Schwarze Schmieralgen - Mikroskopfotos

  • Hi,
    in Fortsetzung zu meinem ersten Beitrag zu dem Thema schwarze Schmieralgen
    hab ich jetzt endlich Zugang zu einem gscheiten Mikroskop gefunden und meine Algen fotographiert.
    Alge1 sind m.M. nach Cyanobakterien
    Alge2 hat an und für sich nichts mit dem Ursprünglichen Problem zu tun, die sind aus dem Riffbecken,
    dort bildet sich seit einer Woche ein bräunlicher Belag, m.M. nach Kieselalgen, da keine Bewegung
    unter dem Mikroskop feststellbar war, die da für Dinos charakteristisch wäre.


    Wäre nett, wenn der eine oder andere Spezialist mal seinen "Senf" dazugeben könnte, ob ich mit
    meinen Vermutungen richtig liege und was ich vor allem gegen "Alge1" machen kann.

  • Hi Robert,


    die "Alge" 1 ist wie Du schreibst eine Kolonie von Cyanobakterien. Kannst DIch mal an den Wolfgang Suchy wenden wegen den Dingern, der hat die auch, hab ihm mal welche mikroskopiert und wenn ich mich nicht taeusche, dann war das genau die. Hab ihm damals auch geschreiben was es sein koennte.
    Alge 2 hab ich leider keine Ahnung!


    Gruesse
    Alex

  • Hallo Robert!
    Dir bleibt aber auch nichts erspart.


    Bei Cyanos habe ich von folgende Ursachen gehört!
    1. Licht zu wenig blaulastig. Angeblich können Cyanos rotlastiges Licht besser verwerten. Auch ältere Leuchtmittel werden mit der Zeit rotlastiger.
    2. Das Verhältnis von Nitrat zu Phosphat stimmt nicht. Dabei ist meistens der Phosphatwert im Verhältnis zu hoh. Meistens ist es so, dass Nitrat durch WW bzw. Funktionierende Beckenbiologie konstant niedrig ist. Wenn dann irgendwo ein Phosphatdepot in Lösung geht passt das Verhältnis nicht mehr. Dabei muß der Phosphatwert gar nicht mal extrem hoch sein. Hier könnte ein Phosphatadsorber helfen.
    3. Zu viel Eisen im Wasser. Ev von einer defekten Pumpe o.ä., die oxidiert.


    Vielleicht konnte ich dir ja etwas helfen.
    MfG, Markus

  • Hi,
    Markus:
    Ja, scheinbar triffts mich derzeit auf allen Fronten......
    Leuchtmittel werden im jährlich getauscht, zuletzt im Feb. Dabei hab ich von 4/weiß, 1/blau auf 3/weiß, 2/blau umgestellt, ohne nennenswerten Erfolg. PO4 ist in der Zuchtanlage n.n. und das mit prof. Fotometer, das mißt auf die 3. Nachkommastelle genau. Das mit dem Eisen wäre theroetisch möglich, da ich ja Balling mit 1/2 Spurenelementezusatz fahre, halte ich aber für unwahrscheinlich, da ich das seit 5 Jahren verwende. Pumpen werde ich mir mal ansehen, und eine Eisenanalyse durchführen lassen.
    Auch Zufuhr von 15 kg LS und bioloischen Bodengrund aus anderem Becken haben nix gebracht. Als letzte Alternative sehe ich nur die Kompletträumung, Reinigung und Neueinrichtung, vielleicht ändert sich damit die Biologie soweit, das die Cyanos verschwinden.


    Wolfgang:
    Sieht zumindest (für mich Nichtbiologen) ähnlich aus. Dachte schon an eine Dinoinfektion wie sie bei Martin aufgetreten ist, aber da sich unter dem Mikroskop nix bewegt hat, kann ich das glaube ich ausschließen. Hab mal das Harz nach der Osmose getauscht, diese Woche kommen der Vor- und der Kohlefilter der Osmose dran.


    Zu der Jahreszeit kommt es bei mir am Nachmittag zu 1-2 stündiger seitlicher Sonneneinstrahlung im Becken, kann das etwas mit dem bräunlichen Belag am Sand zu tun haben ?

