Skorpion auf unserer Türmatte

  • Hallo liebe Forianer!


    Gestern Früh öffnet meine Frau die Haustür und was entdeckt sie da? Einen Skorpion!


    Nicht, dass mich Skorpione in Österreich generell überraschen würden. Alpen- und Karpatenskorpione sind in West- und Südösterreich doch mehr oder weniger regelmäßig anzutreffen. Im Herzen Niederösterreichs ist mir ebenfalls eine Stelle bekannt, wo diese Tiere vorkommen. Aber im Nordburgenland? Da hab ich noch nie davon gehört! Und Google spuckt auch nur die "üblichen Verdächtigen" als Lebensraum aus.


    Gibt es unter uns Meerwasser-Junkies einen Wissenden zum Thema Skorpione? Mich würde echt interessieren, welches Tier "unser" Skorpion ist. Die Körperlänge umfasst ca. 1,5 bis 2,0 cm (ohne Schwanz). Bin gespannt, was ihr meint!


    Schöne Grüße


    Christian

  • Hi Christian,


    Die Bestimmung bei Skorpionen ist nicht so einfach, inetwa so wie bei div. Acropora sp. Ich würde aber auf eine Euscorpius Gattung tippen, evtl. ein Urlaubsmitbringsel??


    Wichtig für Dich ist, dass Dein Kolege anhand der großen,kräftigen Scheren sicher nicht der giftigste ist.


    Lg. Christoph

  • Hallo Christian,


    willkommen im Klub der Terrarianer.
    Mit Skorpionen kenne ich mich leider Nüsse aus. Vielleicht kann dir ja Martin (der Unaussprechliche LeiurusQuinquestriatus) etwas Genaueres zu deinem Pflegling sagen.
    Putzig ist er ja. Den hätte ich auch nicht vor der Türe sitzen lassen.


    LG
    Ina

  • Servus Christian,


    cooles Ding hast du da gefunden, dem hat sicher dein Haus gefallen :D



    @ Christoph:


    Anhand der größe der Scheren kann man nicht immer davon ausgehn ob weniger oder mehr gift. Ich mein Christians Familienzuwachs ist wie du sagst sicher nicht der giftigste, jedoch gibt es Skorpione die ebenfalls große Scheren haben, welche allerdings nur zum ablenken und einschüchter da sind, das gift aber aggressiv und tödlich ist.


    Da diese Skorpione das Gift nur langsam nachproduzieren und daher Sparsam ungehn müssen, muss der Stich richtig treffen - und zur Ablenkung eben dann die großen Scheren.


    Wie die paar Skorpione heißen kann ich jedoch nicht sagen, dafür ist diese Doku schon zu lange her -.-
    Aber ein bischen ist hängen geblieben :]

    Lg Marco
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  • Hallo alle miteinander!


    Mangels Fachwissen habe ich meine Recherchen im www mal auf die in Österreich heimischen Skorpione eingeschränkt. Dabei sind grad zwei Arten, die bei uns zu Hause sind (allerdings eben in den Gebieten, die ich in meinem ersten Beitrag genannt habe und nicht bei uns -> Parndorfer Platte/Seewinkel): der Alpen- und der Karpatenskorpion. Die beiden werden scheinbar mangels praktischer Unterscheidungsschwierigkeiten trotz unterschiedlicher Einordnung synonym benannt. Den Fotos und Beschreibungen zufolge ginge mein Exemplar als solcher Skorpion durch. Jedenfalls dürfte Christoph mit seiner Aussage, dass es sich um einen Euscorpius sp. handeln müsste, richtig liegen. Alpen- und Karpatenskorpione gehören auch zu dieser Gattung. Die Giftigkeit dieser Tiere wird als weniger intensiv als jene von Bienen oder Wespen angegeben, überlebensfähig sollte der Skorpion in beiden Fällen bis ca. 2000 m Höhe sein, sofern das lokale Mikroklima stimmt.
    Ist aber nur eine laienhafte Einschätzung, deshalb meine Frage, obs hier einen Wissenden gibt. Vielleicht meldet sich ja Martin (Leiurus...) noch zu diesem Thema?


