Gorgonienbecken

  • könntest mal ein Foto von der GEsamtansicht machen?


    Hallo Christopher,


    wie versprochen hab ich am Sonntag nach dem WW ein paar Fotos geknipst. Leider hatte ich erst am Abend Zeit für das ganze Brimborium, deshalb waren beim Shootingtermin noch nicht alle Insassen gut genug aufgelegt. Das Foto vom Riffteil ist deshalb von Montag.


    Aber wenigstens die Scheiben sind geputzt :)


    @all: Am vorvergangenen Sonntag hatte ich auf den WW verzichtet und zudem nach dem Urlaub die Futterung zunächst mit der Häfte der vorherigen Menge wieder aufgenommen. Derzeit sind es etwa 2/3, bei gleichbleibender Ethanoldosierung von 0,5 ml/d. Die Folge: NO3 2 mg/l, PO4 0,73 mg/l. Die Bewohner fühlen sich augenscheinlich wohl dabei.


    lg
    Linda


    PS:

  • Hi Linda,
    herzlichen Dank für die Fotos..;)
    Hast du schon mal überlegt mit einem Tricksreaktor (kann ja auch selber gebaut sein) das Becken zu betreiben, um Werte im Griff zu halten bzw. mit den Bakterien die Korallen zu füttern?
    LG Christopher

  • Hallo Harold, hallo Christopher!


    Harold: Ich bin gerührt ... :)


    Christopher: Ja, so tricky war ich schon einmal und hab selbst gedrehte Ballen aus Zellstoffwatte verwendet. Vermutlich wird auch die geringe Beckengröße eine Rolle spielen, aber glücklich war ich nicht wirklich mit der Lösung, weil sich da eine Eigendynamik entwickelt hat, auf die ich naturgemäß keinen Einfluss nehmen konnte. So sind die Nährstoffwerte irgendwann einmal rapid gesunken, was der Kontinuität des Systems nicht gut getan hat.


    Marco verwendet neuerdings sowas und hat bisher keine negativen Wirkungen beschrieben.


    Ich bleib beim Alkohol. An der Dosierungsschraube zu drehen hab ich mittlererweile im Gefühl, und die Wirkung (auf die Wasserwerte :)) erfolgt dann ziemlich unmittelbar.


    Das Thema 'Fütterung und Nährstoffwerte' ist aber mit Sicherheit nicht das allein Ausschlag Gebende, wie ich inzwischen gelernt hab.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Halol Linda?


    Ich möchte mich auch einmal bei Dir für Deine Dokumentation hier im Forum bedanken.
    Du hast viel Zeit aufgewendet um uns an Deinem Versuch teilhaben zu lassen, und ich denke jeder der hier mitgelesen hat hat dadurch etwas dazu gelehrt.


    Bin schon sehr gespannt wie es wie es geht.


    Also nochmals Danke und ich drücke Dir die Daumen das Dir die Anzoos demnächst aus dem Becken wachsen.

  • Hallo Reinhard,


    lassen wir die Kirche im Dorf ...


    Ich hab hier mein Projekt vorgestellt, das zunächst ja nur ein Hirngespinst gewesen ist.


    Gut, ganz so verrückt wie's der Duden beschreibt war's ja zu dem Zeitpunkt nimmer, aber schon bei der Detailplanung der Technik war mir das Forum eine große Hilfe. Und immer, wenn später was aus dem Ruder gelaufen ist, gab's eine Diskussion, aus der ich (auch wenn ich dann mitunter eigene Wege gegangen bin) sehr viel mitnehmen konnte.


    Dabei erinnere ich mich z.B. an die Ozonisierung und den dafür nötigen Umbau des kleinen Eheim-Abschäumers, oder an die Kohlenstoffzufuhr zunächst mit den Baumwollbällchen, später mit dem Ethanol.


    Das ist die soziale Komponente dieses Hobbies: Man beobachtet, holt Informationen ein, macht sich eigene Gedanken, stellt die zur Diskussion ...