  • Hallo Robert!
    Mit komplett ausräumen würd ich noch warten.
    Ich hab mal selbst ne Cyano-Plage produziert, weil ich den gesamten Bodengrund mit ner Mulmglocke gereinigt habe.
    Habe dann mehrere Wochen lang regelmäßig jeden 3.Tag die Cyanos mit nem Eheim-Aussenfilter abgesaugt.
    Irgendwann waren sie dann weg.


    Ausserdem hab ich auch mal wo gelesen, dass sie besonders im Frühsommer und im Herbst auftreten sollen, und dass es mit der Sonneneinstrahlung zusammen hängen kann.


    Bin übrigens in den nächsten 4 Wochen mal in Wien.
    Hast noch interesse an der blauen Acro?


    Gruß, Markus

  • Morgähn Robert!
    Hast du schon mal den Po4 und Nitrat im Sand gmessen? Ich hatte immer ein leichtes Po4 Problem, der aus dem Sand kam! Vieleicht hast auch ein Depot? Wie ist dein Redfieldverhältnis( PO4 zu NO3)? Sollte zwischen 15 und 30 sein!
    Ein guter Tipp noch: Gib Bakterien (zb Bio-Digest) zu! Die kannst auch überdosieren, schaden tun sie nicht! Währe eine Konkurenz zu deinen Cyanos, da ja auch Bakterien, aber nützlich!

    Liebe Grüsse
    Martin :prost:


    160x60x60, 112l Technikbecken, 2x Tunze 6060, Devil D3000 Förderpumpe,Red Devil Abschäumer RDC-850, 3x165W Chinaled, 4x 24W T5, Pelletsfilter, temperaturgesteuerte Ventilatorkühlung und einige Zuchtbecken sowie Planktonröhren

  • Hi,
    Markus:
    Geduldig wäre ich ja, aber das zieht sich jetzt schon fast ein Jahr und irgendwann ist auch der
    längste Geduldfaden gerissen....Sonneneinstrahlung kann ich ausschließen, Becken steht im Keller
    ohne Fenster.
    Blau Acro hätte ich immer noch gerne, wennst nach Wien kommst, umso besser. Ich komm dzt.
    net zum Mopedfahren, bin immer nur am Tennisplatz. Melde Dich bitte rechtzeitig, Kaffee und
    Tratscherl gibst bei mir immer.


    Martin:
    Hmm Depots im Sand kann ich fast ausschließen, weil ich in dem Becken fast keinen habe. Ich hab
    da nur Bodengrund aus dem Becken darunter eingefüllt, in der Hoffnung, dass die Biologie den
    Schmieralgen keinen Platz mehr lassen......
    Redfiieldverhältnis ist eine Gute Fragen, in der Ablegeranlage waren meineNO3 und PO4-Werte immer
    gegen 0. Nur 2 Fische auf 450 Liter...... Aber ich werd mal wieder messen und die Werte posten....

  • Hallo Robert,


    Cyanoplagen bekommt man nach meiner Erfahrung am besten mit 10 mikron Aragonit in den Griff. Den Flüssig-Aragonit gibts zum Beispiel von Coralsands. Einfach jeden Tag ein bischen davon in die Strömung kippen. Nach spätestens 3 Wochen sind die Cyanos auch ohne Absaugen verschwunden. Bakterien, vorallem die viel diskutierten Purpur-Baks sind zwar ebenfalls eine gute Konkurrenz, doch man muß die dann permanent dosieren, sonst flammen die Cyanos wieder auf.


    Gruß, Angi

  • Hallo Robert!


