Hallo!
Da der Verein "Riff Austria" Mitte Juni ein Wochenende in Kroatien verbringen wird, habe ich für die Mitreisenden eine kleine Zusammenstellung bezüglich Fang und Transport gemacht. Da diese Thematik ja auch hier interessant sein kann, stelle ich das Schriftstück einfach mal hier her:
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UTENSILIEN ZUM FRÖHLICHEN UND FACHGERECHTEN FANG UND TRANSPORT VON MEERESTIEREN
1. Netze. Ohne Netze gibt’s natürlich keinen Fischfang. OK, es geht zur Not auch mit halbierten Plastikflaschen, aber das ist dann schon ein bissl mühsam. Also besser Netze mitnehmen! Hierfür geeignet sind die ganz normalen grünen Netzchen, die wir auch zu Hause verwenden. Als sehr praktisch haben sich immer wieder auch die langstieligen, runden Netze mit größerem Durchmesser, die man in Spielzeuggeschäften oder Ferienorten kaufen kann, erwiesen.
2. Hälterungsgefäße. Die gefangenen Tiere wollen bis zum Abtransport natürlich ordentlich aufbewahrt werden. Hierzu verwende ich verschließbare rechteckige Plastikgefäße („Tupperware“ o.ä.) und Kunststoffkübeln. Warum verschließbar? Weil ich sie dann gleich auch zum Transport verwenden kann. Und das Auto dankt es, wenn sie gut verschließbar sind. Als immer wieder sehr hilfreich und sinnvoll haben sich Kübeln mit Löchern erwiesen. Das heißt, Kübel, in die ich vor der Abreise kleine Löcher hineingebohrt habe. An einer Schnur befestigt hänge ich diese Gefäße dann verschlossen ins Meer. Die darin aufbewahrten Tiere haben dann dauernd Frischwasser. Vor allem bei größeren Tieren hat sich diese Methode sehr bewährt.
3. Plastikschnur. Ist notwendig, um die „Lochkübel“ nicht im Meer zu verlieren. Ein Ende wird am Kübel, das andere am Ufer befestigt. Auch beim Schnorcheln ein Aufbewahrungsgefäß mitzunehmen bedarf einer Schnur zum Befestigen am Körper, damit man die Hände frei hat.
4. Stemmeisen und Hammer erweisen sich immer wieder als praktische Utensilien, um kleine Gesteinsbrocken, Kalkröhrenwürmer etc. ablösen zu können.
5. Messer. Unbedingt notwendiges Utensil. Zum Beispiel zum Abschneiden der Plastikschnur. Oder zum Schneiden der Jausenwurst (Schnorcheln macht hungrig). Ich nehme auch immer ein altes Messer mit, das ich dann beim Schnorcheln mitnehme. Damit lassen sich empfindliche sesshafte Tiere und Pflanzen gut und behutsam ablösen.
6. Unterwassertaschenlampe. Ist natürlich nicht unbedingt notwendig, wenn man nicht vor hat, auch in der Nacht zu schnorcheln. Empfehlenswert ist es aber allemal, da man in der Nacht ganz andere Tiere zu Gesicht bekommt als am Tag. Dazu passende Batterien mitzunehmen erweist sich als praktisch, da die Lampe sonst nicht funktioniert und man ja nicht sicher sein kann, dass man die Batterien am Aufenthaltsort auch bekommt.
7. Schnorchelutelsilien. Ohne diese wird man lediglich Ebbetümpel begutachten können, was zwar auch interessant ist, aber den Aktionsradius gehörig einschränkt. Also: Tauchermaske, Schnorchel und gegebenenfalls Flossen. Bezüglich der Tauchermaske ist es empfehlenswert, ein Ersatzband mitzunehmen, denn nichts ist ärgerlicher, als wegen eines gerissenen Bandes nicht mehr unter Wasser gehen zu können.
8. Batteriebetriebene Luftpumpe. Erweist sich bei der Zwischenhälterung bis zum Transport als sehr zweckmäßig und hilfreich. Nicht vergessen, dazu mitzunehmen: genügend lange Luftschläuche, Ausströmersteine, Lufthähne (Verzweigungen) und Klemmen, um die Luftzufuhr regulieren zu können. Eine Dreifachsteckdose sowie ein Verlängerungskabel hat mir schon oft gute Dienste geleistet, da ich den Aufstellungsort der Hälterungsgefäße im Zimmer frei wählen konnte.
9. Transportgefäße. Sofern man vor hat, die Rückreise untertags anzutreten, empfiehlt es sich, Styroporkisten mitzunehmen, da die Tiere sonst zwangsläufig unter den hohe Temperaturen im Auto leiden. Deswegen erwähnte ich weiter oben auch explizit rechteckige Plastikgefäße, die im Idealfall dann passgenau in die Styroporkisten passen und die man so gleich für den Transport verwenden kann. So spart man Platz im Kofferraum. Dennoch sollte man auch Plastiksäckchen mitnehmen, in die man dann Tiere einzeln einpacken kann.
10. Bestimmungsbücher. Sind natürlich nicht unbedingt notwendig. Aber es ist schon netter, wenn man gleich vor Ort weiß, was man gefangen hat, oder!? Und alles hat man ja doch nicht im Kopf.
11. Schreibzeug. Ein kleines Büchlein oder Heftchen sowie ein Bleistift (der schreibt auch, wenn’s mal nass ist) macht es möglich, dass man Eindrücke und Bestimmungen gleich niederschreibt, da man sie ansonsten leicht vergisst. Für den Bleistift kann sich ein Spitzer als hilfreich und sinnvoll erweisen.
12. Neoprenanzug und Bleigürtel sind für den enthusiastischeren und ernsthafteren Sammler in den gemäßigten Meeren während des Frühjahres und Herbstes fast unabdingbar. Ein Anzug verlängert die Zeit, die man angenehmen Gefühls im Wasser verbringen kann, ins Unendliche. Auch Schnorcheln in der Nacht wird so zum Genuss.
13. Unterwasserkamera. Ist natürlich in keiner Weise unbedingt notwendig. Sofern man aber eine besitzt, empfiehlt es sich, nicht darauf zu vergessen, da man sich ansonsten vor Ort ärgert.
14. T-Shirt. Langes Schnorcheln kann zu einem empfindlichen Sonnenbrand am Rücken führen. Deshalb ist es sinnvoll, ein altes T-Shirt mitzunehmen, welches man dann im Wasser trägt. Das sieht zwar vielleicht nicht cool aus, bewahrt aber sicher vor späterem Leiden.
15. Badehose. Sicherlich an vielen Plätzen nicht unbedingt notwendig. Allerdings schützt sie zuverlässig vor erschreckten Gesichtern oder spöttischem Lachen einheimischer Mädchen sowie vor entsprechendem zärtlichen Kontakt mit Quallen. Ob Frauen Badeanzug oder Bikini tragen wollen, müssen sie den Umständen entsprechend selbst entscheiden.
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Soweit meine Empfehlungen, wenn der Fang bzw. Transport von Tieren am Plan steht.
Lieben Gruß
Harold