So ein Mist! Wrangelia.

  • Seit Mitte September macht sich bei mir eine Alge breit, die ich nicht einordnen konnte. Sie ist von watteartiger Konsistenz, war Anfangs teils grün und teils rot. Mittlerweile sind nur mehr rote Wattebäusche da. Nach Internetrecherche handelt es sich um Wrangelia :-(


    Zuerst dachte ich mir, ich beobachte da mal die Entwicklung und verfalle besser nicht in Panik - hat es doch genau nach meinem Urlaub mit Vertretung begonnen und der Verdacht lag nah, dass da recht gutmütig mit dem Futtter für die Einsiedler umgegangen wurde. Nitrat und Phosphat waren zu der Zeit auch etwas erhöht, also hab ich gar nicht mehr gefüttert, was ja auch eigentlich nicht notwendig war. Es haben sich dann auch wieder Nullwerte eingestellt, 2 Discosomas haben sich verabschiedet - die Algen aber nicht.


    Nach einem Tip hab ich die KH langsam auf 10/11 gesteigert und über ca. eine Woche auch dort gehalten. Keine Reaktion. Ich hoffe, dass ich damit nicht meine männliche Harlekingarnele umgebracht habe, die ist in dem Zeitraum nämlich verschwunden. Dem Weibchen gehts aber nach wie vor gut.


    Natürlich hab ich auch immer wieder versucht abzusammeln und zu saugen, was sich aber als ein Ding der Unmöglichkeit herausgestellt hat.
    Zeitweise ist es mir auch so vorgekommen als würde es etwas bessser, aber das war nicht von langer Dauer und ich konnte es auch mit keiner der Maßnahmen in Verbindung bringen.


    4 Monate sinds jetzt also schon, und langsam verliere ich die Geduld - das ist wirklich zum Verzweifeln!


    Brauchbare Tips, wie ich die Alge loswerden könnte hab ich keine gefunden. Mit Algenex hats wohl gute Erfahrungen gegeben, aber mir ist die Holzhammermethode doch suspekt.


    Was mach ich denn bloß?


    Frustriert,
    Nina

  • Hi Nina,


    wahrscheinlich hast du von der Methode mit der Magnesiumerhöhung auch schon gelesen...sie betrifft zwar Bryopsis Algen, aber hm... wer weiß?


    LiebeGrüße
    Edwin

  • Hallo Nina,
    gegen die habe ich bis vor etwa einem halben Jahr auch zu kämpfen. Ich habe auch so manches versucht, nichts hat geholfen. Genauso haben auch alle meine "Algenkiller", Einsiedler, Turboschnecken, Gibbesi Krabben etc keinerlei Anstallten gemacht hier hilfreich zu sein. Ausreissen hat am Anfang etwas gebracht, aber die Büschel sind recht schnell in Bereichen gewachsen, wo ich so nicht hingekommen bin.
    Irgendwann im Früssommer habe ich mir dann, eigentlich gar nicht deswegen, sondern weil er mir so gefallen hat einen blau gepunkteten Seehasen gekauft. Siehe da, er war nicht lange drinnen und hat bereits angefangen diese Algen zu fressen und binnen 1 Monat waren alle ratzeputz weg.
    Denke, auch der normale Seehase wird ähnlich sein, aber Seehase ist ein Tip der Dir helfen könnte!
    Schönen Abend noch!
    Lg, Berny

    Becken 200x80x60, Aqua-Photon 3x250W HQI, 4x80W T5, 2x Tunze 6205+ 2x Tunze 6105, ATB Schäumer, ATK 6055,
    147kg Lebende Steine, GroTech HKR-150; Hailea Ultra Titan 2000 Cooler
    Standzeit 3.12.2008

  • Hallo Berny!


    Es freut mich zu hören, dass du die Misere hinter dich gebracht hast!
    Seehase ist eigentlich eine gute Idee, mir gefallen die auch optisch - ich muss mich da nur nach einem winzigen, jungen Exemplar umschauen, so ein 15cm Trumm würde im wahrsten Sinne des Wortes meine Kapazitäten sprengen :D
    Wenn der bei dir nur 1 Monat zum aufräumen gebraucht hat muss ich mich aber beeilen damit einen Abnehmer zu finden.


    Wenn jemand einen Tip hat wo ich so einen kleinen herbekommen könnte, wär das super. Und wenn jemand mit mir Seehase teilen möchte bitte auch melden!


    Gute Nacht, da draußen!

