Gorgonienbecken

  • Die Polypen kommen mir in meinem Becken gelber vor - kann aber dran liegen dass sie bei mir im Blaulicht steht ...

    Hallo Michi,


    das glaub ich weniger, meine steht ja auch unter Licht mit hohem Blauanteil.


    Aber die Farben der Polypen werden mit der Zeit blasser. Das ist eine Beobachtung, die man bei allen unter künstlichem Licht gehaltenen Tiieren machen kann. Wobei mir nicht ganz klar ist, welche Faktoren den Ausschlag geben bei einer Gorgonie, die erfahrungsgemäß sensibel reagiert auf direktes Sonnenlicht.


    Ich wünsch dir und Andrea ebenfalls viel Freude mit der Koralle, die mit Rücksicht auf ihre Bedürfnisse erfahrungemäß durchaus haltbar ist. Wenn sie nicht grad wieder zickt =)


    lg
    Linda

  • Siehst du, gut wurde das Thema nicht geschlossen ;)

    Ihr habt es so gewollt! :D


    Hallo Marco!


    Zitat

    Freut mich, dass sich deine Menella wieder erholt. Das mit der Anthogorgia ist wirklich merkwürdig und ich habe dafür definitiv keine Erklärung.

    Zur Menella: Im ungeöffneten Zustand erkennt man die noch nicht wieder ganz saubere Struktur des Gewebes. Das Foto im Anhang von meinem orangegelben Zwutschkerl (darauf hab ich gestern vergessen) zeigt es gut. Interessant ist, dass die Tiere einen unterschiedlichen Rhythmus haben. Die Menella ist wie meine Katzen: Munter vom späten Nachmittag bis in die frühen Morgenstunden. Dann kurz zum Frühstück gegen 9:30, und tagsüber wird zur Erholung geschlafen. Die Sclero ist auf dem Bild auch grad erst aufgewacht, tagsüber in voll expandiertem Zustand schaut sie für mein Gefühl gar nicht so schön aus. Vor allem die Strahlkraft gefällt mir ungemein - das Becken ist ja nicht grad üppig beleuchtet mit 2x 8W T5 :)


    Zur Anthogorgia: Erklärung hab ich vor allem nicht für den jetzt schon länger auf vergleichsweise niedrigem Niveau befindlichen Redoxwert von 240-270 mV. Vor mehreren Monaten lag er noch konstant über 400 mV. Ein hoher O2-Gehalt scheint v.a. der Anthogorgia gut zu tun, möglicherweise ist das eine Spur, der nachzugehen sich lohnt. Bis jetzt hab ich aber nicht den Funken einer Idee, woran es noch liegen könnte. Die Filterleitungen sind blitzblank geputzt, der selbst gebastelte 'O2-Generator' im Azooteil läuft klaglos, genauso wie der Ozonisator.


    Zitat

    Ich bin mir aber je länger desto mehr unsicher, ob die Dosierung von Alkohol wirklich der Weisheit letzter Schluss ist um die Nährstoffe in Schach zu halten. Funktionieren tut es ja aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich mit der Zeit auch pathogene Bakterien etablieren können, die dann unsere Tiere schädigen.

    Diese Theorie hab ich auch anderswo schon gelesen. Allerdings hab ich meine Zweifel daran, dass das so eindimensional gesehen werden kann. Ja, Ethanol wird im Meer vermutlich nicht die wesentliche Kohlenstoffquelle für heterotrophe Bakterien sein, aber Zucker und andere Stoffwechselprodukte autotropher Organismen unterscheiden sich in der Hinsicht nur durch ihre Verwertbarkeit. Mag sein, dass unterschiedliche Bakterienarten verschiedene Kohlenstoffquellen bevorzugen, nur: Dass gerade pathogene Bakterien von Alkohol übermäßig gefördert werden sollen ist mir nicht erklärlich. Überhaupt: Die Pathogenität ist ja relativ, auch hier macht meiner Vorstellung nach die Dosis das Gift. Genauso wie beim Alkohol selber bzw. dessen Dosierung im Aquarium =)


    Zu dem Thema Kohlenstoffquellen fällt mir noch ein: Haben die ungesättigten Fettsäuren, z.B. DHA, hier nicht auch eine große Bedeutung? Deren Anteil gilt ja als Gradmesser für die Eignung verschiedener Phytoplanktonarten in der Aquakultur.


