Nitrat ohne Ende

  • ... man darf bei Dinoflagellaten nicht immer nur Prorocentrum lima im Sinn haben ...

    Natürlich, Hans-Werner! Zooxanthellen gehören ja auch dazu. Mir kommt halt bei solchen Berichten immer Prorocentrum in den Sinn, weil ich mit díeser Art immer wieder Erfahrungen sammeln darf (schön gesagt, gell?).


    Organische Wassertrübungen lassen sich mit UVC wirksam und rasch in den Griff bekommen, und dazu braucht es nicht einmal eine Überdrüber-UV-Anlage.


    Vermutlich wird das bei Esthers Challenge-Aquarium aber gar nicht nötig sein. Mein Wohnzimmerrifferl hat noch viel schlimmer ausgeschaut und ist nach 4 Wochen zu einem meiner stabilsten Aquarien geworden. Ich denk: Je heftiger die Einfahrphase, desto schneller ist sie auch wieder vorüber.


    Liebe Grüße
    Linda

  • P. S.: Die "toten" Flohkrebschen könnten auch Häutungen sein, oder?


    Da bin ich sicher. Gammarus sterben nicht innerhalb von 2 Tagen, bei den jetzt herrschenden Außentemperaturen und einer derart professionellen Verpackung ;)


    Alle diese Tiere haben damals auch die Einfahrphase des vorhin erwähnten Wohnzimmerrifferls gut überstanden. Für alle, die es nicht kennen, anbei 2 Fotos zum Vergleich.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Esther,


    es sieht ja schon bunter aus ...


    Zum UVC: Ich hab 2 JBL-Klärer, von denen einer beim ehemaligen Seepferdchenbecken ständig im Bypass des Außenfilters mitläuft, nur halt schon länger ohne Aktivierung der Lampe. Zumindest eine Kreiselpumpe und ein regelbarer Durchfluss sind die Voraussetzungen für das Ding.


    Ehrlich gesagt würd ich damit aber noch zuwarten, denn sooo schlimm schaut das Becken nicht aus, und mit jeder Erhöhung der Artenvielfalt wird die Chance größer, dass sich das Ganze 'von selber' ins Lot bringt.


    Auf die Höheren Algen würd ich halt achten. Wenn die beginnen auszubleichen, dann müssen wir uns was überlegen.


    Ansonsten ist Geduld wie immer die am Meisten gefragte Charaktereigenschaft der Meerwasseraquarianerin. Und glaub mir: Wenn das in Ordnung gekommen ist wirst du einiges an Erfahrung dazugewonnen haben.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Nachdem ich nun wieder aus dem Urlaub zurück bin ein kleiner Zwischenbericht...


    Also die Algen wachsen alle recht zügig die ich von Linda erhalten habe. Die Schizothrix hält sich in Grenzen und scheint nicht großartig wieder zu kommen. Die morgendliche Trübung die zum Abend hin abnimmt habe ich noch immer. Abschäumer läuft tadellos und wird 1x täglich geleert. Auch diverse Bewohner wie kleine Seesterne und Borstenwürmer haben sich wohl tapfer gehalten. Heute Abend wird wieder Wasser gewechselt und gemessen... =)


    Liebe Grüße
    Esther

  • Hallo Esther,


    das liest sich gut!


    Ein kleiner Wasserwechsel und - um die Neugier zu befriedigen - ein Check der Nährstoffwerte sind gute Ideen. Angesichts des von dir beschriebenen Status würd ich nicht zuviel machen. Das Becken ist scheinbar schon auf dem Weg, von selber ins Lot zu kommen.


    Liebe Grüße
    Linda

  • So, heute gibt's endlich neue Werte. Gestern 20 Liter Wasser gewechselt, ansonsten habe ich seit dem Algeneinzug nichts gemacht am Becken.


    Ammonium: NN
    Nitrit: NN
    Nitrat: 70
    Phosphat: 0,01
    KH: 6
    Dichte:1.0236
    PH: 8,3


    Ich glaube es geht bergauf. Ich dachte ich mach die nächsten Tage mal noch einen großen WW. Kann sicher nicht schaden. Und dann kann evtl. schon bald die Putzcrew einziehen. Weitere Bewohner wurden ebenfalls gesichtet: Kleine Schnecken und einen kleine weiße Anemone(?) in der roten Alge, die man aber nur nachts mit Taschenlampe so richtig sieht.


    Juhuu! :]


    Lg
    Esther

  • Hallo Esther,


    fein, dass das biologische Gleichgewicht in die Gänge kommt! :)


    Ehrlich gestanden würd ich mit den großen Wasserwechseln Schluss machen. Der limitierende Faktor ist das Phosphat, aber wenn du gelegentlich Futter für die tierischen Lebewesen einbringst, dann kommt auch genügend PO4 ins Becken. Das Nitrat wird im funktionierende Biosystem auch durch Denitrifikation entfernt. Solang die Tiere und Pflanzen gedeihen besteht kein Grund, das Nitrat zu verdünnen. Ich würd mich jetzt zurücklehnen und die weitere Entwicklung beobachten.