    Greetings 8)


    Christian
    (Der mit dem Skorpion tanzt)

  • Na ja, das Schicksal des Tierchens hängt von den Ergebnissen meiner Recherchen ab. So einfach rauswerfen werd ich den Skorpion sicher nicht. Allerdings hat mir ein Arbeitskollege erzählt, dass es im Seewinkel diese Krabbler auch geben soll. Wenn ich da Näheres in Erfahrung bringen kann, wäre es sicher am Schönsten, dem Skorpion an passender Stelle in Freiheit zu entlassen. Sonst möchte ich beim Haus des Meeres oder bei Schönbrunn anfragen, ob die dort Interesse an meinem Pflegling haben. Nachdem diese beiden Skorpionarten (sofern es ein heimisches Tier ist) eher zu den Seltenheiten gehören dürften, ist eine Abgabe an einen versierten Halter mit guten Unterbringungsmöglichkeiten mitunter auch eine Alternative. Behalten will ich den Skorpion nicht auf Dauer, so interessant das Tier ist :)


    LG


    Christian

  • Hallo Christian,


    ein netter Fund, herzlichen Glückwunsch!


    Eine Zeit lang war ich ganz versessen darauf, Euscorpio carpathicus in der Kremser Gegend in der Freien Wildbahn zu beobachten.


    Auskennen mit Skorpionen tu ich mich nicht, deshalb bin ich auch gespannt, ob unser fünfstreifiger Forenskorpion was dazu sagen wird.


    Hast du bei deiner Recherche diesen Artikel des mittlererweile verstorbenen Erich Sochurek gesehen? Ist schon ein bissl älter, enthält aber ein paar Angaben zur Unterscheidung von Alpen- und Karpatenskorpion. Von der Größe her und der Färbung der Beine scheint dein Türmattenskorpion eher zu letzterer Spezies zu gehören - falls es sich nicht wirklich um ein entkommenes Terrarientier einer ganz anderen Art handelt.


    Das glaub ich aber nicht.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda,


    danke für den Artikel, den hab ich auch ausgegraben ;)


    Ich geb dir recht, ich würd eher auf den E. carpathicus (oder carpaticus?) tippen. Auf ein entkommenes oder gar ausgesetztes Tier würd ich mal eher weniger schließen, nachdem mein klein Häuschen eher abgeschieden am Ende einer Sackgasse und am Rande der Leitha-Au liegt. Und die Nachbarn kenn ich recht gut, da hat meines Wissens nach keiner ein Terrarium, geschweige denn Skorpione. Ausschließen will ich es natürlich nicht.
    Den Bewegungsradius des Skorpions kann ich nicht abschätzen, denke aber, dass so ein kleiner Krabbler nicht ewig weit spazieren wird. Noch dazu in einem mitunter unpassen Klima mit ggf. suboptimaler Umgebung. Rein der Wahrscheinlichkeit halber sollte es eher ein "heimisches" Tierchen sein :) Wär für mich natürlich noch erfreulicher und interessanter, wenn es sich um ein Lebewewesen der lokalen Tierwelt handeln würde! Natürlich ließe sich das auch als Zeichen der Klimaverschiebung deuten, die ja die heimische Flora und Fauna nachweislich verändert. Kleines regionales Beispiel: Vor ein paar Jahren konntest bei uns keine Wespenspinnen finden, heuer hatte ich zwei Tiere im Garten.


    LG


    Christian

  • Hallo,


    Euscorpius gibt es auch in einer Stelle in Deutschland am Banhof. Die Tiere sind sehr warscheinlich mit der Bahnfracht (glaube Baumstämme) als Blinde Passagier gekommen. Dort soll eine ganz kleine Population geben. Sie sind harmlos und meist eine Haus von Erwachsenden nicht durchstechen. Gezüchtet habe ich diese Art auch. problem war die Aufzucht der Jungtiere die Springschwänze benötigt.

    Lieben Gruß Michi


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  • Servus Christian,


    schau dich mal in deiner Nachbarschaft um - vielleicht ist dir da ja jemand nicht so wohlgesonnen ;-)))


    Viel Spass noch mit dem Kleinen.


    LG Chris.

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  • Guten Abend
    Es handelt sich entweder um E. Carpathicus oder Italicus - beide so gut wie ungiftig - zumindest für Menschen. Allerdings kann jeder Mensch allergisch auf das Gift reagieren, darum ist bei Gifttieren wie immer Vorsicht geboten.
    lG
    Martin

    :D Alle Autorität, die ich besitze, beruht einzig darauf, dass ich weiß, was ich nicht weiß. Sokrates :D

  • Hallo alle zusammen!


