Gemetzel in meinem AQ (Scherengarnele?)

  • Hallo zusammen!
    Habe seit 07/07 zwei Scherengarnelen (hispidius) im AQ. Nach dem Umzug im Januar hat das Männchen das weibchen auf´s übelste zugerichtet. War leider nicht früh genug rauszufangen. Als ich sie bekommen habe, war sie schon zu geschwächt und ist nach eine Woche eingegangen.


    Seit ca. 2,5 Wochen werden nun meine Fische regelrecht gemetzelt. Habe bisher 11 Fische in der Nacht verloren. Weitere, die die Angriffe überlebt haben sehen übelst aus (Bauch aufgeschlitzt, Seitenflanken regelrecht aufgeschnitten usw.) Die Verletzungen passen von der größe her zu den Zangen der Scherengarnele. Ich kann es zwar selbst eigentlich gar nicht glauben, aber ich möchte diese erst mal aus dem Becken haben, um mir sicher zu sein, dass niemand anderes dafür verantwortlich ist.


    Es ist ein Chromis viridis im Becken, welcher von der Garnele von Anfang an geputzt wurde. Genau dieser Chromis ist bisher der einzigste ohne jegliche Verletzung. Die anderen sind bereits tot, bzw schwerstverletzt. Dieser Umstand läßt mich unter anderem Vermuten, dass die Scherengarnele der Übeltäter ist. Kann natürlich auch reiner Zufall sein.


    Mir ist niemand anderes bekannt der das in meinem Becken machen könnte. Kein knacken oder Knallen weder über Tag noch Nacht. Krabbe ist mir nicht bekannt. Habe die Steine ja erst im Januar gründlich nachgesehen und es ist lediglich totes gestein dazu gekommen, also auch nicht beim Beckenumzug eingeschleppter ungebetener Gast. Glaube nicht, dass eine Krabbe Fast 1,5 Jahre wartet und dann so schnell wächst, dass sie fast Täglich einen Fisch erbeuten muss.


    Vorher absolut keine getöteten oder verletzten Fische im kleinen AQ.


    Die Fische werden nicht wirklich vom "Jäger" gefressen. Treiben dann tot im Becken und werden dann von den Einsiedlern, Schnecken und Garnelen beseitigt.


    Gibt es brauchbare Fangmöglichkeiten, ausser einer Fischfalle und das ausräumen des AQ´s??


    betrübte Grüße
    Gerrit

    AQ: 114*60*50, 150 W HQI, 2 x 24 T5 (blau), Weichkorallenbecken mit verschieden Riffbewohnern

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  • Hi Gerrit,


    welche Fische sind den umgekommen? Die Scherengarnelen kann ich mir nicht vorstellen. (Hab ja selbst 2 im Becken) Warum sollte die Garnele jetzt 7 Monate nach dem Einsetzen damit anfangen? Also ich vermute eher einen Fangi oder Knallkrebs. Was hast du sonst im Becken?

  • Hallo Uschi!
    Tot:
    2 Dascyllus melanurus
    1 LSD
    3 Chromis viridis
    2 Chromis retrofasciata
    2 Chrysiptera cf parasema
    1 Pomacentrus alleni
    1 Pomacentrus coelestis
    1 Amblygobius rainfordi


    Sind schon mehr als 11! Sch.. ich höre lieber auf zu zählen.


    zur Zeit verletzt:
    1 Chromis viridis
    1 Chromis retrofasciata
    1 Chrysiptera talboti


    Vorstellen kann ich mir das auch nicht, Habe nur keinen anderen Hinweis. Kein Knacken, Knallen und der gleichen seit Beginn des AQ im 08/06. Auch keine unerklärlichen Verluste seit dem.


    Sonstige
    2 Kardinalgarnelen
    2 Putzergarnelen
    3 Wurdemanni
    1 Zuckerrohrgarnele
    2 Percnon-Krabben
    unzähliche Einsiedler


    Und noch ganz wenige Fische (Riffbarsche)


    Hatte auch mal 2 Scherengarnelen bis Januar alles Top und seit dem ist das Männchen völlig durchgedreht und hat das Weibchen platt gemacht.
    Und wie gesagt die Verletzungen würden rein theoretisch passen.


    Ein Knallkrebs/Fangi hätte sich ja ansich mal bemerkbar machen müssen in den 1,5 Jahren, denke ich mal.