    Zitat

    Ich bin gespannt wie mein Becken in einem Jahr aussehen wird.

    Ich auch :)


    Zitat

    Dein Schwamm gefällt mir schon lange und von dem hätte ich wirklich gerne ein Stückchen. Könnte mir vorstellen, dass der sich bei mir auch gut machen würde =) . Dürfte aber aufgrund der Distanz etwas schwierig werden :(.

    Na ja, mit EMS oder einem Kurierdienst mit Expressversand sollt es sich schon einrichten lassen, dass die Sendung binnen 48 Stunden bei dir ist. Das werden die Schwämme aushalten, vor allem um diese Jahreszeit. Vielleicht hat auch sonst noch wer aus Wien ein Mitgibsel für dich, dann könnten wir einen Sammelversand organisieren, so lohnten sich die Kosten allemal.


    Zitat

    So eine längliche Muschel wie du sie hast habe ich auch, nur noch viel kleiner ...

    Sie wächst ziemlich rasch. Weißt du, welche Art es ist?

    Zitat

    ... und mein Sabellastarte ist auch schon fast ein Jahr bei mir und es scheint ihm zu gefallen.

    Ja, in Aquarien, die auf die Bedürfnisse der Röhrenwürmer Rücksicht nehmen. sind Lederröhrenwürmer gut haltbare und attraktive Bewohner, gell?


    Zitat

    Meine Nephthygorgia ist so gross geworden, dass ich demnächst Ableger machen muss. Hab allerdings noch ein bisschen Schiss davor, da ich nicht weiss wie sie reagiert. In dem Ami-Foren heisst es zwar es sei leicht... Mal schauen.

    Ich hab immer großen Spundus gehabt vor der Fragmentierung von Weichkorallen aller Art. Mit einem Skalpell oder auch einer Rasierklinge, ja sogar mit einem Stanleymesser ist das aber keine Hexerei. Meine Scleronephtha stammt auch aus einer solchen Hardcore-Teilung. Sie wohnt seit Anfang März bei uns und schaut nicht aus wie eine Todeskandatin.


    Zitat

    Mich würde übrigens deine Flohkrebsfalle sehr interessieren. Die Biester sind schon lästig!

    Die stell ich in einem eigenen Thread vor (falls ich das nicht eh schon irgendwann mal getan hab :))


    Zitat

    ... gute Besserung an deine Anthogorgia

    Sie bedankt sich artig und meint: Hoffentlich helfen die guten Wünsche.


    Liebe Grüße
    Linda


    PS: Das 2. Foto zeigt den Edelstein im Planktonteil mit seinen Bewohnern ein bissl besser als das gestrige.

  • Zur Anthogorgia: Erklärung hab ich vor allem nicht für den jetzt schon länger auf vergleichsweise niedrigem Niveau befindlichen Redoxwert von 240-270 mV. Vor mehreren Monaten lag er noch konstant über 400 mV.


    Hallo Linda


    Das daran liegt kann ich mir nicht vorstellen. Kann mir auch eher vorstellen das es eine Bakteriensache ist. Bekannt ist ja das die Bakterien für den Nahrungstransport zuständig sind, und auch teilweise verwertet werden. Da ja diese Gorgonien nicht in Symbiose mit Zooxanthellen leben, übernehmen ja auch Bakterien die Umwandlung der Nährstoffe. (Zucker/Aminos usw.) Oder es fehlt wirklich etwas ganz anderes. Aber was? Das ist wirklich die Frage. Wenn ich so an meine Anthogorgia zurück denke, war es ähnlich wie bei dir. Gewebeschäden haben sich nicht mehr regeneriert, Wachstum war nicht mehr erkennbar, bis es dann ganz schnell ging und die Gorgonie gestorben ist.