    Es ist schön, dieser Community anzugehören :)


    Liebe Grüße
    Linda

  • Ach ja das wichtigste, ich sage mal Herzlichen Glückwunsch zur Muricella Klick hier


    Hallo Harald,


    das damals war ja keine Muricella ...


    Aber grad eben hab ich ein Inserat gefunden, wonach in München eine Muricella plectana angeboten wurde. Es war vom August 2013 - aber leider schon beendet ... :(


    Ich sag ja immer, dass ich eh keinen Platz hab für neue Mitbewohner. Aber für eine 'richtige' Muricella würd ich einen schaffen.


    Weil die Anthogorgia bald ihren 2.Jahrestag bei mir 'feiert' (und auf einer Seite leider Verfallserscheinungen zeigt, die in der heißen Zeit im Sommer aufgetreten sind und bisher nicht regeneriert wurden) bin ich durchaus zuversichtlich, mit dem Gorgoniensystem einen grundsätzlich gangbaren Ansatz gefunden zu haben.


    Gut dass ich nicht so gelenkig bin :)


    Liebe Grüße
    Linda

  • Weil die Anthogorgia bald ihren 2.Jahrestag bei mir 'feiert' (und auf einer Seite leider Verfallserscheinungen zeigt, die in der heißen Zeit im Sommer aufgetreten sind und bisher nicht regeneriert wurden) bin ich durchaus zuversichtlich, mit dem Gorgoniensystem einen grundsätzlich gangbaren Ansatz gefunden zu haben.

    Hallo Linda


    2 Jahre sind ein toller Erfolg! Sollte mir das auch gelingen? Ich muss aus mir noch nicht klaren Gründen wohl einen anderen Weg gehen. Eine Steigerung der Alkoholdosierung war, wegen der negativen Reaktionen meiner Gorgonien, nicht möglich. Aktuell senke ich PO4 langsam mit Diakat B und rüste gleichzeitig mein Refugium auf. Ein Versuch mit diversen Caulerpa Arten soll Besserung bringen, da die Chaetomorpha irgendwie nicht richtig wachsen will. Keinen Schimmer weshalb! Ansonsten versuche ich ebenfalls den "biologischen" Weg, auch wenn ich mittlerweile Ozon in geringsten Mengen einsetze. Das aktuelle Wachstum von neuen Zooiden meiner Clavellina robusta stimmt mich zumindest ein bisschen zuversichtlich. Die ganze Azoo Haltung ist aber noch immer eine Reise mit ungewissem Ausgang, sieht man mal von Tubastrea ab.


    Ich wünsche deiner Anthogorgia noch midestens weitere 2 Jahre!


    Lg Marco

    Honi soit qui mal y pense
    ________________________________________________________
    60x60x40 Becken neu eingerichtet 22.01.14 (läuft seit Feb 2012), 2 Tunze Nano 6055 alle 6h im Wechsel, Maxspect Razor 120W 10000K 120°-Linsen & 2 7W AM Sunspots, ATB Nano Hang-On: Besatz primär Weichkorallen, einige LPS, Montiporas und Filtrierer. 2 Eviota nigriventris, 2 Lysmata boggesi, 1 Leander plumosus

  • Zitat von "MarcoBO"

    Das aktuelle Wachstum von neuen Zooiden meiner Clavellina robusta stimmt mich zumindest ein bisschen zuversichtlich.


    Hallo Marco,


    das ist eine prima Nachricht! Mit Seescheiden hatte ich bis jetzt noch keinen rechten Erfolg. Ich drück dir die Daumen, dass es weiter so gut läuft.


    Danke für die guten Wünsche die Anthogorgia betreffend. Die ist - abgesehen von den Schäden auf der linken Seite - wirklich gut beisammen. Der Gewebeverlust muss mit dem Mulm zu tun haben, der sich zwischen den hunderten Wurmröhren ansammelt und dort von der Strömung nicht mehr weggeblasen werden kann.


    Die Fotos im Anhang hab ich grad geknipst. Um diese Zeit ist sie (obwohl Frühaufsteherin) noch nicht ganz ausgeschlafen, aber das Polypenbild gefällt mir.


