• Hallo,


    Ich bin derzeit am überlegen ob ich mein 200l Meeresaquarium nicht auf ein 350-360l Becken vergrößere..Nun mache ich mit aber Sorgen wegen unserer Wohnung. Wir wohnen im 2. Stock in einem Jugendstilhaus Altbau, welcher um 1912 herum gebaut wurde. Mehr weiß ich leider nicht. Das Aquarium würde an einer Wand stehen. Mit Inhalt und Schrank usw kommt man ja leicht auf über eine halbe Tonne Gewicht..Habt ihr diesbezüglich Erfahrungen? Gibt es einen Wert, wie viel ein Altbauboden aushalten sollte? Das Becken hätte die Maße 120x50x60.


    LG


    Mona

  • Ich habe das selbe Problem. Zwar kein Altbau, aber eine Ziegel-Hängedecke mit begrenzter Tragfähigkeit. Entscheidend sind aber viel mehr die Abmessungen des Beckens, als das Gewicht selbst. Würfel sind hier das größte Problem. Lange Becken sind hier problemloser.
    Genaueres wird dir aber nur ein Statiker sagen können, was ich dir unbedingt empfehlen würde. Risiko würde ich keines eingehen. Es kommt stark darauf an um welche Decke es sich handelt.


    In meinem Fall sind 300kg das Maximum der Belastbarkeit pro Quadratmeter im Raum. Ich bin aber auf Nummer sicher gegangen und habe auch am Rand das Gewicht nur minimal überschritten. Die größeren Becken habe ich daher im Erdgeschoss bzw. im Keller.



    LG

  • Die Betondecke ist nicht das Problem - sondern der Estrich! Ein schwimmend verlegter Betonestrich ist heute in der Regel für Maximallasten von 400kg/m2 ausgelegt. Früher hat man da nicht so einen Aufwand mit der Isolierung gemacht und den Putz der so zu Boden fiel einfach verteilt und darauf den Estrich verlegt...
    Waren früher schwere Geräte in den Räumen wurde ein Verbundestrich direckt auf der tragenden Decke gelegt.


    Problematischer dürfte es bei alten Holzbalkendecken werden - da kann die Last bei angemorschten Deckenbalken augenblicklich einen Pool im Keller schaffe. Ein Statiker wird nur dann helfen können, wenn der auch Baupläne und Konstruktion sehen kann!


    Gruß
    Herbert

  • aximallasten von 400kg/m2

    Nein das sind 250kg! 450kg sind heute bei Gewerbeimmobilien vorgeschrieben

    Problem - sondern der Estrich


    Wurde das Gebäude saniert und ein Estrich gegossen? Wenn ja, liegt das Problem unter dem Estrich, die Dämmplatten! Altbau haben meist keinen schwimmendem Estrich!
    Ist eine Fußbodenheitzung verlegt?
    Ist die Wand an der das Aquarium stehen soll eine tragende?


    Deinen Statiker brauchst nicht fragen, der sagt "NEIN", er muß ja dann auch gegebenfalls haften!


    Vielleicht wäre ein Lösungsvorschlag, das Becken einfach niedriger zu machen? Sowas sieht hammer aus, so ohne Steinhaufen und Schatten!


    Aber ich kenne das, hier werden 10 Leute sagen, dass es zu gefährlich sei und einer sagt dann, er denkt es wäre kein Problem und schon wird das Becken aufgebaut 8o.


    OHNE!!! Weitere Lastableitungen würde ich dir davon abraten und sei vorsichtig was dir geraten wird, das ist alles "Hörensagen". Könnte sehr teuer werden!

    Liebe Grüße


    Ben


    Wer dein Vater ist, ist mir egal! Wenn ich hier angeln will, geht niemand über den See...

  • Noch haben wir nicht erfahren, wie der TES die Lastverteilung gestaltet. Die Druckfestigkeit heutiger Estrichbetone liegt bei 20 N/mm2. Spannend wird es bei der Biegezugfestigkeit von heute bei 4 N/ mm2 ohne Bewehrung!


    Wurde das Gebäude saniert und ein Estrich gegossen? Wenn ja, liegt das Problem unter dem Estrich, die Dämmplatten! Altbau haben meist keinen schwimmendem Estrich!


    Ein Denkfehler m.E., denn ein gegossener Verbundestrich trägt mehr als ein schwimmend verlegter Estrich auf Dämmmaterial weil die Biegezugspannung gegen Null geht und die Druckfestigkeit in den Vordergrunf tritt! Die Dämmplatten wiederum tragen ja nur Flächenlasten wenn die Druckfestigkeit des Überbetons ausreichend ist.

  • Nö kein Denkfehler, denn ich denke auch, dass schwimmender Estrich weniger verträgt. :-)


    Verzeihung, dann habe ich wohl etwas falsch verstanden. Im Übrigen sind die zulässigen Flächenlasten ja nicht mit Bruchlasten gleichzusetzen. Ich meine mich zu erinnern, das hier vierfache Sicherheit vorgeschrieben ist - gut bestimmt nicht bei alten Tramdecken...
    Persönlich würde ich bei diesem Becken mit 360l - ca. 600kg die Last flächig verteilen (I-Träger aus Stahlrahmen unter Ytong-Steine), wenn das Ding stabil stehen soll. Damit umgeht man auch Estrichdickenverluste bei Fußbodenheizungen - der Wandabstand zu tragenden Wänden ist da dann ohnehin egal wenn der Estrich nicht tragen sollte... :rolleyes:


    Gruß
    Herbert

  • Hallo,


    Danke für eure zahlreichen Antworten! Also Fußbodenheizung gibt es keine und wie das mit dem Estrich ist weiß ich leider nicht.. aber ihr habt schon Recht werde es sein lassen, nicht dass etwas passiert. V ielleicht stell ich statt einem größeren noch ein zweites Becken auf.


    Ich weiß nicht ob die Wand tragend ist, wie finde ich das heraus? Es ist auf jeden Fall keine Mauer die einfach nachträglich aus leichterem Material nachgezogen wurde, also ich denke schon dass sie tragend ist. Es gab bei dieser Mauer früher auch Mal einen Kamin.



    Wie haben es denn Leute unter euch die in Altbauten gemacht, die sich größere Becken kauften? Gab es bei euch noch Baupläne?


    Lg
    Mona :)

  • Hi Mona,


    Altbau. Wir haben das Becken an eine tragende Wand gestellt (meist die mit den Kaminen oder eben eine Außenwand) und das Gestell (natürlich ein gesamtes, geschweißtes Metallteil, keine Einzelteile) mit12 laaaangen Schrauben und Zweikomponentenmaterial in der Wand verankert. So trägt die auch einen Teil der Last. Unter die Füße des Gestells noch eine dicke, tragfähige Platte zum Gewichtverteilen.
    Bisher hat sich das Becken keinen mm bewegt / gesenkt.


    lg,
    Sonja