  • Na ja, mit EMS oder einem Kurierdienst mit Expressversand sollt es sich schon einrichten lassen, dass die Sendung binnen 48 Stunden bei dir ist. Das werden die Schwämme aushalten, vor allem um diese Jahreszeit. Vielleicht hat auch sonst noch wer aus Wien ein Mitgibsel für dich, dann könnten wir einen Sammelversand organisieren, so lohnten sich die Kosten allemal.


    Sie wächst ziemlich rasch. Weißt du, welche Art es ist?

    Hallo Linda


    Das wäre ja super! Ich könnte auch eine Paketadresse in Österreich an der Schweizer Grenze angeben. Dann wäre die Lieferung noch schneller und die Zeitverzögerung durch die Verzollung würde auch wegfallen. Hab das selbe in Deutschland und bestelle mir Korallen immer dorthin. Dann sind sie innerhalb von 12h bei mir zu Hause. Hab per PN auch schon ein Angebot bekommen sich bei einer "Sammelbestellung" zu beteiligen.



    Ich weiss auch noch nicht was das für eine Muschel ist, hab mich allerdings auch noch nicht gross bemüht das herauszufinden ;) .


    Noch zu deiner Anthogorgia. Vielleicht ist es wie Harald vermutet wirklich eine Mangelerscheinung. Dosierst du irgendetwas an Spurenelementen, Jod zum Beispiel? Ich hatte ja auch einen Ausfall einer Lichtgorgonie durch den Einsatz der Pellets. Und der Ruedi hat durch den Einsatz derselben auch schon Schäden an Weichkorallen feststellen können. Die Bakterien verbrauchen ja eine nicht grade geringen Menge an Spurenelementen.


    Lg Marco

    Honi soit qui mal y pense
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    60x60x40 Becken neu eingerichtet 22.01.14 (läuft seit Feb 2012), 2 Tunze Nano 6055 alle 6h im Wechsel, Maxspect Razor 120W 10000K 120°-Linsen & 2 7W AM Sunspots, ATB Nano Hang-On: Besatz primär Weichkorallen, einige LPS, Montiporas und Filtrierer. 2 Eviota nigriventris, 2 Lysmata boggesi, 1 Leander plumosus

  • Noch zu deiner Anthogorgia. Vielleicht ist es wie Harald vermutet wirklich eine Mangelerscheinung. Dosierst du irgendetwas an Spurenelementen, Jod zum Beispiel? Ich hatte ja auch einen Ausfall einer Lichtgorgonie durch den Einsatz der Pellets. Und der Ruedi hat durch den Einsatz derselben auch schon Schäden an Weichkorallen feststellen können. Die Bakterien verbrauchen ja eine nicht grade geringen Menge an Spurenelementen.

    Hallo Marco,


    Haralds Post hab ich gestern Abend noch gelesen, war aber zu müde um gleich zu antworten.


    Hier in diesem Thread hat er schon früher einmal erwähnt, dass bei azooxanthellaten Gorgonien Bakterien die Aufgaben der Zooxanthellen übernehmen. Das hat mich damals schwer beeindruckt und anschließend veranlasst, über eine Optimierung der O2-Versorgung nachzudenken. In der Folge hab ich dann den Ozonisator gekauft und den O2-Generator in den Azooteil gehängt. Ich hatte dann tatsächlich den Eindruck, dass diese Maßnahmen dem System gut tun. Schließlich braucht die Verarbeitung der großen Futtermenge viel Sauerstoff, Assimilation findet wegen der vergleichsweise schwachen Beleuchtung in nur bescheidenem Ausmaß statt, und die laminare Strömung im Plankton- und im Azooteil bewegt die Oberfläche wenig, sodass auch der Gasaustausch nicht so hoch sein kann wie in einem 'normalen' Riffbecken mit turbulenter Strömung. Der doch nur etwa 30% des Volumens ausmachende Riffteil kann das nicht kompensieren.


