P. kauderni - die Herausforderung (DATZ 8/2009)

  • Hallo zusammen!


    Heute möchte ich euch auf einen Artikel in der DATZ 8/2009 (S. 38 - 45) hinweisen, den ich für absolut lesenswert halte. Der Autor ist Alejandro Vagelli, wohl einer der wenigen wirklichen Spezialisten auf dem Gebiet des Banggai-Kardinalbarsches. Der Autor hat sich als Meeresbiologe ein Jahrzehnt lang schwerpunktmäßig mit dieser Fischart beschäftigte und setzt sich vehement für deren Schutz ein. Freilich enthält der Bericht Hinweise zur Ernährung, zum natürlichen Habitat und zur Nachzucht der Fischart, jedoch nicht als Schwerpunkt. Unter dem Titel "Eine Herausforderung für die europäischen Meeresaquarianer" spannt der Autor einen sehr informationsreichen Bogen von der Erstentdeckung des Barsches um 1920 durch den Forschungsreisenden Walter A. Kaudern über seine "Wiederentdeckung" 1992, seine "steile Karriere" als Aquarienfisch bis hin zu den dramatischen Auswirkungen des Massenfangs und das Scheitern der Schutzbemühungen bei der WA-Konferenz. Vagelli deckt auf, warum es der Fisch mit eher fadenscheinigen Begründungen nicht zu einem Schutzstatus des WA gebracht hat und weshalb dieser so dringend notwendig wäre. Er belegt dies auch mit Zahlen (1 Mio. Exporte jährlich, verschwundene und verschwindende Populationen, 30 % Transportverlust etc.). Kein Wunder, dass sein Bericht mit einem flammenden Appell an die Aquarianer beginnt, keine Wildfänge zu kaufen und mit der Aufforderung endet, über die Nachfrage nach gezüchteten Banggai-Kardinalbarschen - auch wenn sie mehr kosten - der Aquakultur-Industrie Anreize zu bieten, diesen wundervollen Fisch in großem Stil nachzuzüchten.


    Fazit: Für jeden, der über den Glasrand seines Beckens etwas hinaus sieht und auch die Folgen des Hobbys nicht aus den Augen verlieren will, absolut lesenswert!


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

    Einmal editiert, zuletzt von Wolfgang S ()

  • Hallo WOlfgang
    Danke für den Hinweis, ist wirklich wichtig.
    Hoffe es kommt langsam ins Bewußtsein der Aquarianer auf Wildfänge zu verzichten. Noch dazu da die Nachzucht dieser Tiere durchaus praktikabel ist (wenngleich auch nicht so leicht wie viele glauben).
    Hoffe es bewirkt etwas.
    Lieben Gruß WOlfgang

  • Hallo Wolfgang,


    danke für die Informationen!


    Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht wieso immer noch so viele Exportiert werden müssen!
    Die Zucht ist ähnlich einfach des A.ocelaris, sie fressen relativ schnell relativ großes Futter.
    Die kleinen die ich von Robert vor etwa 4 Wochen übernommen habe, fressen mittlerweile nicht nur Artemia sondern sogar schon Mysis!
    Da es nun nur noch eine Frage der Zeit ist das bei mir der "Handel" los geht, kann ich aber jetzt schon Garantieren das ich keine P.kauderni Wildfänge anbieten werde!(vielleicht für den Züchter mal einen "blutauffrischer")
    Entweder Nachzucht oder es gibt sie eben nicht, aus.
    Ebenso, so weit als möglich, bei anderen züchtbaren Fischen/Garnelen usw..