welt gekommen sind. Leider der einzige Wurf bisher, den mein Männchen lang genug im Maul halten konnte, ohne die Jungfische bzw. den Laich zu verschlucken - und das trotz häufiger und üppiger Fütterung. Möglicherweise liegt es an der nicht voll ausgebildeten Schwimmblase meines Männchens, die es beim ständigen "Hüpfen" in der Wassersäule wohl viel Energie kosten müssen.


    Liebe Grüße,
    Stefan


    PS: Werd übrigens die ersten Jungfische im Marktplatz einstellen - falls jemand Interesse hat. Die Tiere sind jetzt groß und stark genug, das ich mich traue, sie an gute Hände abzugeben.

    Hallo an alle!


    Vielen lieben Dank für die ganzen freundlichen und motivierenden Antworten - das freut mich wirklich sehr ;-) Danke euch!
    Im Moment trau ich mich fast noch nicht, die Kleinen mit dem Blitz zu schrecken, um ein paar Fotos zu schießen. Werd
    das aber nachholen und dann auch hier Bilder einstellen.


    Liebe Grüße,
    Stefan

    Hallo, grüß euch!


    Ich bin hier ja bei weitem nicht der erste, der sich mit der Nachzucht von Clownfischen (in diesem Fall: Amphiprion ocellaris) versucht hat. Da jeder die (Auf)Zucht aber ein bisschen anders zu machen scheint, bringt dieser kleine Bericht vielleicht doch dem/der einen oder anderen etwas, auch wenn erwartungsgemäß nichts wirklich Neues dabei sein wird.


    Zu den Elterntieren:
    Beide Amphiprion ocellaris stammen aus unterschiedlichen "Quellen"; das erste Tier - das jetzige Weibchen - bekam ich vor ca. drei Jahren mit einer Größe von etwa 4cm von einem Freund geschenkt, bei dem das Tier von den anderen Clownfischen im eigentlich ausreichend großen Becken nach einiger Zeit stark ausgegrenzt und gejagt wurde. Nach einiger Zeit kam dann ein junger A. ocellaris als Nachzucht von einem deutschen Händler hinzu, der damals erst knapp drei cm groß war. Es dauerte einige Monate, bis sich die Tiere dann schließlich zu einem "echten" Pärchen zusammenfanden und fast ein halbes Jahr, bis sie endlich die rote Entacmea quadricolor (Blasenanemone) als Wirt akzeptierten. Die Tiere werden mehrmals täglich gezielt mit Artemia und Mysis per Pipette gefüttert (Frostfutter), öfters auch mit Cyclops und Lobstereiern. Ca. einmal die Woche wird das Futter zusätzlich vitaminisiert (JBL Aktivol, Tropic Marin Lipovit und Immovit). Das Weibchen ist mindestens zwei cm größer als das Männchen. Beide Tiere haben eine sehr schöne Zeichnung der Binden, das Männchen allerdings weist eine Deformierung beim Maul (Unterkiefer) auf, die mir erst mit der Zeit aufgefallen ist. Jetzt könnte man deswegen diese Tiere natürlich als Zuchttiere ausschließen. Mittlerweile bin ich allerdings eher der Überzeugung, dass es sich bei einer solchen Deformierung um einen reinen "Aufzuchtfehler" handelt, der nichts mit genetischer Determination zu tun hat und deswegen, so hoffe ich, auch nicht auf die Nachkommenschaft weitergegeben wird. Ob das stimmt, wird sich spätestens zeigen, wenn die kleinen Jungtiere groß genug sind, um ihre körperliche Fitness abschließend zu beurteilen.