    So meine Rechnung, die sich grundsätzlich ja zu bestätigen scheint.


    Tatsache ist aber, dass ich wirklich recht sparsam bin mit der Dosierung von Spurenelementen, weil ich mir denk, dass mit dem Futter ohnehin einiges ins Wasser gelangt. Gelegentlich geb ich einen Schuss Preis Mineral-Complex S ins Becken. Es enthält auch Iod, aber das ist wahrscheinlich verbraucht noch ehe ich den Schraubverschluss wieder auf die Flasche gedreht hab :)


    Längere Zeit habe ich früher meiner Percnon-Krabbe öfter Norialgen kredenzt. Das hab ich eingestellt seit ich so große Überschüsse an Caulerpa serrulata hab und nicht weiß wohin damit. Vielleicht hat auch das einen Einfluss, Norialgen sollen ja einen sehr hohen Iod-Anteil aufweisen.


    Und die Sache mit der DHA werd ich mir auch noch einmal überlegen. Das Selco S.parkle, mit dem ich mein Zooplankton füttere, besitzt einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Wenn das auch als Kohlenstoffquelle für heterotrophe Bakterien taugt, dann sind die Karten neu gemischt.


    Berichten werd ich jedenfalls.


    Aber zunächst möcht ich den Redoxwert wieder dorthin bekommen wo er noch vor ein paar Monaten war. Auch wenn ihr meint, das hat wenig Relevanz: Während dieser Zeit war wirklich alles paletti im Gorgonienbecken.


    Liebe Grüße
    Linda


    PS: Bin schon gespannt auf die Sammelversendung :)

    Nie ist zuwenig, was genügt.
    Heinz Staudinger, Waldviertler Schuhwerkstatt

    Einmal editiert, zuletzt von Linda ()

  • Hallo Linda


    Es gibt auch einige Untersuchungen die darauf hinweisen, dass Bakterien eine wichtige Rolle als Schutz der Korallen gegen Pathogene übernehmen indem sie einen Biofilm bilden der zum Teil antibiotische Stoffe produziert. Ohne diesen Schutz sind die Korallen nicht oder nur begrenzt fähig sich gegen Keime zu verteidigen. Sie haben ja kein Immunsystem das ihnen dabei helfen würde. Die Einseitige Verwendung von Ethanol könnte durchaus zu einer Veränderung im Bakterienhaushalt der Korallen führen, die sie empfindlicher macht für pathogene Keime oder schlicht Fäulnisbakterien. Die zurückgebildeten Stellen bei deiner Gorgonie und die Ansammlungen von Mulm könnten durchaus ein Hinweis darauf sein, dass die Schutzschicht aus Bakterien gestört ist.
    Ich will dir jetzt nicht den Alkohol ausreden :D , verwende ich ja auch. Ich denke nur, wir verstehen noch absolut nicht, in welch komplexen Beziehungen die Korallen zu den Bakterien stehen die auf und in ihnen leben. Ich befürchte das ist noch viel komplizierter als die Geschichte mit den Zooxanthellen.


    Lg Marco

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  • Ich will dir jetzt nicht den Alkohol ausreden, verwende ich ja auch.

    Hi Marco,


    jetzt kommt eh bald die Weichselzeit. Eingelegt in Ethanol ... mmmh ;)


    Zitat

    Ich denke nur, wir verstehen noch absolut nicht, in welch komplexen Beziehungen die Korallen zu den Bakterien stehen die auf und in ihnen leben. Ich befürchte das ist noch viel komplizierter als die Geschichte mit den Zooxanthellen.