    Interessant ist, dass die seit dem Sommer um ein Viertel reduzierte Futtermenge (und die bloß 1x tgl. zugeführt!) keine Auswirkungen zeigt - weder beim Zustand der Tiere noch bei den Nährstoffwerten.


    Geradezu überwältigt hat mich das rasante Wachstum der Meerhand. Da wird in nächster Zeit eine Amputation fällig ;)


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Marco,


    dass Chaetomorpha nicht wächst, finde ich nicht so ungewöhnlich, ich denke mal, die brauchen ziemlich viel Nitrat. Caulerpa geben ganz gerne mal Gameten ab, das kann Futter oder Wasserbelastung sein. Eine Rotalge, die bei mir überall, ziemlich schnell und auch unter nährstoffärmsten Bedingungen wächst, ist Acanthophora spicifera. Sie gibt keine Gameten aber und macht auch sonst keine unvorhergesehenen Sachen, sie sollte nur keine Gelegenheit haben, in Korallen einzuwachsen. Sie wächst sogar auf Plastik fest und ist kaum wieder loszuwerden, also nur etwas für einen Algenfilter oder ein Refugium.


    Hallo Linda,


    toller Thread weiterhin, vielen Dank für die Fortführung! Die Meerhand ist der Hammer!


    Grüße


    Hans-Werner

  • Na, da schau, Marco,


    Acanthophora spicifera hab ich auch, und dazu noch das andere braune Gestrüpp, dessen Namen ich noch immer nicht herausgefunden hab. Da wird schon was zusammenkommen für die Selco-Lieferung :)


    Hans-Werner: Danke für das freundliche Feedback :)


    Erstaunlich ist für mich, dass mein Gorgonienprojekt ja doch einige Azoo-Paradigmen infrage stellt, wie etwa die mehrmals tägliche Fütterung und die absolute Notwendigkeit von PO4-Adsorbern. Natürlich, jedes Becken ist anders, und Marco hat auch geschrieben, dass die Bio-Variante bei ihm nicht ganz taugt. Aber möglich ist sie.


    Das ist mit ein Grund, den Thread weiterzuführen. Halt auf Sparflamme, aber wenn es etwas (aus meiner Sicht) Interessantes zu berichten gibt möcht ich das auch in Zukunft tun.


    NO3 ist übrigens auch in meinem Gorgonienbecken nahe der Nachweisgrenze, während PO4 (mit etwa 0,6 mg/l) bei 0,5 ml Ethanol 96%/Tag seit Wochen konstant bleibt. Mir fällt auf, dass das Verhältnis PO4:NO3 nach dem Auslichten des Grünzeugs jedes Mal wieder besser wird. Als Maßstab verwend ich allerdings nicht die Messwerte, sondern den Zustand der Aquarienbewohner.


    Erwähnen möcht ich noch, dass ich beim Frostfutter seit ein paar Wochen auch mehr Abwechslung bring: Neben Austern- und Hummereiern gibt's neuerdings auch Cyclop-Eeze. Die Reduktion der Futtermenge geht übrigens ausschließlich zulasten des Staubfutters. Um's mit Klaus Wowereit zu sagen: Und das ist gut so. :)


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda,


    ich denke, es werden in der Meeresaquaristik auf dem Weg zu einem besseren Verständnis der Mikrobiologie und der Vorgänge in der Natur und im Aquarium noch manche alte Zöpfe abgeschnitten. Ich bewundere immer die Leute, die alles schon ganz genau wissen! ;)


    Das mit dem Phosphat und Nitrat dürfte normal sein. Ich denke, es liegt daran, dass Phosphat Depots bildet, die großteils im Aquarium verbleiben, während Nitrat nicht gespeichert wird und so beim Wasserwechsel problemlos entfernt werden kann. Außerdem sieht es bei meinen Messungen von Gesamt-Phosphat und Gesamt-Stickstoff immer so aus, dass mehr N als P in nicht-messbarer Form versteckt ist, gerade bei organischer Kohlenstoff-Zufuhr.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Linda!


