Hi Marco,
ist ein interessanter Ansatz keine Frage. Wenn ich das aber so lese, so betrifft das in erster Linie einmal die Aufbereitung von Abwasser. Bei diesen Abwässern ist (m. M.) nicht gerade Nitrat das Problem, auch wenn die De-Nitrifikation hier verständlich auch dargestellt wurde. Es laufen sicher auch solche Prozesse an allen Biofilmen innerhalb der sonst aeroben Zonen im Aquarium ab, aber soweit mir das meine Erfahrung mit Becken eben OHNE lebende Steine gezeigt hat, ist zumindest wenn einmal etwas mit Nährstoffen passiert und diese in die Höhe schnellen, das ein viel zu ineffektives System als dass es auf Dauer für einen stabilen Abbau und ebensolche Verhältnisse sorgen könnte. In die unteren Schichten der Biofile so wie es hier dargestellt wird, darf ja nur wirklich minimalst Wasser vordringen, was bei der Dünne (Gegenteil von Dicke) einen sehr undurchlässigen Film ergeben muss. Schon daher kann rein logisch gar nicht ausreichend nitrathaltiges Wasser zu hier angesiedelten an-aeroben Bakterien gelangen um hier nennenswerte Ergebnisse erzielen zu können.
Das lässt sich ja recht gut nachprüfen. Baue 2 sonst gleiche Becken, einmal mit lebendem Gestein und einmal mit totem Gestein oder Riffkeramik auf. Gib entsprechende Bakterien zu damit man sich nicht darauf ausreden kann und dann belaste die Systeme mit z. B. Kaliumnitrat. Diese lasse dann so lange laufen bis sie bei Nitrat gegen 0 gehen. Äußerliche Biofilme entwickeln sich auf totem Material etwa genauso schnell wie auf lebendem, daher ist von daher kein Unterschied.
Ich habe solche Versuche schon angestellt und kann hier nur sagen, dass das System mit lebenden Steinen relativ schnell abgebaut hat, wogegen wir den Versuch mit dem toten Aufbau irgendwann nach Wochen abgebrochen haben. Daher bin ich bei solchen nicht für die Aquaristik und deren Verhältnisse geschriebenen Artikeln immer etwas skeptisch, ob man das auch wirklich so wie beschrieben auf die Verhältnisse die wir zur Verfügung stellen auch umlegen kann.
Lg, Berny