    Ja, da ein bissl mehr herauszufinden ist das Spannende an der Geschichte. Dass die Natur zwar einfache Wege geht, die in ihrem Zusammenwirken aber höchst komplex sind, hab ich schon gelernt ;)


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Alkoholiker,


    das Zeug lässt auch mich nicht los ... :)


    Wie berichtet hab ich vor mittlererweile 3 Wochen die Alkoholdosis für's Gorgonienbecken auf 2,5 ml/d reduziert. Auf einschlägigen Seiten wird ja empfohlen, die Alkoholdosierung nach Erreichen der gewünschten Nährstoffreduktion schrittweise zurückzunehmen und schließlich ganz einzustellen. Der Hintergrund der Empfehlung hat sich mir bisher noch nicht erschlossen, aber es ist was dran.


    Meine Statistik zeigt zum der Ethanolreduktion folgenden Messpunkt einen deutlichen Anstieg des Phosphats, aber seither geht's in kleinen Schritten wieder kontinuierlich nach unten.


    Wen's interessiert: Ich hab das Excel heute auf Google Drive geladen, hier der link zum Anschauen:
    https://docs.google.com/file/d…femU2NDA/edit?usp=sharing


    Die Mulmansammlung und damit der Gewebeabbau der Anthogorgia haben sich eingebremst, gestern meinte ich sogar, Ansätze einer Kallusbildung zu erkennen. Aber möglicherweise ist hier nur der Wunsch der Vater des Gedanken. Heut ist ja Vatertag :)


    Einen schönen Abend wünscht euch
    Linda

  • Hallo Linda


    Auch ich habe meine täglich Dosis Alkohol wieder gesenkt ;) . Nicht dass die Werte so optimal wären. Nein, ich habe das Gefühl, es tut meinen Gorgonien nicht gut. Die Steigerung auf 0.5 ml ging einher mit dem Rückzug der Polypen bei der Diodogorgia und Euplexaura. Die Euplexaura hat auf der gesamten Oberfläche einen Filz aus Bakterien oder Pilzen, den ich nicht absaugen kann. Ich habe das erst spät gesehen, da es nur im Gegenlicht einer Taschenlampe erkennbar ist. Ich kann nur hoffen, dass die Euplexaura sich nächstens häutet und damit vielleicht den Belag los wird. Viel Hoffnung mache ich mir allerdings nicht. Das Erscheinen der Polypen bei der Diodogorgia passt auch sehr gut mit der Reduktion der Dosis auf die ursprünglichen 0.2ml zusammen.
    Auch die anderen Korallen zeigten deutlich ein Unbehagen und mein Protula bispiralis war auch einige Tage vollständig eingezogen. Jetzt steht er wieder in voller Pracht da.


    Wenn das tatsächlich eine Folge der gesteigerten Dosis war, dann zeigt das mal wieder, wie unterschiedlich Becken reagieren können. Aktuell überlege ich, ob ich auf Pellets umsteigen soll.


    Lg Marco

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  • Wie berichtet hab ich vor mittlererweile 3 Wochen die Alkoholdosis für's Gorgonienbecken auf 2,5 ml/d reduziert.

    Uuups, grad gesehen: Soll natürlich heißen: 0,25 ml/d


    Im Übrigen hab ich ein kurzes Update vorbereitet.


    Angesichts der Hitzewelle der vergangenen Tage bin ich sehr froh über den DIY-Lüfter, der in 'normalen' Zeiten verlässlich dafür sorgt, dass sich die Temperatur im Gorgoniensystem zwischen 26 und 26,5°C bewegt. Seit vorgestern läuft er mit Maximalleistung und kühlt das Wasser wenigstes auf knapp unter 28° runter. In meinem Schlafzimmer hat es im Augenblick 32° :rolleyes: - trotz der Klimaanlage im Nachbarzimmer. Und das Gorgonienbecken steht an der Außenmauer, die bereits dermaßen aufgeheizt ist, dass die von den Wetterfröschen angesagte Abkühlung wahrscheinlich erst mit ein paar Tagen Verzögerung auch in der Wohnng spürbar sein wird.