    Vielleicht ist es auch gut, du buchst noch schnell einen Urlaub :)


    Mit dir freut sich jedenfalls
    Linda

  • ...wieder mal ein Update von meinem Becken.


    Zu allererst hat es nun einen neuen Platz im Wohnzimmer. Die Algen gedeihen gut und die Trübung lässt langsam etwas nach. Der Nitratwert ist noch immer etwas zu hoch mit ca. 50 jedoch sind mittlerweile 3 Einsiedler und 3 Schnecken eingezogen ebenso wie ein kleiner Ableger einer Xenia und eines Weichkorallen-Bäumchens. Alles ist wohlauf und die Weichkorallen beginnen langsam sogar schon zu wachsen. Auch diverse Schnecken, Seesterne und Würmer konnte ich noch entdecken, die vermutlich mit den Algen damals eingezogen sind.


    Liebe Grüße
    Esther

  • Hallo Esther,


    wieder einmal zeigt sich, dass Geduld die größte Tugend der Aquarianerin ist :)


    Du glaubst gar nicht, wie ich mich freu, dass sich der Trend zum Positiven fortgesetzt hat!


    Dass es weiter so geht wünscht dir
    Linda

  • Hallo Esther,
    hab mir Deinen Thread mal in Ruhe durchgelesen,
    und eine Frage:
    Mit welchem Test misst Du Po4?
    Bei No3 hast Du TM angegeben. Über den anderen habe ich nichts gefunden.


    Wir haben diese lästige Alge im Seegrasbecken,
    schon über ein Jahr,
    und sie hält auch niedrige No3 Werte aus...
    Meist um 1, mit Tm gemessen, Po4 zwischen 0,03 und 0,01 mit Rowa / Merck


    Bei uns sitzt sie auf den Seegrasblättern, auf den Gorgonien wenn sie sich häuten und ganz selten am LS.


    Freßfeind war ein Blaupunktseehase, selbst von den Philippinen importiert, der hat sie gerne und viel gefressen.
    Leider war er dann nach 3 Wochen einfach verschwunden.....


    Drück Dir jedenfalls die Daumen das es sich einrenkt.
    Bitte unbedingt weiter berichten.


    LG,
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    ich messe alles mit TM. Mit der Alge habe ich eigentlich keine Probleme mehr, diese ist von selbst verschwunden. Eher problematisch ist der hohe Nitrat-Wert der sich hartnäckig seit April 2015 hält. Trotz Wasserwechsel etc. Mittlerweile habe ich ja angefangen zu besetzen mit Algen, Weichkorallen und Schnecken und Einsiedlern. Alles gedeiht wirklich sehr gut. Jetzt mache ich mir halt Gedanken darum wie es weiter gehen soll mit dem Besatz.


    Natürlich berichte ich weiter...


    Lg
    Esther

  • Hi Esther,
    miß bitte Deinen Po4 Wert mal mit entweder Rowa / Merck oder Gilbers gegen. Oder laß messen.
    Du kannst zB zu Gilbers einsenden, der ist immer an Rätseln zur Wasserchemie interessiert ;-))
    Die TM Tests sind sehr gut, aber gerade bei Po4 im unteren Bereich etwas unpräzise ( sorry Hans Werner ;-)) )


    Wäre nur wegen der generellen Verschiebung interessant.


    Das die Alge mit niedrigen Po4 Werten auskommt, ist leider bewiesen...
    Aber es wäre für die anderen Beobachtungen wichtig.


    Drück Dir die Daumen!


    LG,
    Wolfgang

  • Hallo Esther,


    ich bin skeptisch, dass die professionelle Messung der Wasserparameter tatsächlich auch eine Erklärung bringt, warum sie so sind wie sie sind.


    Für mich ist immer der Zustand der Bewohner maßgeblich. Und der scheint so schlecht nicht zu sein.


    Was mir auffällt ist der Belag aus veralgtem Feinsubstrat auf den Steinen und. z.T auch auf den Algen. Er scheint in dem Fall aber nicht zu stören und wird vermutlich nach und nach weniger werden, wenn sich die Kleinlebewesen vermehrt haben.


    Eine Frage dazu: Der Steinaufbau ist recht voluminös - wird er auch hinterspült?


    Nach wie vor glaub ich ja, dass Phosphat der limitierende Faktor ist. Das Gemüse ist schön gewachsen und hat dafür auch Phosphor gebraucht. Ob der PO4-Wert im Freiwasser jetzt nicht nachweisbar ist oder nullkommanullirgendwas halt ich für weniger relevant. Möglich ist allerdings, dass sich PO4-Depots im Bodensubstrat halten. Da würd ich mal eine Probe vom Bodenwasser untersuchen. Vielleicht gibt's da noch eine Überraschung, die das Missverhältnis NO3/PO4 etwas relativiert.


    Aber egal was da rauskommt: Das System scheint auf einem guten Weg zu sein, großartig umrühren würd ich da jetzt nicht mehr.


    Regelmäßige Teilwasserwechsel und Aufstockung des Besatzes, allenfalls mit ein paar kleinen Fischen (die auch gefüttert werden müssen), erscheinen mir als ausreichende Maßnahmen.


    Liebe Grüße
    Linda