Unbekanntes Mini-Monster, vielleicht kann jemand helfen

  • Hallo,
    ich habe soeben ein kleines Monster in meinem 60er Nano entdeckt. Foto ist leider nicht möglich da es sich sobald ich die Kamera zücke wieder im Gestein versteckt.


    Es ist ca 4cm lang, knapp 1cm breit, dunkel, hat keine Fangarme, Kopf ähnlich Kieferwurm und zwei blitzblau irisierende Augen, die allerdings auch nur Zeichnung sein können. Momentan ist es grad damit beschäftigt die Röhre meiner Wurmschnecke mit lautem Knacksen zu zerlegen.
    Habe an eine Assel gedacht, aber im Meerwasserlexikon dazu nicht wirklich was gefunden, kann mir vielleicht jemand einen Tipp geben unter welchen Namen ich suchen soll um Vergleiche anzustellen.


    Danke und Lg, Andrea

  • Hallo Andrea,


    das "Verknuspern" der Wurmschnecke lässt mich an einen Fangschreckenkrebs denken. Scheren hast du ja keine gesehen!? Die optische Beschreibung passt zwar nicht so ganz, aber da die Tiere sich sehr schnell bewegen fällt die genaue Betrachtung schwer. Wenn sie so hervorschießen, haben gerade die kleineren Arten durchaus etwas wurmartiges. Blaue Augen oder Meral-Spots wären auch möglich.


    LG
    Ina


    Edit: Das ist ein Fangi und ein hübscher noch dazu. :D Die blauen "Augen" sind die Meral-Spots auf den Fangarmen.

  • Hallo Ina,
    wußte ich doch auf dich ist Verlass!
    Ja, das Tierchen ist wunderschön, wenn man es denn zu Gesicht bekommt, das neue Lebendgestein in dem er wohl drin war ist jetzt schon ein paar Wochen im Becken.
    Solange er meinen Korallen und den beiden Kardinalsgarnelen nix tut ist er herzlich willkommen.


    Lg, Andrea

  • Die Korallen werden ihm egal sein, solange sie ihm nicht den Höhleneingan zuwuchern. :-)
    Mit den Kardinalsgarnelen könnte es - je nach Art des Fangis - durchaus Probleme geben. Andere Krebstiere fallen ins Beuteschema von Schmetterern und die meisten Arten haben kein Problem damit gleich große oder größere Tiere zumindest zu attackieren. Es muss nichts passieren, aber das Risiko für die Garnelen besteht.
    Ich würde ihn - wenn er sich fangen lässt - eher in einem eigenen Nano (ohne andere Krebstiere und Schnecken) pflegen oder ihn abgeben.


    LG
    Ina

  • Ich hab ja auch irgendso ein Monster in meinem Becken - obgleich wohl eher Knallkrebs. Was mir auch egal wäre wenn er nun nicht etwas weniger häufig herumballern würde und meine süßen Cadenatis nicht merklich weniger würden ... eines der Schwalbenschwänzchen ist auch weg ... Wie bekommt man das nette Krebserl denn raus ?


    Sag Ina - macht sich ein Fangi auch über Fische her ?


    lgm

  • Hi Michi,


    dein nächtlicher Pistolero dürfte ein Knallkrebs sein.


    Über die Forensuche müsste es Berichte über einige Fangaktionen geben. Besonders einfach ist es nicht, da die Krebse kaum in einfache Krabbenfallen gehen. Manchmal läuft es darauf hinaus, dass der Stein mit der Wohnhöhle entnommen werden muss. Ich würds mit Geduld, Futtergewöhnung und einer Krebs-/Fischfalle versuchen. Wenn er drin ist, muss man allerdings sehr schnell sein, da die Krebschen sich als Ausbruchskünstler mitunter schneller aus der Falle befreien als einem lieb ist.