    Gerrit

    AQ: 114*60*50, 150 W HQI, 2 x 24 T5 (blau), Weichkorallenbecken mit verschieden Riffbewohnern

  • Hi Gerrit,


    mein Verdacht geht eher in Richtung "Artkämpfe"


    Ein Auszug aus dem Meerwasserlexikon:


    Zitat

    Riffbarsche sind sehr gut haltbar. Sie bilden Reviere, die sie stark verteidigen. Sie benötigen daher eine Einrichtung, die die Reviere abgrenzt. (kleine Höhlen, viele Steine und / oder Korallen) Sie gehen in der Regel gut an alles Futter, auch an Algen. Leider zeigen sie bisweilen auch agressionen gegen über andern Beckenbewohnern weshalb die Pflege nicht immer vorbehaltlos ist.

    copyright beim Meerwasserlexikon!

  • Uschi,
    das schließe ich völlig aus, absolut keine Agressionen/Jagdszenen zu beobachten und das seit mittlerweile 1,5 Jahren (selbst nicht mal im kleinen Becken). Barsche beissen sich erst in die Flossen, um den "Feind" schwimmunfähig zu machen. Jedoch gehen die nicht bei und schchlitzen die Bäuche und Flanken auf. Meinen Fischen fehlt nicht der kleinste Teil der Flossen. Selbst die Chromis retrofasciata haben Ihre langen Schwalbenschwänzchen. Mein Becken ist mit unzähligen Höhlen/Versteckmöglichkeiten ausgestattet, eben weil es fast ein reines Riffbarschbecken ist. Das was im MWL steht mag zutreffen, kann ich abe in keinster Weise belegen und das seit 1,5 Jahren. Wie gesagt in meinem Becken.


    Edit: Die Übergriffe finden Nachts statt. Riffbarsche "schlafen" in dieser Zeit und sind nicht aktiv.


    Ich habe das Problem zu beginn meines MW_AQ´s schon mal mit einem Hummer gehabt. Alle sagten auch der macht so etwas nicht. Anfangs stimmte das auch, aber bereits nach 4-5 Monaten verschwanden Fische bis meine Frau Ihn Tagsüber dabei beobachten konnte, wie er eine Dekorgrundel erwischte, trotz sehr guter Einzelfütterung. Hummer raus, nie wieder Fische verloren. Bis jetzt.


    Wie schon gesagt selber kann ich es auch nicht glauben, aber jedes Tier scheint nicht über einen Kamm geschert werden. Und ich befürchte das ist bei meiner Garnele auch so. Ansonsten habe ich keinerlei Idee. Habe nur keine Lust das ganze Becken auszuräumen.


    Gruß
    Gerrit

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  • Hallo!


    Mein Beileid, hört sich schlimm an.
    Wenn du alles andere ausschließen kannst, bleibt wohl nur die Garnele. Und ich bin kein Experte, hatte nie eine - aber wenn sie schon das Weibchen "plattgemacht" hat, deutet das meiner Meinung nach darauf hin, dass sie nicht zu unterschätzen ist! Und aufgeschlitzte Bäuche usw kann wohl nur entweder ein Skalpell (Doc) oder eine Schere anrichten.
    Ich würds mit einer Falle probieren... für den Kescher ist sie wohl zu schnell, oder?
    Und notfalls denke ich ist ausräumen immer noch besser als wenn alle Tiere sterben - vor allem kannst ja auch nicht nachsetzen solang der Killer unterwegs ist :( tut mir leid!


    Liebe Grüße
    Angelika

    Take it easy and smile!
    Red Sea Max Nano Set


    Bis 2012:
    Becken: ca 530 Liter Eckbecken;
    SB1200, Strömung: Selzle Powerwave,Tunze, OR
    2x250 HQI + 2x54 T5 blau + 2x Mondlicht

  • Moin Angelika!


    Danke.
    Kescher ist grundsätzlich eine gute Idee, so schnell ist die nicht, oder will die nicht sein. Die ist denke ich ausgewachsen und wird wohl wissen dass sie keine Fressfeinde im Becken hat. Aber das Problem ist halt, das das Becken für Riffbarsche eingerichtet ist, mit viel Gestein(alte große "tote"Acroporastöcke), bzw. kleinen Höhlen/Verstecke. Man bleibt überall mit dem Netz hängen.