    Larvenfang:
    Die Tiere laichen vermutlich schon seit einigen Monaten gemeinsam ab, erst kürzlich (vor ca. einem Monat) habe ich aber das erste Gelege entdecken können, dass diesmal - ausnahmweise wohl - offen auf einen Stein vor der recht großen Anemone und nicht hinter diesem Stein abgelegt wurde. Wie bekannt, kümmert sich das Männchen vorrangig um die Brutpflege, das Weibchen bringt sich weniger ein. Wie viele Eier genau es bisher waren, kann ich leider kaum abschätzen. Bei einer recht konstanten Wassertemperatur von etwas mehr als 25 Grad schlüpfen die Larven bei mir in der Nacht des neunten Tages, nachdem das Gelege produziert wurde. Aufgefallen ist mir, dass die Larven in manchen Fällen nicht alle in einer Nacht schlüpfen, sondern bei mir zumindest in einem Fall sogar auf drei (!) Nächte verteilt die Eihülle verlassen. Der Großteil schlüpfte aber die letzten Male immer am 9. Tag. Die Strömung wurde abgeschaltet, Lichter im Raum ebenfalls und eine Punktbeleuchtung (Mondlicht mit 4 LEDs) wurde auf der Glas-Abdeckscheibe des Aquariums in einiger Entfernung vom Gelege angebracht. Das Gelege wurde nie direkt angeleuchtet, weil ich Angst hatte, die Larven könnten dadurch in ihrer Entwicklung gestört werden. Die Larven wurden vorsichtig mit einem Messbecher von 1 L Inhalt abgeschöpft und in das kurz davor mit ca. 8 L Aquarienwasser befüllte Aufzuchtbecken von 25 L Inhalt überführt. Das Becken ist ein leeres Glasbecken, das nur mittels starrem Luftröhrchen über eine Luftpumpe mit groben Luftblasen belüftet wird. Blasenzahl: zunächst etwa 5 Blasen pro Sekunde, nach ca. einer Woche deutlich mehr. Zusätzlich befindet sich in dem kleinen Becken ein 25Watt-Regelheizer, der das Wasser auf ca. 24,5 Grad aufheizt.


    Aufzucht der Larven:
    Direkt nach dem Überführen der Larven wurden ca. 2 Liter Phytoplankton mittels 4mm-Luftschlauch langsam in das Aufzuchtbecken geträufelt. Bei der Aufzucht habe ich mich im Wesentlichen auf die Ausführungen von Wolfgang MAI verlassen, der dankenswerterweise viel zu seinen Nachzuchten in der Zeitschrift "Koralle" und in den Heften "Art für Art" - ebenfalls von der Koralle - publiziert hat. Nach einem gescheiterten Versuch mit Brachionus (das Becken kippte mir, weil es einfach zu viel Plankton war und zu wenig Wasser gewechselt wurde) wollte ich es diesmal rein mit Artemia-Nauplien versuchen, wie MAI es beschreibt. Ich hatte zu Hause noch einiges an Artemia-Zysten der "Platinum"-Qualität, die besonders klein und gleichzeitig im Verhältnis zu anderen Artemia-Zysten äußerst nährhaft sind, solange sie nur schnell genug nach dem Schlupf verfüttert werden.
    Diesmal funktionierte es. In den ersten Tagen starben einige Larven, vielleicht auch wegen des Umsetzens aus dem Becken, in dem sich die Eltern befinden. Die meisten Tiere hatten aber sichtlich volle Bäuche: sie hatten die frischgeschlüpften Artemien gefressen, die kurz nach deren Schlupf abgesiebt und gereicht wurden! Die Phytoplankton-Konzentration wurde stets so bestimmt, dass man eine Sichttiefe von ca. 15cm in das Becken hatte. Zwei Artemia-Flaschen sind ständig im Einsatz: eine wird morgens angesetzt, eine abends. Frische Artemien werden dementsprechend immer morgens und abends gereicht (wobei die Artemien nach weniger als 24 Stunden schlüpfen), wobei die alten, noch im Becken befindlichen Artemien davor weitestgehend abgesaugt werden. Zu ungefähr gleichen Teilen füttere ich dabei immer etwas ältere angereicherte Artemien, die nach der von MAI beschriebenen "Kühlschrank-Methode" entweder mit Easy-DHA-Selco - hierbei darf man nicht zu viel verwenden, sonst sterben alle Artemien! - oder einer selbst gemischten Mixtur mindestens 24 Stunden lang in verschlossenen Petri-Schalen angereichert werden. Am dritten Lebenstag der Larven wurden erstmals angereicherte Artemien gefüttert und auch gleich angenommen.


