Steinkorallen in "nicht perfektem" Becken haltbar?

Hallo Sabsi!
Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass manche Sps ziemlich anspruchslos zu sein scheinen.
Allen voran die flächig wachsende Montipora foliosa. Also ich kann meine kaum am wachsen hindern obwohl meine ca Werte sehr niedrig sind.
Sie reagiert aber stark auf Vernesselungen von Anemonen & Sps.
Außerdem sollte sich kein Mulm auf ihr sammeln und sie viel Licht bekommen (wächst bei mir auch am Boden).

Hi Sabsi,

Das die Tridacna gut steht, heißt nicht unbedingt, dass SPS dann auch gut wachsen.Ich hatte vor Neustart meines Beckens Phosphat und Nitrat jenseits von gut und böse. Der Tridacna machte es nichts aus, während mir die meisten Acros eingegangen sind.
Wenn SPS, dann am besten mal mit Pocillopora oder Stylophora, die sind noch am leichtesten haltbar. Plattenmontis sind auch nicht unbedingt die heikelsten...
Was sicher auch noch eine Rolle spielt, ist woher die SPS kommen. Frisch importierte Tiere sind um einiges empfindlicher, als Ableger von Mutterstöcken, die schon lange in einem Aquarium wachsen. Auch mit Acros aus Zeolithbecken, wirst mit suboptimalen Wasserwerten eher keine Freude haben.

Mit freundlichen Grüßen

Roland

Hallo,
gebe Roland recht, mit "einfachen" SPS anfangen (meines Erachtens auch sowas wie M. Digitata etc). Am besten aus nem Privatbecken als Ableger
LPS brauchen mehr Nährstoffe als SPS, daher ist da oft nicht soo das Problem, dass die wachsen. Mischbesatz (SPS/LPS) ist immer etwas schwerer, da es eine Gradwanderung ist zwischen zu viel Nährstoffen und kaum Nährstoffen, was die einen mögen, hassen die anderen.

Hatte jetzt auch ein Mischbecken, ging soweit gut : Balling light, Sangokai, Wasserwechsel (tlw. aber auch nicht soo regelmässig), ausreichend Licht, keine grossen Störenfriede (Fische die da immer rumzupfen etc).. Wachstum bei SPS und LPS gut.

Zitat von Sasori

Mischbesatz (SPS/LPS) ist immer etwas schwerer, da es eine Gradwanderung ist zwischen zu viel Nährstoffen und kaum Nährstoffen, was die einen mögen, hassen die anderen.

Liebe Anna,

das seh ich genau umgekehrt: Was den Einen zuviel wär, wird von den Anderen verbraucht

Deswegen halt ich Mischbecken sogar für die einfachere Variante. Natürlich soll der Nährstoffeintrag im Auge behalten werden.

Sabsi: Zeit nehmen muss man sich trotzdem können, wenn's notwendig ist. Oft liest man von schönen Aquarien, denen aus Zeitmangel vorübergehend zuwenig Beachtung geschenkt wurde und die dann plötzlich aus dem Ruder gelaufen sind.

Da ist das Testen der Wasserwerte gar nicht so wichtig wie die Beobachtung der Bewohner.

Liebe Grüße
Linda

Hallo,

Zitat von Sasori

Mischbesatz (SPS/LPS) ist immer etwas schwerer, da es eine Gradwanderung ist zwischen zu viel Nährstoffen und kaum Nährstoffen, was die einen mögen, hassen die anderen.

....das sehe ich auch so, oder sind die SPS im "Standby-Modus" bis die LPS das "Zu Viel" verbraucht haben?

Ein braunes Mischbecken wird nicht schwierig sein, aber ein Mischbecken in dem SPS und LPS ein gesundes und farbiges Aussehen haben ist meiner Meinung nach auch schwieriger zu halten als ein reines SPS-Becken. (Nährstoffwerte, Beleuchtung, Nesselgifte etc).

LBN

Hallo,
so sind die Erfahrungen halt anders. Bei mir haben wohl die Nährstoffe eher die Algen verbraucht, was dann zu Werten wie No3 n.n. Po4 0.00 geführt hat, was zu seeeehr hellen SPS führt und zu übelgelaunten LPS. Immer wenn ich Ableger verkaufte musste ich die Abnehmer darauf hinweisen, dass die Farben wahrscheinlich nicht so bleiben werden, denn meine SPS waren wirklich immer sehr sehr hell. Da wurde eine kräftig grün-rote zu einem Hauch grün und bissl zartrosa..

Ich mag Mischbecken wirklich, ein reines SPS-Becken wäre nichts für mich, reines LPS eher, da bewegt sich noch was aber eben ich denk da muss man schon ein Auge draufhaben oder sich eben klar für das eine oder andere entscheiden. Sage nicht das es unmöglich ist, aber man hat was zu tun.

Hi
Einfache SPS wie Montiporas oder Seriatopora kannst sicher mal probieren. Entscheidend wird der PO4 und NO3 Wert sein, unter 0,15 PO4 und unter 10 NO3 sollte das kein Problem sein

Zitat von Sasori

Bei mir haben wohl die Nährstoffe eher die Algen verbraucht ...

Hallo Anna,

das wird schon der Fall sein. Auch bei mir in meinem 'braunen Mischbecken' sind PO4 und NO3 trotz regelmäßiger Nährstoffzufuhr nicht nachweisbar. Mag schon sein, dass die üppig wuchernde Caulerpa brachypus daran mehr Anteil hat als die LPS. Übel gelaunt kommen mir meine aber trotzdem nicht vor.