    Interresanter und schöner Beitrag! =)


    Danke


    LG.Erich

    170Liter Brutto, 70x40x60, 1x150W HQI+1x18W, AS Sander,
    2x Tunze Nano 6025, Eheim 2211, 19Kg LG+9Kg LS.
    Ist gerade am Vergrössern auf 300 Liter inkl. Technikabteil Trennscheibe mit Kamm : )

  • Außerdem sieht es bei meinen Messungen von Gesamt-Phosphat und Gesamt-Stickstoff immer so aus, dass mehr N als P in nicht-messbarer Form versteckt ist, gerade bei organischer Kohlenstoff-Zufuhr.


    Hallo Hans-Werner,


    das wär die Erklärung, warum mein Gorgoniensystem trotz recht miserabler Buddy-Ratio offenbar ganz gut läuft.


    Der Nutzen der Kohlenstoffzufuhr ist eine der wesentlichen Erkenntnisse aus dem Projekt. Wobei ich mir vorstellen kann, dass ein im Verhältnis zum Azooteil wesentlich größerer Mangroven- (bzw. Refugium-)teil die Ethanolgabe verzichtbar machte - sofern pflanzlicher Detritus in ausreichender Menge gebildet wird und er darin gespeicherte Kohlenstoff entsprechend aufgeschlossen wird, dass die Bakterien mit ihrem Vermehrungspotenzial auch das Phosphat reduzieren.


    Ich bin ja froh, dass sich hier ein paar Wissende versammelt haben, die sich für diese Sachverhalte interessieren, und das noch unter besseren Voraussetzungen - sprich: Vorbildung :)


    Liebe Grüße
    Linda


    PS/Edit: Danke, Erich :) Es ist ein interessantes Lehrstück auch für mich.

  • Hallo Hans-Werner


    Sind 8-10mg NO3 zu wenig für die Chaetomorpha oder liegt es an etwas anderem? Licht sollte sie definitiv genug haben. Ich dünge jetzt mit Eisen und schau mal obs was bringt. Acanthophora wäre definitiv eine Option für das Refugium. Da darf sie alles zuwachsen :D


    Und Ja, die Meerhand ist wirklich der Hammer!

    Hallo Linda


    Ich würde nicht sagen, dass die "Bio-Variante" bei mir nicht taugt. Bei mir war's einfach die Reaktion auf den Schnaps, die auf einen anderen Weg geführt hat. Ich verwende zwar aktuell Diakat B aber nur um die Depots abzubauen. Aktuell bin ich von 0.5mg/l PO4 auf 0.25 runter. Ziel wäre 0.1! Ab dann sollen das die Algen zusammen mit den Pellets übenehmen. Staubfutter hab ich auch massiv reduziert, da ich kaum positive Reaktionen meiner Korallen beobachten konnte. Aktuell dient es vor allem als Bakterienfutter. Frostfutter gibt's pro Tag je einen 1/2 Würfel Austerneier, Lobstereier, Cyclops und Brachionus am Abend auf mehrere Gaben verteilt. Am Morgen je 1/2 Würfel Lobstereier und Cyclops und dann noch 9mal/24h eine Dosis lebende Artemia Nauplien mit Phytoplankton. Die Tubis bekommen alle 2 Tage Mysis oder Calanus und dann gibts noch 2 x die Woche Reef Active ebenfalls auf mehrere Dosen verteilt. Wenn mein Frostfutterautomat funzt, dann gibt es praktisch dauernd kleine Mengen Futter aber in der Summe nicht mehr.
    Die Seescheiden sind schon ein Thema für sich. Was genau fressen die? Bakterienplankton? Detritus? Phytoplankton? Gelöste organische Substanzen? Viel konnte ich darüber noch nicht finden. Da gibt es über Schwämme einiges mehr an Informationen.