    Speerer sind u.a. Fischjäger, Schmetterer sind eher auf Krebstiere, Mollusken und dergleichen spezialisiert. Je nach Größe des Schmetterers kann es aber durchaus zu Unfällen mit Fischen kommen und ich würde - v.a. bei der Kombination großer Krebs/ kleine Fische - nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass nichts passiert. Um Einsiedler, (Scheren- und Schwebe-)Garnelen, Krabben und Schnecken wäre es dann aber aller Wahrscheinlichkeit nach geschehen.


    Andrea, falls du ihn abgeben möchtest, hätte ich übrigens Interesse an dem Tier. Der fällt nämlich genau in mein Beuteschema. :whistling: ;)


    LG
    Ina

  • Hallo Ina,
    ich denke die Chancen den Kerl zu erwischen ohne den gesamten Aufbau zu zerlegen stehen bei Null.


    Ich höre ihn jetzt an anderer Stelle herumknipsen, von meinen Röhrenwürmern kann ich mich vermutlich verabschieden, aber mit den Garnelen scheints ja jetzt schon ein paar Wochen gut gelaufen zu sein. Ich könnte ihn ja auch im 30er unterbringen, aber wie gesagt, derzeit Null Chance ihn zu erwischen, vielleicht wird er ja zutraulicher und man kann dann die Idee einer Falle andenken.
    Auf Fangschreckenkrebse.de konnte ich übrigens keine Art finden die ihm ähnlich sieht.


    Lg, Andrea

  • Hab bei meinem leider auch keinen blassen Schimmer, wo genau er seine Wohnadresse hat :-(


    @ Knallkrebs:
    "Die Krebse wurden während des Zweiten Weltkriegs bekannt, als sie die Sonarortungen des Militärs durch ihre Knallgeräusche störten." ... steht im wikipedia über die kleinen Pistoleros geschrieben :-)


    lgm

  • Hallo Andrea,


    so würde ich es auch machen, mit dem Bewusstsein, dass ein gewisses Restrisiko besteht. In einem unserer Riffbecken treibt sich ebenfalls ein kleiner brauner Fangi herum, der Kardinalsgarnelen, Krabben und die großen Einsiedlermänner unbehelligt lässt, jedoch durchaus kleine Schnecken und Einsiedler dezimiert. Solange es dabei bleibt sehe ich keinen Handlungsbedarf. Du kannst deinem Fangi ja mit einer Pipette regelmäßig und gezielt Futter anbieten. Dass er sich regelmäßig zeigt, erhöht die Chancen schon mal deutlich.
    Über die Art lässt sich anhand des Fotos leider keine seriöse Aussage treffen. Gonodactylus smithii hat jedoch ebenfalls blaue bis schwarze, hellumrandete Meral-Spots. Die dunkelgrüne Körperfärbung würde auch dazu passen. Wenn es einer sein sollte, kann ich nur gratulieren. Die Art zählt in meinen Augen zu den schönsten der kleinen Fangschreckenkrebse.


    Michi, dann wird’s natürlich schwierig, wenn man nicht das ganze Becken auseinandernehmen und jeden Stein einzeln untersuchen will. Ein Knallkrebs lässt sich wohl nicht anfüttern. Es ist doch nicht sicher, dass er den Chromis wirklich erlegt hat und ansonsten hat er wohl nichts gröberes angestellt oder?


    LG
    Ina

  • Zitat

    dass er den Chromis wirklich erlegt hat und ansonsten hat er wohl nichts gröberes angestellt oder?


    naja - hab den Boden rundum gründlich inspiziert und dabei keinen Trockenfisch entdecken können ... und Arnold ist auch weg - hab vor einigen Tagen seinen Panzer unter einem Stein entdeckt ...und wie gesagt - die Einis werden weniger und die Schießübungen finden in größeren zeitlichen Abständen statt - was wohl heißt dass er nun größere Beutetiere erlegt ...