    Larvenentwicklung:
    Nach drei bis vier Tagen waren die Larven noch immer nur schwach pigmentiert. Allerdings erschienen sie bereits "rundlicher" und dadurch größer. Spätestens nach fünf Tagen waren die Seitenscheiben des kaum bis zur Hälfte gefüllten Beckens schon deutlich grünlich vor Algen. Hier haben sich mit der Zeit auch einige kleine Plankton-Arten (vor allem Copepoden, schätze ich) gebildet, die vermutlich auch in kleinen Mengen von den Fischlarven gefressen wurden. Nach sechs Tagen schimmerten einige Larven in der hinteren Körpferhälte bereits orangelich. Bereits nach einer Woche konnte ich bei den Larven schon mitunter erhebliche Größenunterschiede feststellen. Nach acht Tagen waren bei den ersten wenigen Tieren bereits Ansätze einer weißen Kopfbinde zu erkennen, die in den nächsten Tagen immer größer und kräftiger weiß wurde. Diese Larven änderten gleichzeitig mit dem Erscheinen der weißen Binden auch ihr Verhalten: sie schwammen kaum noch im freien Wasser umher, sondern drückten sich ängstlich in die Ecken des Beckens zu den Silikonnähten und schwammen bereits wie die Alt-Tiere "S"-förmig. Ab diesem Zeitpunkt wurden kleine halbierte Tontöpfe als Verstecke und vorläufiger "Ersatz" für eine Anemone in das Becken eingebracht, die auch sehr schnell angenommen wurden. Mit ca. 11 Tagen hatten sich fast alle der Larven umgewandelt: der Körper hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein "schmutziges" Orange und direkt nach der ersten Kopfbinde kam auch die mittlere Körperbinde hinzu. Erst ca. eine Woche später waren allerdings die ersten Ansätze der Schwanzbinde zu erkennen. Mittlerweile hatte ich das Becken deutlich aufhellen lassen (weniger Phytoplankton) und zur biologischen Stabilisierung zusätzlich einige kleine Brocken Lebendgestein eingebracht (zum Glück ohne Glasrosen). Die Tiere halten sich entweder in Gruppen an den Ecken des Beckens auf oder drücken sich an die Innen- und Außenseiten der kleinen halbierten Tontöpfe. Langsam wird zaghaft das erste Frostfutter (Lobstereier, Cyclop Eeze, Rotes Plankton, Cyclops) gefressen, aber allzu viel Interesse ist für dieses tote Futter leider noch nicht da.
    Einige Zeit hatte ich eine Handvoll Larven, die auffällig oft an die Wasseroberfläche schwammen und mit dem Maul nach oben diese aufgeregt entlang schwammen. Auch eine vermehrte Zugabe von Phytoplankton änderte nichts an dem Verhalten. Zuerst dachte ich nämlich, die Larven würden sich vielleicht an den Scheiben des Aquariums oder an der Wasseroberfläche spiegeln und darauf reagieren. Diese Larven hatten aber augenscheinlich wie alle anderen einen gut gefüllten Bauch. Mindestens ein Tier starb mir trotzdem auf diese Weise, alle anderen "normalisierten" ihr Verhalten aber bald und schwammen dann wieder wie alle anderen Larven "normal" durch die Wassersäule. Ein Freund von mir vermutet, dass das beschriebene Verhalten darauf beruht, dass die Larven ihre Schwimmblase mit Luft füllen müssen, die Obeflächenspannung des Wassers aber mit ihrer geringen Größe nur schwer durchbrechen können und sich dabei sehr plagen. Auf jeden Fall muss diese Sache die Larven sehr viel Energie kosten. Ich war ziemlich verwirrt und auch frustriert, weil ich nicht recht wusste, wie ich den Larven hätte helfen können. Wenn wer etwas zu dem beschriebenen Verhalten weiß, wäre ich sehr froh um Informationen dazu!