    Sie hat es dir ja schon verraten. Wenn du schneller schaust, als die Editierer, hast du eine Chance. :D . Ansonsten suche nach CaribSea AragaMILK.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi Wolfgang
    ja, ja die Zensur....... :D
    habs schon richtig gelesen, aber außer auf der Hersteller-HP hab ich keinen Shop gefunden,
    der das führt, zumindest net über Google.......
    Außerdem wollte ich wissen, ob das auf eigene Erfahrungen oder auf Hörensagen beruht......
    ich hab da schon die wildesten Tipps bekommen, die ich aber sicher net bei meinem Becken
    anwenden möchte.
    Dzt. hab ich seit ca. 1 Monat einen Skimmer-Beast 400 in dem betreffenden Becken eingesetzt.
    Auch ein Tipp, da sich durch den Abschäumer das Redoxpotential ändern soll. Bis jetzt hat sich
    eine leichte Verbesserung eingesetzt. Die Schmieralgen sind zwar nicht weg, kommen aber
    deutlich geringer wieder. Wie sagt Euer Kaiser Franz immer....."schau mer mal"....

  • Hallo Robert!


    Genau so gibt es den Tipp, den Abschäumer auszustellen. Vielleicht ist es ja nicht die Milieu-Änderung in einer bestimmten Richtung sondern die Änderung an sich, die den Cyanos das Leben schwer macht. Aber das mit der Aragonitmilch scheint mir harmlos, also durchaus auch einen Versuch wert. Es soll ja auch das Kalkalgenwachstum unterstützen. Nur lehrt die Erfahrung mit Cyanos: Was in dem einen Becken wirkt, muss das in einem anderen noch längst nicht. Ich habe 2 Becken im Kreislauf in Betrieb (Wasseraustausch mehrfaches Beckenvolumen pro Stunde). In dem einen gibt es ein paar Cyanos (allerdings sehr wenige, die nicht stören), in dem anderen gab es noch nie welche. Die Wasserwerte können es bei mir also nicht sein.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi Wolfgang,
    ist ja bei mir net anders, die drei Becken stehen übereinander, hängen im Kreislauf und nur
    im Mittleren sind die Schmieralgen.......
    dann werd ich mal versuchen, das flüssige Argonit aufzutreiben, schaden kanns ja wirklich
    net.

  • Hallo Robert!


    Wenn du die Aragonitmilch auftreibst und ausprobierst, wäre es nett, wenn du über das - positive oder negative - Ergebnis berichten würdest. Ich finde Angis Beobachtung nämlich schon spannend.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Na,



    dann sollte einem RoRo-Versuch (Robert+Robert) nichts mehr im Wege stehen. Interessant wäre dabei auch ein Beobachtung des Kalkalgenwachstums.



    Gruß



    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi,
    hat ja lang gedauert, aber "was lange währt....."
    Habe das Aragonit bis zum Stromausfallgau regelmäßig eingesetzt und es hat sich verbessert.
    Allerdings haben sich die Schmieralgen nicht aufgelöst, ich mußte vielmehr nicht mehr wöchentlich,
    sondern nur alle 2-3 Wochen die Schmieralgen absaugen.
    Nach dem Stromausfallgau hab ich mich verständlicherweise nicht so um die Ablegeranlage, sondern
    ums Hauptbecken gekümmert, entsprechend hats dann auch ausgesehen: Die restlichen Ableger von
    Schmieralgen bedrängt, die Lichtrasterplatten komplett überzogen, vom Bodengrund gar net zu reden.
    Also hab ich in einer Ruck-Zuck-Aktion alles abgesaugt, alle mit Schmieralgen überzogenen Ablegersteine
    weggeschmissen, alles neu aufgeklebt, die Lichtrasterplatten abgekärchert. Bei der Aktion hab ich ins-
    gesamt 180 l Wasser gewechselt - und seitdem ist Ruh !!!
    Zwei wochen später traten Bryopsis (wo die her kamen, ist mir ein Rätsel) Gott sei Dank nur auf den
    Scheiben auf, alles abgeschert und seitedem (2 Wochen sind sie weg)
    Fazit:
    STARKE Veränderungen bringen die Cyanos weg, der Abschäumer und das Aragonit hättens vielleicht auch
    geschafft, hätte aber sicher länger gedauert. Mittlerweile sind seit der Aktion über 5 Wochen vergangen
    und ich bin guter Hoffnung, daß ich die Schmieralgen jetzt endgültig los bin.