    Aber gut, es ist Sommer, und Linda ist ein Kind des Sommers. Mit der Kühlung geht es auch den Bewohnern des Gorgonienbeckens augenscheinlich nicht schlecht. Die Anthogorgia, die in den letzten Monaten wieder einmal auf Sorgenkind gemacht hat, scheint sich wieder zu erfangen. Fragt mich bitte nicht, was der Grund ist - ich weiß weder mit Sicherheit, warum der Gewebeverfall eingesetzt hat, noch, warum sie jetzt Ansätze von Regeneration zeigt. Möglicherweise hat die Besserung wirklich mit der Entfernung des Bodensubstrats und des Mulm zu tun, nur passiert das - wie so vieles bei den Hornkorallen - mit zeitlicher Verzögerung, sodass es schwierig ist, die Ursachen festzumachen. Wie Harald gemeint hat kann es auch an der Bakteriendichte liegen, die durch die Kohlenstoffzufuhr mittels Alkohol gefördert wird. Die eingangs erwähnte Reduktion des Ethanols auf 0,25 ml/d hab ich Mitte Mai vorgenommen.


    Tatsache ist, dass die Anthogorgia an einigen Stellen eine leichte Kallusbildung zeigt, und da und dort sprießen auch neue Polypen durch das Gewebe. Auf der linken Seite hingegen hat die Polypendichte abgenommen. Ich denk mir, dass sich die Gorgonie ständig neu 'organisiert' und die Polypen dort am Dichtesten wachsen lässt, wo optimale Strömungsverhältnisse herrschen.


    Etwas enttäuschend ist halt, dass gerade die Äste auf der linken Seite vom Verfall am Meisten betroffen sind, auf deren Wachstum ich immer so stolz war.


    Aber jetzt hab ich wieder das Gefühl, dass meine Anthogorgia doch noch länger das Gorgoniensystem zieren wird.


    Das hofft zumindest
    Linda

  • Aber jetzt hab ich wieder das Gefühl, dass meine Anthogorgia doch noch länger das Gorgoniensystem zieren wird.


    Liebe Linda, das hoffe ich doch wohl auch. :)


    Eine andere Frage, habe es gerade nicht in Erinnerung, hast du Tiere mit Zooxanthellen im Gorgoniensystem? Ich bin da einer Sache auf der Spur, das Symbiodinium auch von azoox. Tieren verwertet werden, die dann aber wieder abgestoßen werden. Das würde vielleicht, aber ganz vorsichtig ausgedrückt bedeuten, weil du die Temperatur ansprichst, Symbiodinium wird bei höheren Temperaturen bei Zooxanthellaten Tieren ausgestoßen (Stichwort Korallenbleiche), und Azooxanthellate Tiere nehmen die Dinos auf und verwerten da einiges. Das würde ja bei dir passen, da sich gerade jetzt bei höheren Temperaturen deine Gorgonie regeneriert.


    Ich weiß alles erstmal Theorie, aber vielleicht doch möglich?

  • Hallo Harald


    Das ist eine interessante Spur. Sollte da was dran sein, dann wäre es ein Vorteil azoo Gorgonien in einem Mischbecken zu halten. Ein Punkt spricht in dem genannten Fall für mich aber dagegen. Die hohen Temperaturen sind für Azoo's aus tieferen Wasserschichten sicherlich unphysiologisch. Bei höherer Temperatur steigt ja auch der Stoffwechsel der Tiere an und sie benötigen mehr Nahrung um ihren Bedarf zu decken. Ich denke eher, dass das erneute Wachstum einen anderen Grund hat. Die Reaktion auf die hohen Temperaturen wäre doch ziemlich schnell. Einen Zusammenhang mit der Reduktion der Alkoholmenge sehe ich nach wie vor. Seit ich die Menge bei mir reduziert habe, stehen die Gorgonien wie eine 1. Selbst die bereits abgeschriebene Scleronephthya macht täglich mehr und mehr auf. Abgesehen von der nun praktisch permanenten Fütterung mit frisch geschlüpften Artemianauplien in Phytoplanktonsauce hab ich sonst nichts geändert! Und die Reaktion der Korallen setzte vor dem Start mit der genannten Fütterung ein.