    Regelmäßige Eingriffe:
    Täglich wurden und werden zweimal Wasser gewechselt: zwischen 50 und 70% des Beckeninhalts werden mit einem kleinen 4mm-Schlauch und Luftröhrchen abgesaugt (dabei wird der Boden und die Seitenscheiben von toten Futtertieren usw. befreit). Aufgefüllt wird mit dem Wasser aus dem Becken der Elterntiere. Dabei wurde die ersten beiden Wochen auch immer Phytoplankton nachgefüllt, um die Konzentration - erkenntlich an der Grünfärbung des Wassers - zu halten. Es geht wohl auch ohne Phytoplankton, die Vorteile liegen aber laut mehreren Autoren in der Aufwertung der nicht sofort gefressenen Futtertiere und in der Stabilisierung der Wasserqualität. Auch kann ich mir vorstellen, dass die Larven durch die durch das Phytoplankton hervorgerufene Trübung des Wassers in der ersten Zeit etwas beruhigt werden.
    Nach dem Wasserwechsel sind bei mir dann stets nur noch wenige nicht gefressene Futtertiere im Becken und damit werden neue, frische oder angereicherte Artemien aus dem Kühlschrank eingebracht. Beleuchtet wird das Becken übrigens über eine zentrale Zeitschaltung wie der Rest der Becken über knapp 18 Stunden täglich von 8:15 bis 00:00. Es handelt sich bei der Beleuchtung über dem Larvenbecken um eine simple Leuchtstoffröhre (Lichtfarbe "weiß") T8 aus dem Baumarkt.


    Wie gehts nun weiter?:
    Einige Jungtiere (drei) schwimmen seit einer Weile auch im großen Becken in einem eingehängten Netzbecken mit ca. 25 jungen Kaudernis, die dort für die erste Zeit gezielter gefüttert werden können. Auch diese Tiere entwickeln sich dem Anschein nach recht gut.
    Ich muss es nun schaffen, die Jungfische an verschiedene Formen toten Futters zu bringen. Außerdem ist es wohl bald an der Zeit, sie in ein größeres, eingerichtetes Becken zu überführen, das unabhängig von dem Wasser des Beckens der Elterntiere ist. Früher oder später wäre es natürlich auch fein, den Jungfischen eine Anemone bieten zu können. Wenn die Jungfische noch weiter gewachsen sind, werde ich vielleicht auch einige wenige Tiere ins große Becken zu den Eltern lassen, die sie dann hoffenltich als noch nicht geschlechtsreife Tiere akzeptieren und mit in die Anemone lassen. Es sind zum jetzigen Zeitpunkt übrigens genau 18 junge A. ocellaris. Ausfälle hatte ich nur die ersten Tagen. Ich habe auch weniger Larven abgeschöpft, als ich hätte können, wollte das Aufzuchtbecken aber auch nicht überlasten. Ich schätze aber, dass ich die Aufzucht auch mit mehr Larven genau gleich betreiben hätte können, mit dem einzigen Unterschied, dass ich geringfügig mehr Futter benötigt hätte.


    Fazit:
    Die Aufzucht war bisher (und ist nach wie vor) eine ganze Menge Arbeit. Gleichzeitig kann ich die Freude kaum beschreiben, die ich empfinde, wenn ich den Kleinen beim Wachsen und vor allem bei ihrer Entwicklung zusehen kann. Jetzt, wo ich die Aufzucht der Larven "geschafft" habe, erscheint sie mir eigentlich als ziemlich einfach. Ich bin mir sicher, dass ich den ganzen Vorgang ohne Schwierigkeiten jederzeit wiederholen und vor allem das Thema Futter auch noch weiter verbessern kann. Unterschätzt habe ich die Menge an Phytoplankton, die bei zwei Wasserwechseln am Tag benötigt wird. Hier muss ich nächstes Mal mehr vorbereitet haben. Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, wie schnell und wie gut sich die Jungtiere bei mir entwickeln und ob es evtl. auch Probleme bei den Tieren gibt, was ich nicht hoffe, wovor ich aber doch etwas Angst habe.