  • Hallo Nina,
    ja wenn Dein Becken wirklich so klein ist, wirst Du sicher jemanden kurzfristig brauchen, der Dir den Seehasen, wenn die Algen aufgefressen sind wieder abnimmt. Mein Becken ist mit 1000 Litern auch nicht gerade groß, aber doch um eine Spur größer.
    Kleine Seehasen wirst nur halt sehr schwer finden, wobei 15cm werden die soweit ich weiß im Aquarium nicht einmal ausgewachsen. Derzeit hat z.B. der Schober Seehasen (ca. 7-8cm), die üblichen Braunen, nicht den blau gepunkteten, den ich hatte, sollte aber was die Algen betrifft keinen Unterschied machen. Überhaupt kann ich ja nur von meinem Exemplar reden, Garantie dass jetzt jeder Seehase an diese Algen geht, oder ob es bei Dir die exakt gleichen sind wie bei mir, die gibt es leider nicht. Aber wenn noch andere, vorallem grüne Algen im Becken sind, dann wird er Dir ja nicht so schnell verhungern. Meiner ist leider mittlerweile verhungert :-((. Aber ich habe auch mittlerweile überhaupt keine Algen (ausser Kalkrotalgen) mehr im Becken.
    Lg, Berny

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    Standzeit 3.12.2008

  • Guten Morgen!
    Ich hab gestern doch tatsächlich im ersten Geschäft in dem ich war einen kleinen, ca 5cm. großen, blau gepunkteten Seehasen bekommen! =) Der ist unglaublich putzig.
    Nach dem Einsetzen hat er sich sofort in die Wrangelia vergraben, seit gestern Abend wetzt er aber nur mehr an der Scheibe entlang. Muss ich mir da Sorgen machen? Grüne Algen hab ich so gut wie keine. Sieht man an irgendetwas den Ernährungszustand vom Hasen? Wenn deiner verhungert ist, kannst du im Nachhinein sagen, dass es da Anzeichen gegeben hat?
    Ich werd mich zur Sichherheit gleich ins Biete-Forum begeben.
    Einen schönen Tag
    Nina

  • Hallo Nina!


    Du musst halt schauen, ob er die Wrangelia frisst (würde mich zwar wundern, aber sag niemals nie ...). Wenn nicht, ist - wie Du ja aber selber sagst - ein gutes Platzl unabdingbar.


    Lieben Gruß


    Harold

  • Hi Nina,
    vielleicht hilft dir da eine Percnon Krabbe. Ich bin mir nicht grad sicher, ob die Alge nur in "reinen" Wasser existiert. Sprich kein PO+Nitrat oder umgekehrt.
    Wenn die Alge NO2 benötigt, dann mal Nitrat reduzieren bzw. erhöhen.
    Vielleicht hilft auch Licht zu reduzieren, Mg erhöhen usw.
    Hab auch gelesen, daß die Alge auch einfach verschwunden ist..oder die Wasserwerte vor, während und nach der Plage gleich waren.
    Vielleicht hilft dir der Beitrag ein wenig weiter: Bryopsis - Was nun ??


    Alles Gute!

    Liebe Grüsse..Wir beenden die Meerwasseraquaristik mit 3.7.2012
    Vielen Dank an alle für Hilfe usw. in den vergangenen Jahren


    Versuche das Unmögliche um das Mögliche zu erreichen

  • Hi,
    würde mich auch interessieren, was Du für Wasserwerte hast. In meinem Fall hab ich in den Ablegerbecken PO4: 0,004 und NO3 0,38 (alles mit Fotometer gemessen). Das Licht spielt sicher einer Rolle, meine 3 Ablegerbecken laufen ja im Kreislauf und die Alge kommt nur in diesem Becken vor.

  • Guten Morgen!


    PO4 und NO3 sind gerade mal so an der Nachweisgrenze, gemessen mit Tropic Marin. Kann sein, dass es daran liegt. Letztens hab ich einen Einsiedler ins kleine Asterinabecken übersiedelt - der hatte eine richtige Wrangelia-Langhaarfrisur am Häuschen. Am nächsten Tag schon war das Häuschen blitzblank sauber. In dem Becken sind die Werte sicher jenseits von gut und böse weil ich da wie eine blöde Staub- und Flockenfutter reinhau, da könnte ich auch mal messen.
    Am Licht glaub ich nicht dass es liegt, ich hab im Oktober die Beleuchtung geändert ohne dass sich eine Änderung gezeigt hätte.
    Ich vermute aber eher, dass die Ursache an etwas liegt, das nicht für uns messbar sind - es gibt sicher um so viel mehr Parameter im Becken als NO3, PO4 und Co.
    Ich hab mir jetzt eine stärkere Pumpe bestellt und werde mal das Salz wechseln - mal schaun, ob man mit kleineren Änderungen was erreichen kann.
    Die Percnons find ich super, aber doch ein bisserl zu groß für mein Becken (40l). Und wenn die mal drin ist, bekomm ich die sicher nie wieder raus.