    Ich freu mich schon auf das Päckchen aus Wien! Bin gespannt was da alles kommt. Algen nehm ich sicher alles was ich kriegen kann. :D


    Lg Marco

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  • Hallo Marco,


    eigentlich sollte Chaetomorpha bei 8-10 mg/l Nitrat wachsen, denke ich. Bei mir ist halt Nitrat immer n. n., da weiß ich, weshalb Chaetomorpha nicht wächst. Caulerpa und Acanthophora wachsen aber trotzdem. Acanthophora ist beim Wachstum etwas seltsam, sie wächst lange langsam bis mäßig schnell, wenn sie aber mal einen gewissen Bestand entwickelt hat, geht es fast explosionsartig. Ich weiß nicht, ob das jetzt normales exponentielles Wachstum ist oder ob noch eine positive Rückkopplung dabei ist, dass sie Substanzen produziert, die das eigene Wachstum fördern, z. B. dass aufsitzende Bakterien Vitamine produzieren oder in dieser Richtung. Zumindest habe ich keine negative Auswirkung (Allelopathie) auf Korallen festgestellt, wenn sie nicht direkt zugewachsen wurden. Dass die Beschleunigung des Acanthophora-Wachstums über Allelopathie geht, halte ich also für eher unwahrscheinlich.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Zitat

    Hallo Marco,


    eigentlich sollte Chaetomorpha bei 8-10 mg/l Nitrat wachsen, denke ich. Bei mir ist halt Nitrat immer n. n., da weiß ich, weshalb Chaetomorpha nicht wächst. Caulerpa und Acanthophora wachsen aber trotzdem. Acanthophora ist beim Wachstum etwas seltsam, sie wächst lange langsam bis mäßig schnell, wenn sie aber mal einen gewissen Bestand entwickelt hat, geht es fast explosionsartig


    Hallo Hans-Werner
    Ist zwar ein bisschen OT aber ein explosionsartiges Wachstum nach erreichen einer bestimmten Bestandes habe ich bei einigen Algen beobachten können. So hat bei mir ein Sargassum schlagartig zugelegt und wurde über 1m lang und ausladend. Alle anderen Algen haben ihr Wachstum nahezu eingestellt oder starben ab. Erst nach entfernen des sargassum wuchsen die anderen Algen wieder. Das deutet schon auf allelopathische zubstanzen hin


    Lg Marco




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  • Zur Anthogorgia: Erklärung hab ich vor allem nicht für den jetzt schon länger auf vergleichsweise niedrigem Niveau befindlichen Redoxwert von 240-270 mV. Vor mehreren Monaten lag er noch konstant über 400 mV.


    Hallo Linda,


    bei mir ist das Redoxpotential jetzt den umgekehrten Weg gegangen. Die Elektrode ist dunkel gehalten, hat aber schon wieder zwei Wochen ohne Reinigung hinter sich, also eigentlich kein echtes Redoxpotential des Wassers sondern eher des Biofilms auf der Elektrode. Gereinigt wird mit einem Filterschwamm, danach ist der Messwert erstmal deutlich niedriger.


    Ich bringe den höheren Messwert mit einer Verbesserung bei der Spurenelemente-Versorgung in Zusammenhang, die Korallen zeigen mir das Gleiche in Form von verstärkten Fluoreszenzfarben an, die ja auch auf Eisen und Co. reagieren. Schwer zu sagen, was jetzt zuerst da war, die Henne oder das Ei, also, ob die Korallen wegen des Redoxpotentials oder wegen der Spurenelemente besser öffnen, wachsen und mehr Fluoreszenzfarben entwickeln.


    Einfacher ist es, wir nehmen mal an, es liegt an den Spurenelementen, dann sind Korallen und Biofilme besser mit Spurenelementen versorgt und sorgen ihrerseits für Wachstum, verbrauchen Organik, Korallen produzieren tagsüber mehr Sauerstoff und das Redoxpotential steigt, wäre ein logischer Ablauf. Wenn dem so wäre, würde Ozon nicht die gleiche Wirkung haben, da man dann das Pferd von hinten her aufzäumt. Nehmen wir mal an, es war bei Dir auch so, vielleicht einfach mal einen Versuch mit Spurenelementen starten? Ich habe ja in einem anderen Forum kürzlich schonmal geschrieben, dass es schöne Bilderbücher gibt, wo ein besonders reicher Bestand von Filtrierern in Gegenden mit vulkanischer Aktivität abgebildet ist.