    Wie Christian schon erwähnte sind ja Neozooen seid dem "Klimawandel" in Österreich nicht so selten, wobei Radnetz Spinnen wie Wespenspinnen (auch bei uns in der Thermenregion alle 2-3 Jahre in meinem Garten zu finden) oder im südlichen Österreich manchmal sogar die schwarze Witwe, den sogenannten "Altweibersommer" also lange dünne Fäden mit denen die winzigen Jungtiere sozusagen paragleiten zur Verbreitung nutzen.
    Versteckt lebende Lauerjäger wie zum Bsp.: Vogelspinnen oder eben auch Skorpione werden aber eher verschleppt, da die Weibchen eher Ortsgebunden sind und bloß die Männchen auf Brautschau gehen.
    Dadurch sind die natürlichen Verbreitungsgebiete eher begrenzt da für diese bodenlebenden Arten selbst kleine Bäche ein Hinderniss darstellen über das eine Radnetzspinne nur lachen kann :D


    Ich hatte vor einigen Jahren als ich noch mehrere Vogelspinnen hielt die Begebenheit das einer unserer Mitarbeiter mir eine Russische Steppentarantel die bei uns eigtl. nur im Seewinkel vorkommt (soweit ich mich erinnern kann der korrekte Name) mitbrachte. Als ich ihn fragte woher er das Tier hat sagte er aus seinem Vorgarten, ich war recht erstaunt denn das liegt am Fuße des Schneebergs ?( also nix mit pannonischem Steppenklima und für Vogelspinnen eine richtige Weltreise!


    Er hatte aber etwas über ein Jahr vorher eine Garage zugebaut und sich von einem Freund der im Burgenland gebaut hatte Restmaterial wie Ziegel und Dachsparren geholt, so dürfte Sie dorthin gekommen sein.


    Also würde ich bei Dir auch auf Brennholz oder Baustoffe von Dir oder deinen Nachbarn tippen.


    LG LEO

  • Hallo Leo!


    Zwar ist mir die Lebensspanne dieser kleinen Skorpione nicht bekannt, allerdings würde es mich wundern, wenn der Bursche tatsächlich seit der Bauzeit (2006) in einer für ihn mitunter nicht unbedingt optimalen Umgebung überlebt hätte. Und ich war der letzte, der in dem Ortsteil gebaut hat. Dazu kommt, dass

    mein klein Häuschen eher abgeschieden am Ende einer Sackgasse und am Rande der Leitha-Au liegt. (..) Den Bewegungsradius des Skorpions kann ich nicht abschätzen, denke aber, dass so ein kleiner Krabbler nicht ewig weit spazieren wird.


    Mein Holz ist bis jetzt ausschließlich gerodetes Material direkt von meinem Grundstück - ich heize lediglich in der Übergangszeit und aus romantischen Gründen im Kamin zu, sonst mit Erdwärme, die wenigen Nachbarn heizen alle mit Gas und haben keine Möglichkeit zur Holzfeuerung. Was nicht heißen soll, dass ich es ausschließen kann, dass in der Nähe Bauholz verwendet wurde. Das hätte ich aber in meinem recht übersichtlichen Winkel der Ortschaft bemerkt, wenn da wer ein Projekt begonnen hätte ;)


    Ich sehe mittlerweile nur noch zwei Möglichkeiten als realistisch an:
    1) wie du sagst, werden solche Tiere mitunter verschleppt - in dem Fall jedoch: Wie und von wem? Die Nachbarn waren alle im betroffenen Zeitraum hier und eine gefühlte Ewigkeit nicht im Urlaub.
    2) diese Tiere haben ihren Lebensraum auf unsere Breiten ausgedehnt. Vielleicht mit der Bahn, wie Michi schreibt?


    Insbesondere die zweite Variante erscheint mir immer wahrscheinlicher. Bruckneudorf liegt am Rande der Parndorfer Platte, quasi neben dem Seewinkel. Klimatisch ist da nix um, die Wolfsspinnen findet man bei uns auch vor, seit geraumer Zeit, wie ich schon erwähnt habe, auch Wespenspinnen und anderes Getier, welches vor ein paar Jahren nie hier zu sehen war.


    Jedenfalls halte ich meine Augen offen, ob ich das Vergnügen habe, noch einen Skorpion bei uns zu sichten...


    Schöne Grüße


    Christian