    Ich finds seltsam, zu fast jeder Plage findet man DIE Lösung, wie eben zB die Mg-Erhöhung bei Bryopsis - nur gerade zu der einzigen, die mich betrifft natürlich keine!


    lieben Gruß
    Nina

  • Hallo Nina,


    ich kann das Ausmaß deiner Plage nicht abschätzen, aber du mußt dir vor Augen halten, daß erwünschte Algen und Korallen unter dem zunehmenden Druck dieser Alge leiden werden. Mit "sanften" Methoden wirst du diese Alge nicht am Ausbreiten hindern können und die Methode "abwarten und Tee trinken" hast du bereits hinter dir.
    Sofern du keine empfindlichen Korallen pflegst, würde ich wie folgt vorgehen:


    -etwaige Spurenelementedosierung->absetzen
    -keinen Wasserwechsel
    -Nitrat anheben: 3-5mg/L
    -Phosphat niedrig halten !!!
    -langsame Anhebung des ph-Wertes mittels Kalkwasser
    -Beleuchtungsdauer reduzieren
    -Garnelen vorübergehend umsiedeln


    Diese Maßnahmen sind keineswegs die ultimative Lösung, jedoch konnten nicht wenige Aquarianer bei versch. Algenproblemen damit Erfolge verbuchen.


  • Hi Nina,
    ich meinte Licht reduzieren, vielleicht hilfts. Welches Salz hast du verwendet? Ich glaube meine Plage hab ich mit Red Sea bekommen. Seit dem Umstieg hab ich keine Algen mehr.

    Liebe Grüsse..Wir beenden die Meerwasseraquaristik mit 3.7.2012
    Vielen Dank an alle für Hilfe usw. in den vergangenen Jahren


    Versuche das Unmögliche um das Mögliche zu erreichen

  • Hallo!


    Dietmar, Danke für deine Vorschläge!
    Also, ich dosier gar nix, ausser einem wöchentlichen 15-25% WW und 2x pro Woche Reef aktif mach ich nichts im Becken.
    Mein Besatz ist recht bunt gemischt - zum größten Teil LPS, eine Monti und eine Hystrix, ansonsten die üblichen Krusten, Scheiben, eine Gorgonie und 2 Weiche.


    Zum Anheben vom PH Wert:
    - über welchen Zeitraum soll das geschehen?
    - auf welchen Wert soll angehoben werden?
    - wie lange soll die Erhöhung beibehalten werden?
    - und wieso schadet das den Garnelen?


    Bei der Reduzierung des Lichts bin ich skeptisch - die Algen wuchern die Korallen nicht zu, können aber doch in sehr schwach beleuchteten Stellen wachsen. Wenn ich jetzt das Licht reduziere (wieviel soll reduziert werden?), haben die Algen wohl kein Problem damit, wohl aber die Korallen - und somit hätten die Algen ja eher einen Vorteil, oder?
    Ich will dich sicher nicht anzweifeln, aber bevor ich so ins System eingreif möcht ich verstehen, was ich damit tue.


    furtado:
    ich verwende TM pro reef, am Red Sea kanns also nicht liegen.


    einen lieben Gruß
    Nina

  • Hallo Nina,


    Abhängig vom Ausgangswert würde ich für die Anhebung 7-10 Tage einplanen. Es ist nicht wichtig den Zielwert schnell zu erreichen, sondern ihn auf diesem Level mit geringer Schwankungsbreite zu halten. Zielwert=pH 8,5. Sollten nach ca. 14 Tagen keinerlei Reaktionen an den Algen sichtbar sein, kannst du die Dosierung abbrechen.


    Die Anhebung des pH-Wertes mußt du aber als Teil eines "Gesamtpaketes" verstehen, welches im Normalfall deinen Korallen nicht schadet, aber für die Algen möglicherweise den Rückzug bedeutet.
    Die Umsiedelung der Garnelen ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, da durch die Kalkwassermethode auch der KH-Wert angehoben wird.
    Die Beleuchtungsdauer würde ich um 2-3 Stunden herabsetzen.


    Hier noch ein Link: http://www.riffgefluester-foru…fothek/kalkversorgung.htm

  • Hallo!
    Danke für die Tips, die ich hier bekommen habe!
    Hier mal ein Statusbericht zu meiner Wrangelia:
    bis jetzt hab ich noch nicht an meinen Wasserwerten gedreht, einerseits weil ich meine Harlekingarnele im Moment nicht umsiedeln kann ohne alles auseinander zu nehmen - sie ist gerade schwer mit Futteraufnahme beschäftigt an ihrem Stammplatzerl - andererseits weil ich festgestellt hab, dass mein Mespilla die Wrangelia verdrückt, er hinterlässt richtig schön saubere Stellen am Gestein. Im Moment ist er noch langsamer als die Alge wächst, aber er ist ja auch gerade mal so groß wie eine 2€ Münze. Da die Wrangelia sich nicht gegen die Korallen durchsetzen kann und diese sich nicht an ihr stören, lass ich vorerst alles so wie es ist und beobachte weiterhin. Schöner ist es sicher ohne die Alge, andererseits scheint sie ein optimales Habitat für die Kleinstfauna zu sein.
    Einen lieben Gruß
    Nina