Nitrat ohne Ende

  • Halihallo,


    also der Außenfilter hängt schonmal dran. Es ist jetzt ein Tetra EX800 Plus geworden. Sehr leise muss ich sagen und damit absolut Wohnzimmertauglich.
    Die UV-C kommt heute noch dran und dann hoffe ich hat der Spuk bald ein Ende.


    Die aktuellen Wasserwerte (Tropic Marin):
    Temperatur: 25°
    Dichte: 1,023
    KH: 8
    Ph: 8,2
    Phosphat: 0,02
    Nitrat: 5
    Nitrit: 0,05
    Ammonium: 0,03
    Calcium: 360
    Magnesium: >1800 (wobei ich mir hier nicht sicher bin, da die Flüssigkeit bei Test auch nach ner Riesenmenge der Magnesiumreagenz nicht von blau auf weiß umgeschlagen hat)

  • Hallo Patrick,


    der Außenfilter hängt nur dran damit ich die neue UV-C zwischenschalten kann und er war für mich die leiseste, günstigste und schönste Lösung im Wohnzimmer. Gefüllt ist er wie bei Linda mit Korallenbruch.
    Ich möchte mich auf nichts spezialisieren, hätte einfach gerne wieder ein schönes Mischbecken, von allem etwas also.


    Liebe Grüße
    Esther

  • Da drinn sammelt sich nur Mulm/Dreck.

    Hallo Patrick,


    nicht, wenn man auf dem Ansaugrohr einen Filterschwamm anbringt.


    Ich hab keine Ahnung, wieso sich das Gerücht so hartnäckig hält, dass im MW ein Außenfilter Unsinn ist. Wenn kein Platz für ein Technikbecken ist, dann ist mit wenigen Handgriffen auch mal ein Sackerl mit speziellem Substrat (Aktivkohle, PO4-Adsorber etc.) installiert. Und von der Sinnhaftigkeit von Korallenbruch bin ich aus Erfahrung überzeugt.


    Auch die Aussage, Filterschwämme wären allesamt Nitratschleudern, kann ich so nicht bestätigen. Ich verwend derzeit in keinem einzigen Aquarium einen Abschäumer, dafür in mehreren das beschriebene Setup mit Außenfilter und Schwamm. Die Nährstoffwerte sind im grünen Bereich, in einigen Becken mit meinen Tests (Tropic Marin für NO3, Hanna Checker für PO4) gar nicht nachweisbar.


    Tut mir leid, Esther, dass ich deinen Thread ein bissl missbraucht hab für ein Playdoyer zugunsten althergebrachter Technik :)


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda,


    sorry, dass ich dir erst so spät antworte.


    Dass Dinos u.a. auch von Silicat abhängig sind bzw ob das zur Vermehrung beisteuert habe ich auch nur gelesen ... mehrfach. Da ich selbst nur ein einziges Mal einen leichten Dinobefall hatte, kann ich das nicht aus eigener Erfahrung teilen. Aber ich denke Hans-Werner kann uns das erklären, ob das so ist oder nicht...würde mich auch interessieren.


    lg michaela

  • Hallo Michaela,


    nach meiner Überzeugung sind 'Kieselagen' oft in Wahrheit Dinoflagellaten, und das wird dann mit Silikat im Wasser in Verbindung gebracht. Silizium ist halt ein wichtiger Baustein für das Leben, auch im Meerwasser. Ich hab's einmal ausgetestet: Die 0,8 mg/l SiO2 in unserem Leitungswasser sind binnen weniger Wochen komplett verbraucht. Und zwar nicht nur von Dinoflagellaten aka 'Kieselalgen', sondern auch von anderen Algen und was weiß ich noch allem.


    Aber ich kann mir gut vorstellen, dass Dinoflagellaten bei erhöhten SiO2-Werten gut gedeihen. Es ist halt - wie Hans-Werner schon geschrieben hat - nicht ein einzelner Faktor, der die Massenvermehrung begünstigt.


    Liebe Grüße
    Linda


  • Hi Linda!
    Das unterschreibe ich glatt. ;)
    vor Jahren wurde ich noch über diese Erkenntnis ausgelacht, das Algen jeglicher Art Silikat aufnehmen. :D

  • Hallo zusammen,


    in der wissenschaftlichen Literatur werden Dinoflagellaten nicht mit Silikat in Verbindung gebracht, eher mit Stickstoff, insbesondere mit Harnstoff. Allerdings, so mein Stand, ist da auch noch nicht alles erforscht. Man sucht noch nach Ursachen für die "Red Tides" und "Harmful Algal Blooms".


