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Hallo!
Na ja, ich war ja vor ein paar Jahren auch recht begeistert von den Tiggerpods. Aber erst haben sie meine Artemiawanne übernommen, so dass ich keine Nauplien darin mehr hochbekomme. Selbst strengste Winter jucken sie nicht. Dann habe ich resigniert und in einem Meter Entfernung ein abgedecktes 300 l Aquarium für die Artemiazucht aufgestellt. Das ging anfangs auch gut, aber seit einige Tagen vermehren sich darin - trotz größte Vorsicht und penibelster Reinlichkeit - jede Menge T. californicus . Gleichzeitig sinkt die "Artemiaquote". Ich (und nicht nur ich) halte Tigriopus californicus mittlerweile für eine größere Plage, als Brachionus. Sie sind nicht "leicht zu züchten", sie sind kaum an der Vermehrung zu hindern!
Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang!
Die Erfahrung hab ich auch gemacht: Tigriopus ist kaum zu hindern, neue Bereiche zu besiedeln. Demnächst werd ich vielleicht sogar welche in meiner Gießkanne mit dem abgestandenen Wasser für meine Blumen finden.
Interessant find ich folgendes: Wenn man Moina salina im Handel kauft, sind da - na sowieso - auch freischwimmende Copepoden dabei, die sich recht bald als Tiggerpods zu erkennen geben. Das Aussortieren eines Moina-Zuchtsansatzes für die Reinkultur wär an sich schon mühsam, für mich mit meiner besonderen Sehfähigkeit ist es unmöglich. Also hab ich akzeptiert, dass in den Copepodenwanndln in meinem Garten Moinas gemischt mit Tigriopus herumwoiseln.
Im vergangenen Winter waren beide Boxen komplett durchgefroren. Nach dem Auftauen im Frühjahr hat sich das zunächst glasklare Wasser schnell eingetrübt, ein paar Wochen später war es tief orangerot. Die Tiggerpods sind infolge des reichen Nahrungsangebots an Bakterien und Einzellern geradezu explodiert. Die Hoffnung, dass auch die Moinas im Herbst Dauerzysten abgesetzt hatten und die den Winter ebenfalls überstanden haben, hatte ich längst aufgegeben, als ich Ende Mai auf einmal Unmengen von den Kugelflöhen zwischen den Tiggerpods entdeckt hab. Das Wasser war inzwischen grün geworden und hat den Moina offensichtlich geeignete Bedingungen geboten, um sich gegen die Copepoden durchzusetzen. Dem Anschein nach sind die weder eine unmittelbare Nahrungskonkurrenz noch übermächtige Fressfeinde für die Flöhe.
Moina und Artemia scheinen ein ähnliches Nahrungsspektrum zu besitzen, und ihre Larven haben eine ähnliche Größe. Deshalb wundert mich deine Bebachtung, dass die Artemien im Zusammenhang mit der Besiedlung des Artemiawanndls durch die Tiggerpods zurückgehen.
Seit ein paar Wochen geht der Bestand in meinen Gartenwanndln allerdings generell zurück. Möglicherweise liegt das an den niedrigen Temperaturen im Juli, ich vermute aber auch eine Veränderung des Milieus: Das Wasser ist nur leicht eingetrübt, weist aber einen deutlichen Gelbstich auf.
Ich glaub mich zu erinnern, dass du in deinen Zuchtbehältern keinen Wasserwechsel machst. Phenolansammlungen hast du nie feststgestellt?
Liebe Grüße
Linda