Ganz allgemein halt ich es für einen Irrtum zu glauben, dass kräftige Farben bei Steinkorallen ein Zeichen für Gesundheit sind und weniger kräftige ein Beweis für Siechtum. Da gibt es schon andere Indikatoren wie etwa das Poypenbild. Der Rest ist Geschmackssache.

Um auf Sabsis Thema zurückzukommen: Wenn sie SPS in einem 'nicht perfekten' Aquarium halten möchte und sich dabei auf die schon mehrfach erwähnten Montiporas, Stylophoras und Seriatoporas konzentriert, dann wird das bestimmt klappen auch ohne viel Aufwand.

Liebe Grüße
Linda

Hi,

Ich betreibe ein Mischbecken, mit mittlerweile sehr niedrigen Phosphat- und Nitratwerten. SPS stehen gut und gesund da, LPS auch, damit sie schön "fleischig" sind muss ich sie aber ordentlich zufüttern. Meine zwei Weichkorallen zeigen auch eine sehr schöne Farbe (neon grün, neon gelb, braune hab ich keine), sind aber seit 8 Monaten kein Stück gewachsen (ist auch gut so....).
Als ich hohe Nitrat und Phosphatwerte hatte, wuchsen die Weichen wie Sau. Weswegen ich auch zum Schluss komme, dass Mischbecken eher schwierig sind, als z.B ein reines SPS-Becken. Die Farbe allein ist aber sicher kein Indiz für den Gesundheitszustand einer Koralle, aber mal ganz ehrlich, wer will kein kunterbuntes Riffbecken.
Bei einem reinen SPS Becken, hätte ich z.B. Auch weniger Kopfweh wegen Glasrosen, Chlemon oder Feilenfisch rein und gut ists, bei einem Mischbecken (vor allem mit LPS) ist es da schon schwieriger mit diesen zwei Fischarten, vor allem mit Feilenfischen....

Mit freundlichen Grüßen

Roland

Hallo,

Zitat von Sasori

ein reines SPS-Becken wäre nichts für mich, reines LPS eher, da bewegt sich noch was ;-

Zitat von Borstenwurm

Weswegen ich auch zum Schluss komme, dass Mischbecken eher schwierig sind, als z.B ein reines SPS-Becken.

. . . . dem kann ich nur zustimmen.

Nicht zu unterschätzen ist auch, dass LPS und SPS unterschiedlich nesseln und sich in einem Becken mit der Zeit ein ganz individuelles Milieu einstellt.
Mit Kohlefilterung oder Ozon kann man dies nur bis zu einem gewissen Grad kompensieren.

Im Rahmen meiner gerade im Gange befindlichen Revision von Nr. 1 wurden und werden die SPS zu Gunsten von LPS und Weichkorallen reduziert.

Gibt es etwas schöneres, als eine sich in der Strömung wiegende Sinularia, Euphylia oder Goniopora etc. ?
Dies im Vergleich zu der doch eher " leblosen" Statik eines SPS - Beckens.

LG Nimrod

PS: Die Autokorrektur ist ein Wahnsinn, statt " Kohlefilterung " wurde auf " Kohleförderung " korrigiert. Ja, Kohleförderung im Aquarium, das wäre doch mal was .

Hallo ihr,

ich muss zugeben, dass ich noch nie ein reines SPS-Becken hatte und mir deshalb der Vergleich mit einem Mischbecken in der Praxis fehlt.

Von der Theorie her hätt ich eben angenommen, dass LPS und SPS einander hinsichtlich des Nährstoffverbrauchs ergänzen. Weil aber doch mehrere hier berichten, dass dem nicht so ist, nehm ich das gerne zur Kenntnis.

Und freu mich, dass mein Mischbecken - mal abgesehen von der lästigen Auszupferei der Caulerpa - weder viel Arbeit noch Probleme macht.

Sabsi wird es halt versuchen müssen und dann schauen was rauskommt.

lg
Linda

Hey sabs....

Im übrigen brauchst auch keine angst wegen dem wasserwechseln haben, hab in meinem 1100l becken mit 80% sps und 20% lps in 3 jahren standzeit noch nie auch nur einen liter gewechselt..... nur verdunstungswasser wird nachgefüllt. Und da wächst und gedeiht auch alles wunderbar....

Mfg stefan

Hoi Sabsi,
ich wollte dir auch keine Angst machen, nur aufzeigen, dass es halt von selber nicht funktioniert (falls ja, gratuliere ich herzlich!). Jedes Becken ist anders, jedes System ist anders (Balling, Sangokai, Triton und weiss ich nicht was es noch alles gibt).

PS : Habe selber auch C. Argi drin die meine Korallen nicht gross belästigen, Muschelzupfen habe ich ihnen abgewöhnt.

Zitat von Sasori

PS : Habe selber auch C. Argi drin die meine Korallen nicht gross belästigen, Muschelzupfen habe ich ihnen abgewöhnt.

Hi Anna,

Bitte näheres dazu, hab da auch einen Muschelzupfer in meinem Becken.

Mit freundlichen Grüßen

Roland

Hallo
Also abgewöhnen kannst du deinen Fischen das nicht aber versuchen zu umgehen. Mit einem gut strukturierten Becken und ausreichender und abwechslungsreicher Fütterung. Keine Langeweile und einen vollen Bauch dann kanns gehen aber da hast du nie eine Garantie drauf
MFG Kilian

Moin...
Falls du hohe Nährstoffwerte haben solltest, würde ich darauf achten, daß die SPS-Ableger auch aus einem nährstoffreichen AQ kommen.
Ich hatte meine SPS (Montipora, Stylophora, Seriatopora) aus einem sehr nährstoffreichen Becken (NO3 20mg/l, PO4 0,2 mg/l), sie haben sich bei mir pudelwohl gefühlt Sie waren trotzdem sehr farbig!