    Bei mir war es bei der letzten Blüte des bodenlebenden, giftigen Prorocentrum lima so, dass ich versucht habe, eine Anlage mit Leitungswasser zu betreiben. Als ich dann auf Umkehrosmose umgestiegen bin und die Dinos abgesaugt habe, sind sie allmählich verschwunden. Das letzte mal als ich eine gemischte Blüte aus Nannochloropsis und planktonischen Dinoflagellaten hatte, war das auch in der Einfahrphase, wo selbst mit UO einiges an Silikat im Wasser ist. Ich kann also zumindest nicht das Gegenteil behaupten. Es könnte schon gut möglich sein, dass Dinoflagellaten, auf welchem Weg auch immer, von Silikat profitieren. In der Praxis spricht doch einiges dafür.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Esther,


    wann hast du denn Ca zuletzt getestet? Der Korallenbruch wirkt auch in dieser Hinsicht stabilisierend. Dauert halt ein bissl.


    Ansonsten ist CaCl2 das Mittel der Wahl. Zur Dosierung werden dir die Profis sicher was sagen können.


    Bitte vergiss halt nicht, dass jede rasche Veränderung der Wasserparameter mitunter mehr schadet als sie hilft.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Sollte ich also noch warten mit der Zudosierung von irgendwelchen "Mitteln"?

    Hallo Esther,


    die allererste Frage ist, weshalb Ca so niedrig ist. Geh ich davon aus, dass du ein vernünftig gemischtes Salz verwendest (ich hab mit einer fehlerhaften Mischung Erfahrung), dann wird es vermutlich am Verbrauch durch die Steinkorallen liegen.


    Da ist die Zufuhr mittels CaCl2 wahrscheinlich die günstigste Lösung, aber das ist ja nur die halbe Miete, denn dann musst du längerfristig auch Natrium(hydrogen)karbonat dosieren und den Na-Überschuss durch ein natriumfreies Salz kompensieren. Das ist zumindest mein - theoretischer - Wissensstand.


    Bei meinen Winzigbecken reichen WW und die Ergänzung verdunsteten Wassers durch Leitungswasser aus, außerdem trägt der Korallenbruch in den Außenfiltern auch das Seine bei, und schließlich hält sich der Steinkorallenbestand bei mir in Grenzen. Die vergleichsweise zarte Beleuchtung mit T5, ESL, und z.T. sogar noch T8 trägt auch dazu bei, dass der Verbrauch an Ca und HCO3 nicht in den Himmel wächst. Das entspricht halt nicht dem Mainstream, sieht nicht so toll aus wie ein Korallenbecken mit moderner Hybridbeleuchtung und schränkt auch die zur Haltung geeigneten Korallenarten ein.


    An deiner Stelle würd ich jetzt mal öfter Ca checken, um den aktuellen Verbrauch zu ermitteln, und dann entscheiden, mit welchen Maßnahmen ich den Nachschub an Korallenbaustoffen organisiere. Und In der Zwischenzeit vorsorglich Kalziumchlorid-Dihydrat besorgen. Eine weitere Absenkung von Ca wär net so toll.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda,


    also ich verwende im Moment Red Sea Coral pro. An dem Verbrauch durch Steinkorallen kann es nicht liegen, da ich noch quasi gar keine drin habe, bzw. noch nicht lange und auch hier nur winzige Ableger. Aber ich werde in den nächsten Tagen ofter mal Ca messen.


    Mit dem Tropic Marin Test hab ich aber irgendwie so meine Probleme bezügl. Magnesium, da ist die Frage ob ich das bei Ca richtig mache, obwohl ich mich bemühe sehr genau zu sein. Also entweder ist mein Mg Wert wirklich so hoch oder ich bin zu doof zum Messen...


    Lg
    Esther

  • Also entweder ist mein Mg Wert wirklich so hoch oder ich bin zu doof zum Messen...

    *smile*
    Hallo Esther,


    da sind wir schon zu zweit :)


    Hans-Werner hat einmal auf eine diesbezügliche Frage von mir sehr ausführlich geantwortet, aber geschnallt hab ich's trotzdem nicht.


    Ich verwend jetzt getrennte Tests für Ca und Mg, und siehe da, es funktioniert.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo,


    eigentlich sieht man die Entfärbung gerade beim Magnesium-Test relativ gut. Je nach anfänglichem Blauton ist die Entfärbung nicht hundertprozentig. Dann sieht man aber gerade beim Mg-Test eine sehr deutliche Abschwächung oder Beinahe-Entfärbung innerhalb von 1 - 2 Tropfen. Dieser Umschlagpunkt ist dann abzulesen. Ansonsten kann ich ohne genauere Angaben nichts dazu sagen. Schicke doch gerne eine E-Mail, vielleicht sogar mit Bildern.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    bei der Calcium Messung sah ich den Umschlag eindeutig. Der anfängliche Blauton ist relativ "leicht". Beim Mg hat gar nichts mehr umgeschlagen, auch nicht nach viel mehr Tropfen als eigentlich in der Spritze waren. Ich werde aber nochmal messen und versuchen das fotografisch festzuhalten und das dann per Mail zu schicken. Danke dir!


    Lg
    Esther