    Lg Marco

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  • Hallo ihr Lieben,


    grad komm ich zurück von 6 Tagen Urlaub in meiner zweiten Heimat Südtirol.


    Ich hatte lang überlegt, welchen Aufwand ich meiner Schwägerin zumuten kann für die Pflege meines Privatzoos und hab mich schließlich dafür entschieden, das Azoobecken in dieser Zeit 'hungern' zu lassen.


    Das Tamtam mit der zweimaligen Fütterung am Tag mit Frost- und verschiedenen Staubfuttersorten wollt ich ihr nicht antun, die Alkoholdosierung auch nicht, und damit hat sich auch die Inbetriebnahme des Futterautomaten erübrigt.


    Siehe da: Die Tiere leben noch, und sie schauen gar nicht schlecht aus! :)


    Morgen werd ich den wöchentlichen Wasserwertecheck durchführen und dann langsam wieder mit der Fütterung beginnen.


    Natürlich bin ich gespannt, wie sich die Hungerkur längerfristig auswirkt, aber der erste Eindruck ist durchaus ein guter.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Morgen werd ich den wöchentlichen Wasserwertecheck durchführen und dann langsam wieder mit der Fütterung beginnen.


    Das hat mich jetzt doch ein bissl überrascht ...


    Die Nährstoffwerte sind PO4 0,96 mg/l, NO3 2 mg/l. Damit liegt Phosphat sogar noch ein wenig höher als vor dem Aussetzen der Fütterung. Meine Lehre draus: Alkohol ist wichtiger als Essen =)


    Im Ernst: Mir scheint, dass auch bei den azooxanthellaten Gorgonien die Fütterung in dem Maß wie sie in der Regel als notwendig erachtet wird, gar nicht unbedingt erforderlich ist. Die Abbauprozesse, in deren Gefolge sich das Bakterio- und Zooplankton vermehrt, reichen eventuell auch bei geringeren direkt gegebenen Futtermengen. Ähnliches hab ich auch von den Zwergseepferdchen gelernt, bei denen die gängige Meinung herrscht, sie müssten ständig 'im Futter stehen'. Mitnichten - es reicht, wenn (geeignetes) Futter in geringer Menge zur Verfügung steht, sodass sie den ganzen Tag was zu picken haben.


    Na, jedenfalls hab ich im Azoobecken heut wieder mit der Fütterung begonnen, allerdings nur die halbe Menge, und vor allem wurde die Ethanoldosierung in der zuletzt verabreichten Dosis von 0,5 ml/d wieder aufgenommen.


    Liebe Grüße
    Linda


    PS: Einen Ausfall hat's letzte Woche leider doch gegeben im Gorgonienbecken: Die Percnon-Krabbe hab ich heut eingetrocknet unter dem Kastl gefunden :( Seltsam, sie war bisher nie mit einer Vorliebe für Landgänge aufgefallen. Nachbesetzen werd ich Percnon planissimum nimmer.

  • Hallo Linda!


    Es freut mich sehr, dass Deine Tiere Deinen Urlaub so gut überstanden haben. Die Woche fehlender Fütterung hat ihnen nichts ausgemacht, und Alkohol bekommen sie jetzt ja wieder.