    Nunja - dann gibts in diesem Becken halt keine Einis und sonstiges Krustengetier. Bald werd ich eh mal den Anglertümpel vergrößern und dann werden halt meine restlichen cadenatis dort einziehen !


    Sag geht mir ein Knalli auch an meinen Kalkröhrenwurm ? Dann wär ich ihm sehrsehr böse, denn diesen kann ich nicht ausquartieren !


    lgm

  • Soo, habe jetzt ein paar bessere Bilder des Fangschreckenkrebses, schön ist er schon, auch gscheit, immer wenn ich die Kamera hochhebe geht er zurück ins Gestein,... und er nervt, er zwickt den ganzen Tag am Gestein herum, ist wie wenn sich jemand am Nebentisch mit einem Nagelzwicker die Zehennägel schneidet .......grauslich :D


    Bei den Bildern hat er wieder mal versucht einen Röhrenwurm zu erbeuten, der war ein bissl schneller und ist aus dem Gestein geflüchtet (sitzt oberhalb) während Herr Krebs weiter die Röhre unten bearbeitet hat..
    Lg, Andrea

  • Hi,
    Das könnte ein Gonodactylus smithii sein, die werden ein bisschen größer ;-)
    Unserer hat heute Nachmittag 3 der 5 eingesetzten Futtergarnelen erjagt....
    Für ein Arten-Nano aber super geeignet, da nicht riesig wie andere schön gezeichnete Fangis & sehr zutraulich. Versuch doch mal ihm mit einer Zange FroFu (größere Mysis zb) zu reichen. Wirst sehen, da gewöhnt er sich recht schnell dran und kommt dann auch für Fotos raus.
    lg,
    Wolfgang

  • Hallo!
    G. smithi habe ich mir auf www.fangschreckenkrebse.de aufgrund der blauen Meral-Spots als erstes angesehen , dieser wirkt auf den Fotos aber grünlich, während meiner dunkelbraun/schwarz ist. Die anderen gelisteten Arten haben alle weiße Meral-Spots.
    Heute gabs einen kleinen Disput mit der Kardinalsgarnele, die hat versucht ihn zu verjagen und er hat ihr Sand entgegengeschleudert... fast wie im Kino...


    Die meiste Zeit weiß ich ja gar nicht wo er sitzt, höre nur das knacksen, wenn ich ihn wieder einmal lokalisieren kann werde ichs mal mit Futter probieren.


    Lg, Andrea

  • Hallo Andrea,


    ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass es sich um einen sehr schönen Gonodactylus smithii handelt. :love:
    Die Körperfärbung ist bei Fangschreckenkrebsen oft sogar von Häutung zu Häutung variabel und sagt daher nicht so viel aus. Auf Roy Caldwells Seite gibts sogar ein Foto von einem roten G. smithii. Wenn du deinem regelmäßig Futter anbietest wird er bestimmt zutraulicher. Darauf, dass die Kardinalsgarnelen auf Dauer vor ihm sicher sind, würde ich mich nicht verlassen...



    LG
    Ina

  • Ich mach mir natürlich Sorgen um die Garnelen, allerdings derzeit null Chance ihn zu erwischen, falls es doch gelingt kannst du ihn gerne haben, im zweiten Nano hab ich jetzt einen schönen Röhrenwurm, den will ich auch nicht an ihn verlieren,
    Lg, Andrea

  • jo andrea! dir gehts genau wie mir!
    hab auch so einem im gestein ... und der dürfte auch immer wohnung wechseln.
    GANZ draussen hab ich meinen noch nie gesehen!


    nur mal in einem großen loch im gestein aus einem kleinen loch raussehen (also eine kleine höhle in ner großen höhle :D hehe
    und da hab ich ihn mit der pinzette füttern können.
    seit dem erst einmal kurz wiedergesehen. keine ahnung wo er jetzt ist und somit kann ich ihn auch nicht füttern. :(

    lg. Andy
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    gefundene Rechtschreibfehler dürfen behalten werden !!




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