    Übrigens sieht es bei mir eher so aus, dass Fütterung und auch sonst praktisch jede Maßnahme, die irgend eine Art von Wachstumsförderung ist, speziell auch der Mikrobiologie, den Spurenelemente-Verbrauch eher erhöht. An die Theorie, dass mit Futter mehr Spurenelemente ins Wasser gebracht werden als zum Verarbeiten des Futters und dem folgenden Wachstum verbraucht werden, habe ich noch nie so richtig glauben können. Es sah für mich einfach immer andersherum aus, viel Futter benötigt viel Spurenelemente.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Übrigens sieht es bei mir eher so aus, dass Fütterung und auch sonst praktisch jede Maßnahme, die irgend eine Art von Wachstumsförderung ist, speziell auch der Mikrobiologie, den Spurenelemente-Verbrauch eher erhöht. An die Theorie, dass mit Futter mehr Spurenelemente ins Wasser gebracht werden als zum Verarbeiten des Futters und dem folgenden Wachstum verbraucht werden, habe ich noch nie so richtig glauben können. Es sah für mich einfach immer andersherum aus, viel Futter benötigt viel Spurenelemente.


    Ja, Hans-Werner,


    das klingt sehr schlüssig und wird auch seine Richtigkeit haben.


    Schon seit längerem verwend ich Preis Mineral Komplex S im Wohnzimmerriff und hab's vor ein paar Wochen auch im Gorgonienbecken zu dosieren begonnen. Veränderungen konnte ich bis jetzt allerdings keine erkennen. Das mag aber auch daran liegen, dass ich die wöchentlich 20%igen Wasserwechsel auch im Gorgoniensystem mit Leitungswasser mach und auf diese Weise ebenfalls Spurenelemente zugeführt werden.


    Im Großen und Ganzen darf ich mich sowieso nicht beklagen, denn das Becken läuft mit einem Minimum an Aufwand schon lang problemlos. Einzig die Anthogorgia gefällt mir nicht so recht, aber auch da ist vom Gewebeverlust nur der linke Stamm betroffen. (Den hab ich übrigens kürzlich in ein Schweizer Kurzentrum exportiert :))


    Das Redoxpotenzial verhält sich grundsätzlich auch so wie du's beschrieben hast: Niedrigster Wert in der Früh, tagsüber Anstieg, nachts Abfall. Dass die von der Sonde wiedergegebenen Werte der Wahrheit letzter Schluss sind bezweifle ich ja (vgl. Armin Glaser, Ratgeber Meerwasserchemie, Kapitel Redox), aber der Verlauf passt. Großartige Bakterienfilme auf den Sonden möcht ich ausschließen, denn ich tausche die regelmäßig aus gegen eine gereinigte, und da ist nie eine sofortige Änderung des Redoxwertes zu sehen.


    Den Rückgang des Redoxpotenzials im Vergleich zu früheren Zeiten erklär ich mir mittlererweise mit 2 möglichen Ursachen:


    1) Mulmansammlungen im Azooteil. Dort hab ich nämlich schlauerweise keine Vorrichtung, die aufgewirbelten Mulm aufnimmt. Alle Ansaugelemente (mit Schwammaufsatz) für Filter und Pumpen befinden sich im Riffteil. Das werd ich am Wochenende ändern, und dann werden die Ablagerungen auf den Gorgonien hoffentlich verschwinden. Dass ich darauf nicht früher gekommen bin!


    2) Dem Lufteingang für den Ozonisator ist zwar ein Röhrl mit Rubingel vorgeschaltet, aber so wie das aussieht gehört es auch einmal ausgewechselt :) Obendrein hab ich den Ozonisator selber noch nie gereinigt, aber jetzt gelesen, dass sich das doch von Zeit zu Zeit empfiehlt. Immerhin hab ich ihn schon seit eineinhalb Jahren in Betrieb.


    Anders als du hab ich nicht den Eindruck, dass eine bessere Versorgung mit Spurenelementen der wesentliche Faktor für die Erhöhung des Redoxpotenzials ist (auch wenn das vermutlich einen Beitrag leistet - du hast es ja schön beschrieben). Auf Ozon möcht ich in diesem System nicht verzichten.


    Liebe Grüße
    Linda