    Lieben Gruß


    Harold

  • Hallo Linda


    Das sind für mich schon mal gute Nachrichten! Ich fahre demnächst für drei Wochen in den Urlaub. Meine Korallen und Fischchen werden zwar gefüttert (Futterautomat und Urlaubsvertretung). Die Rundumversorgung findet aber nicht im gewohnten Ausmass statt. Ich habe die tägliche Futtermenge schon jetzt reduziert und konnte ebenfalls noch keine negativen Auswirkungen feststellen. Im Gegenteil, die Azoos stehen besser denn je! Auf die täglichen Alkoholgaben wird mein Becken aber auch im Urlaub nicht verzichten müssen. Was meinen Azoos aber scheinbar wirklich zu gefallen scheint, ist die 9-malige Fütterung pro Tag mit Artemianauplien und Phytoplankton. Noch nie waren sie so oft offen wie jetzt. Diese Fütterung und vor allem das tägliche Ansetzen der Nauplien kann ich aber niemandem zumuten. Bi gespannt wie sich mir das nach meiner Rückkehr darstellt. Ich werde allerdings als unterstützende Massnahme die Temperatur per Kühlaggregat auf 23°C einstellen. Damit sollte sich der Bedarf an Nahrung ebenfalls reduzieren.


    Lg Marco

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  • Hey Linda,
    könntest mal ein Foto von der GEsamtansicht machen? Bin jetzt nur auf die Gesamtansicht auf der ersten Seite gestoßen.
    Nach den Erfahrungen jetzt, würdest du das Aqua anders bauen?
    LG und weiter viel Erfolg ob mit oder ohne Wodka;)
    Christopher

  • Hallo Christopher,


    das letzte Foto des Beckens in der Totale hab ich im März geknipst. Fototechnisch ist es leider nicht besonders, deshalb hab ich's bis jetzt nicht hier reingestellt. Aber bitte :)


    Nächsten Sonntag nach dem Wasserwechsel und der Scheibenreinigung werd ich vielleicht eine aktuelle Serie posten.


    Was ich heute anders machen würd? Den Planktonteil mit dem 10fachen Volumen des Azooteils, den Riffteil mit der Häfte dessen.


    Auf den heutigen Azooteil bezogen wären das 350 Liter Mangroven-/Schlickbecken und das jetzige Aquarium mit 112 Liter allein als Riffbecken. Natürlich hätt ich gern auch mehr Raum für die Gorgonien und Röhrenwürmer, aber das ginge dann in Dimensionen, die ich mir auf keinen Fall leisten kann bzw. mag.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hi,
    super danke für die Info und das Foto:)
    Also würdest du es sinnvoll halten,
    100 LIter zb. Algenrefugium bzw. Platz zum vermehren des Planktons auf 30 Liter Azoo Becken oder versteh ich da was falsch?
    Liebe Grüße
    PS: Hast du Literatur für dein Thema gehabt? Ich finde nichts zu dem Thema "Azoos", aber das muss nix heißen .

  • Also würdest du es sinnvoll halten,
    100 LIter zb. Algenrefugium bzw. Platz zum vermehren des Planktons auf 30 Liter Azoo Becken oder versteh ich da was falsch?


    Nein. Oder besser: Ja, das hab ich anders gemeint :)


    Patz zum Vermehren des Planktons wären 350 Liter, bezogen auf den Azooteil von ca. 35 Liter. Das Riffdach geht auch mit geringerem Volumen, das ist mehr für die Optik und die Sauerstoffanreichung bzw. Abschäumung und Ozonisierung. Unter 100 Liter ist halt schad, weil man da wenger Möglichkeiten hat, verschiedene Bewohner unterzubringen.


    Für wesentlich halt ich eben das weitaus größere Planktonbecken. Da spielt sich eigentlich das meiste Leben ab.


    So wie ich's jetzt hab ist es an sich aber eh schon recht problemlos. Für ein Azoobecken ist es jetzt sehr wenig Aufwand - sowohl von der Pflege her als auch von der Fütterung.


    Liebe Grüße
    Linda


    PS: Ah ja, noch was ... Den Azooteil würd ich von Anfang an ohne Bodensubstrat einrichten. Da lässt sich der organische Abfall leichter entfernen. Mulm mögen die Gorgonien gar nicht.