    Ausräumen ist die letzte Wahl. Bin mit dem Aufbau jetzt zufrieden, und den wieder hinzubekommen ist ne Kunst für sich. Daher meine Frage, ob jemand eine Möglichkeit weiß, an die ich nicht denke. Wie gesagt ich vermute nur dass die es ist. Die Verletzungen würden zumindest genau zu seinen Scheren passen und eben weil er das Weibchen so platt gemacht hat.


    Zumindest habe ich mir erst mal eine Falle geholt, aber ob die so blöd ist darein zu gehen? Naja mal sehen.


    LG
    Gerrit

    AQ: 114*60*50, 150 W HQI, 2 x 24 T5 (blau), Weichkorallenbecken mit verschieden Riffbewohnern

  • wahrscheinlich muss nur der Köder lecker genug sein!
    Und natürlich in der Nacht aufstellen, wenn die Fische schlafen - sonst gehen die rein ;)


    Liebe Grüße
    Angelika

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  • Hallo Gerrit,


    auf meiner bisher erfolglosen Jagd nach meinem Knallkrebs stellte sich heraus das zumindest Lysmata amboinensis gerne Mysis frisst und in die Falle geht.
    Dabei habe ich eine "Flaschenfalle" verwendet.


    Mit einem halben Fisch als Köder ging mir weder der Krebs noch eine Garnele in die Falle.
    Jetzt versuche ich es mit Muschelfleisch, mal sehen ob das mehr bringt ...


    Nur mal als Tipp für die Garnelenjagd ;)

  • Hallo Gerrit
    Meiner Meinung nach hast du ein anderes Problem als die Garnele. KAnn mir nicht vorstellen dass sie soviele gesunde Fische tötet. Noch dazu sind die meisten von dir aufgezählten recht wehrhaft und lassen sich nicht so einfach abmurksen.
    Dass ein Männchen sein Weibchen tötet kommt hingegen, aufgrund der stark ausgeprägten innerartlichen Agressionen, des Öfteren vor (Harold kann solches berichten). Da das Weibchen in der Regel größer ist passiert dies meist während einer Häutung bei der sie wehrlos ist.
    Gruß Wolfgang

  • Hallo Wolfgang!
    Ich selber kann mir die Garnele auch nicht wirklich vorstellen, das ist ja mein Problem. Aber ich habe sonst überhaupt keine weiteren Anhaltspunkte und wie gesagt die Verletzungen würden zu den großen Scheren passen. Habe die Garnele ja auch drin gelassen bzw. nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet die damals rauszufangen, als das mit dem Weibchen passierte. Kommt halt vor, wie Du schon schreibst. Ist halt so. Die Sache war für mich abgehakt.


    Nur was kommt nach 1,5 Jahren auf die Idee fast täglich einen Fisch zu töten/verletzen. Gestern hat es wieder einen Pomacentrus alleni erwischt (tot). Es sind bisher nur die Fische betroffen. Bisher keinerlei Verluste bei Korallen, Garnele und den anderen niederen Tieren. Das Tier muss ja auch bereits über ein Jahr im kleinen Becken gewesen sein ohne irgendwelche „Schäden“ anzurichten. Mir ist es einfach nur unerklärlich, was in so kurzer Zeit so groß werden sollte, was eben die wehrhaften Preußen angreift und „nur“ tötet. Der Preuße war ein reines Muskelpaket mit richtig großen Zähnen. Das Becken ist meiner Meinung nach so groß, dass die sich noch mehr aus dem Wege gehen könnten als in dem kleinen, das Becken ist schließlich nun 3 x so groß.


    Hast Du denn eine Vermutung/Idee aus der ferne, was es sein könnte


    @ Christian:
    Macht sich Dein Knallkrebs den durch knallen bemerkbar, damit Du weiß, das es einer ist? Mein problem ist ja das bei mir nichts zu hören ist, weder Tags noch Nachts.