    Dieser Bericht ist wohl doch etwas lang geworden, trotzdem wollte ich eigentlich da und dort etwas mehr erzählen. Sollte jemand von euch zu irgendeinem Aspekt dieses Berichts oder der Aufzucht, wie ich sie gemacht habe, Fragen haben - schreibt es bitte einfach! Selbstverständlich beantworte ich alles gerne, soweit ich kann.



    Viele liebe Grüße,
    Stefan

    Hallo, schönen Sonntag!


    Bin leider bisher und vor allem in der letzten Zeit kaum im Forum gewesen. Das ändert sich hoffentlich bald ;-)


    Du könntest mich in der Nachzuchtenliste bei
    - Amphiprion ocellaris und
    - Pterapogon kauderni eintragen.


    Die Tiere sind eigentlich noch nicht einmal halbwüchsig, aber (vor allem die A. ocellaris) dürften inzwischen aus dem Gröbsten heraussen sein.


    Danke und liebe Grüße,
    Stefan (Paischer)

    Hallo!


    Wegen einer Beckenumstellung bei mir müsste ich mich leider von meinem schönen Alpheus trennen (http://www.meerwasser-lexikon.…/802_Alpheus_bellulus.htm)


    Er dürfte ziemlich ausgewachsen sein, frisst brav und macht immer einen munteren (manchmal schon fast "zu" munteren, wenn er wieder mal beim Graben ist... ;-) Eindruck.


    Hätte ihn entweder günstig abgegeben oder, wär mir sogar noch lieber, gegen Ableger getauscht.


    Die passende Grundel kann ich übrigens leider nicht mitgeben, die sitzt im größeren Becken beim anderen Knallkrebs, dessen vorige Partnerin dummerweise durch ein kleines Loch in der Abdeckung gesprungen ist...


    Bei Interesse schreibt mir bitte einfach!


    Lg, Stefan

    Hallo!


    Würde den Abschäumer fix nehmen, der wär glaub ich gerade der richtige ;-)
    Wollte dir eine pm schreiben, hab ich irgendwie nicht ganz hinbekommen...


    Bin in Innsbruck zu Hause, also wenn du ihn auch verschickst?


    Lg, Stefan

    Hallo, Leute!


    Sehr zufrieden bin ich inzwischen wieder aus Wien zurück.


    Ich habs leider nur ins Korallenriff Center geschafft, dort aber eine ganze Zeit verbracht. Es gibt ja auch eine ganze Menge zum Schauen....!
    Kann das Geschäft - so vom ersten Eindruck zumindest auf jeden Fall - wirklich nur weiterempfehlen, aber hier dürfte es ja wohl eh jeder kennen ;-)
    Wirklich super!


    Hab auch einen Abstecher ins Haus des Meeres gemacht, ebenfalls sehr lohnenswert! (obwohl an Wochenenden leider keine Ermäßigungen, jedenfalls für Studenten, wusste ich nicht).


    Danke nochmals für die vielen Hinweise, hat sehr geholfen :-)


    Schöne Grüße,
    Stefan

    Hallo, schönen Tag!


    Vielen Dank für die vielen Antworten, ich bin wirklich froh. Das wird mir bei meinem kleinen Abstecher in die Hauptstadt sicherlich eine Hilfe sein ;-)


    Nicht zuletzt finde ich es auch gut und interessant, dass die recht grundsätzliche Frage nach den geforderten Qualitäten eines Händlers aufgebracht wurde.


    Liebe Grüße,
    Stefan