    Gruß
    Gerrit

    AQ: 114*60*50, 150 W HQI, 2 x 24 T5 (blau), Weichkorallenbecken mit verschieden Riffbewohnern

  • Hallo Gerrit
    Ich hätte da eine Vermutung was es sein könnte. Es kann durchaus möglich sein, dass du dir vor 1 1/2 Jahren mit dem Lebendgestein eine kleine Krabbe ins Becken geholt hast und diese in der Zwischenzeit gewachsen ist und nun anfängt sich auf räuberische Art zu ernähren. Das kann durchaus vorkommen und klingt für mich weit logischer als eine hispidus zum Massenmörder zu erklären.
    Habe den Rat eh schon öfter geschrieben, jetzt nochmals hier. Sämmtliche Krustentiere können kein rotes Licht wahrnehmen, das heisst, sie sehen bei Beleuchtung mit rotlich nichts. Dies kannst du ausnützen, setze dich mit einer roten Lampe vors Becken und beobachte mal was da alles herumkreucht und fleucht. Nimm dir aber Zeit dass du wirklich einige Zeit in der Nacht investierst. Hier siehst du dann aktivitäten deiner Garnele, aber auch eventueller Krabben. Kann mir gut vorstellen dass du auf diese Weise das ein oder andere Lebewesen siehst von dem du bislang keine Ahhnung gehabt hast.
    Gruß Wolfgang

  • Hallo Wolfgang!
    Ich habe Sie nicht als Massenmörder abgestempelt, ich habe ja immer zum Ausdruck gebracht, das ich es selbst auch nicht glauben kann. Wenn ich Sie als Massenmörder abgestempelt hätte, wäre sie schon lange aus dem Becken.


    Werde mir dann mal eine Rotlichtlampe zulegen. Reicht da nur eine Rote Scheibe/Folie vor der Taschenlampe oder muss es eine rote Glühbirne sein. Kannst Du mir da vielleicht noch einen Tipp geben.


    Danke für Deine Antwort. Wie gesagt selber kann ich es auch nicht glauben.


    Gruß
    Gerrit

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  • Zitat

    Original von Wolfgang Vorisek
    Hallo Gerrit
    Ich hätte da eine Vermutung was es sein könnte. Es kann durchaus möglich sein, dass du dir vor 1 1/2 Jahren mit dem Lebendgestein eine kleine Krabbe ins Becken geholt hast und diese in der Zwischenzeit gewachsen ist und nun anfängt sich auf räuberische Art zu ernähren. Das kann durchaus vorkommen und klingt für mich weit logischer als eine hispidus zum Massenmörder zu erklären.
    Habe den Rat eh schon öfter geschrieben, jetzt nochmals hier. Sämmtliche Krustentiere können kein rotes Licht wahrnehmen, das heisst, sie sehen bei Beleuchtung mit rotlich nichts. Dies kannst du ausnützen, setze dich mit einer roten Lampe vors Becken und beobachte mal was da alles herumkreucht und fleucht. Nimm dir aber Zeit dass du wirklich einige Zeit in der Nacht investierst. Hier siehst du dann aktivitäten deiner Garnele, aber auch eventueller Krabben. Kann mir gut vorstellen dass du auf diese Weise das ein oder andere Lebewesen siehst von dem du bislang keine Ahhnung gehabt hast.
    Gruß Wolfgang


    Hallo Wolfgang!


    Danke für den Tip (rote Lampe)
    Werde mich heute Nacht gleich bewaffnen! :kiff:
    Grüße
    Walter

  • Hallo Gerrit


    Ich hatte auch einen Hispidus der meinen Mandarin gekillt hat, habe auch schon von anderen gehört, daß es manchmal vorkommt.
    Also auf die Lauer in der Nacht, man hat ja sonst nicht´s zu tun.
    Elf Fische ist ja echt arg.

  • Moin Eva!


    Sind mittlerweile 14 oder 15 Fische. :pock:


    Ich werde mich auf die Lauer legen, wie Du schon schreibst man hat ja sonst nicht zu tun.



    Gruß
    Gerrit

    AQ: 114*60*50, 150 W HQI, 2 x 24 T5 (blau), Weichkorallenbecken mit verschieden Riffbewohnern

  • Zitat

    Original von Sven Gehrmann
    ... und wie wäre es mit einem großen Borstenwurm? Die sind auch nicht ohne, und das würde einiges erklären!


    Würde ein Borsti nicht auch fressen, sondern nur aufschlitzen?


    Liebe Grüße
    Angelika

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    Bis 2012:
    Becken: ca 530 Liter Eckbecken;
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