Nachzuchtversuch Doryrhamphus excisus - Blaustreifen Seenadel

  • Hallo Geri!


    Po4 werde ich huete Testen. Wie aber kann ich am besten den Nitrat Wert im kleinen Aufzuchtbecken senken?
    Caulerpa Algen habe ich im Aufzuchtbecken und einen großes Büschel rote Algen im Elternbecken.


    Danke dir!


    Lieben Gruß
    Daniel

  • Hi Daniel!
    Durch Caulerpaalgen (die wachsen schneller und entziehen dir mehr) und Wasserwechsel (aber nicht zu viel).
    Wie groß ist das Becken? Denke es war ein 20 Liter was ich gesehen habe, da würde ich 2 Liter täglich wecheln.
    Würde das Aufzuchtbecken mind. 14h beleuchten. ;)

  • Hallo,


    es ist ein 12 liter Becken das mit 8 liter befüllt ist. Bis jetzt habe ich den wasser wechsel immer mit Wasser aus den Elternbecken gemacht. Macht es den Larven nichts wenn ich ein frisches Wasser nehme?


    Lieben Gruß
    Daniel

  • Hi Daniel!
    Nein paßt schon, haben wir ja besprochen, wenn das Wasser super Werte hat kannst dieses nehmen, aber aufpassen, damit du nicht etwas abfischt, das für die Larven schlecht ist, z.b. Gammarus, also immer von der Beckenmitte und niemals vom Rand.
    Frischwasser würde ich belüften und erst am nächsten Tag verwenden, damit keine Restsalze vorhanden sind, wenn da Ca und Mg ausfällt ist es den Larven wurscht. ;)

  • Hallo,


    mittlerweile habe ich den Verdacht das etwas im Becken ist welches die Babys zum fressen gerne hat.
    Vergange Nacht habe ich rund 10 Stück abgefischt und schon heute morgen um 10 war keine mehr da. Früher fand ich trotz hoher Cops Dichte auch immer wieder leichen am Boden was jetzt schon länger nicht mehr der Fall ist.


    Im Becken sehe ich nur einen Lysmata wurdemanni Larve, Cops & Ligia sp wo welche ein paar Millimeter groß sind.


    Viele Grüße
    Daniel

  • Hallo,


    der Nitrat Wert ist jetzt im Aufzuchtbecken auf 10mg/l gefallen. Po4 konnte ich anhand der Tröpfchentests (JBL, Salifert) nicht feststellen. Ich traue diesen Tests jedoch nicht... Mal schauen was der Checker dann zeigt.


    Jetzt frage ich mich halt, ob ich die Larven einfach in das Aufzuchtbecken geben kann? Es hat ja jetzt andere Werte als das Elternbecken.


    Viele Grüße
    Daniel

  • Hi Daniel,


    Praxiserfahrungen mit den Blaustreifennadeln hab ich ja, wie du weißt, nicht. Aber ich möcht dir trotzdem meine Überlegungen zu deiner Frage kundtun:


    Du hast doch irgendwann mal geschrieben, dass die Nadelbabies, die in der Falle im Elternaquarium verblieben sind, länger gelebt haben als die ins Aufzuchtbecken überführten. Ich glaub also net, dass NO3 und PO4 für sich das Problem sind, sondern vielmehr eine Beckenbiologie im Aufzuchtwanndl, die wegen ihrer Instabiltät zu Verhältnissen führt, die den Nadelkindern nicht gut tun.


    Ich hab zum Beispiel im Augenblick ziemlich viele GGvJ-Larven in einer Faunabox, die mir von der Biologie auch nicht gefällt: Die Caulerpas und die Gracillaria kümmern, dafür hat sich ein Belag aus grünen Schmieralgen auf Wänden und Boden etabliert. Das ist mit Sicherheit eine Folge des abgestorbenen Phytoplanktons und der toten Artemianauplien. Auch wenn ich die fleißig absaug und alle paar Tage großzügig Wasser wechsle.


    Bei den GGvJ-Larven hab ich noch fast keine Ausfälle verzeichnet, aber Asterinas und Schnecken (die vom Belag naschen), sterben innerhalb weniger Stunden. Viele Cyanoarten bilden ja bekanntlich Giftstoffe, und die grünen dürften zu dieser Sippschaft gehören. Dafür sind Nitrat und Phosphat -auch - im grünen Bereich. Aber das hilft in diesem Fall wenig.


    Eine solcherart ungünstige Beckenbiologie kommt auch bei mir mitunter vor, normalerweise entwickelt sie sich anders. Deshalb werd ich am Wochenende die Box neu ansetzen.


    Ich denk, dass es bei dir bis jetzt eben deshalb nicht so toll gelaufen ist, weil von Beginn an etwas nicht gepasst hat. Möglicherweise ist Geri nach ähnlichen Beobachtungen vom Grünen Wasser in den Aufzuchtbecken abgekommen, weil abgestorbenes Phyto eine ungünstige Entwicklung anstoßen kann.


    Der langen Rede kurzer Sinn: Wenn du jetzt im Aufzuchtbecken eine gute Wasserqualität hast, wird das den Babies nicht schaden. Die wesentlichen Parameter beim Umsetzen sind nach meinem Gefühl Temperatur und Salinität, die kann man ja recht einfach angleichen.


    Wichtig ist, dass du die gute Beckenbiologie auch nach dem Einbringen der Jungnadeln halten kannst - trotz Fütterung.


    Das wünsch ich dir jedenfalls für den nächsten Wurf deiner Blaustreifennadeln :)


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda!


    Herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort!


    Die Babys, die in der Larvenfalle blieben überlebten nicht immer länger. Am Anfang hatte ich bei allen neuen Babys die Aufzuchtaquarien komplett neu mit Wasser aus dem Elternaquarium befüllt. Hat leider auch nichts gebracht.


    Mittwoch kommen die nächsten Babys, die ich abfischen kann und hoffe, dass es dieses Mal etwas wird.


    Liebe Grüße
    Daniel

  • Hallo!


    Ich hab selbst noch nicht allzu viel Erfahrung mit der Larven-Aufzucht. Über Seenadeln hab ich mich generell noch nicht drüber getraut beim Aufziehen. Vielleicht ist es aber trotzdem interessant für dich/euch, wie ich das mit der Wasserqualität und der Beckenbiologie im Aufzuchtbecken gemacht habe.


    Ich habe nämlich nie eine eigene Biologie im Aufzuchtbecken (einmal 25l, auch kleinere Behälter für Garnelenlarven) überhaupt erst aufkommen lassen! Zumindest nur so wenig wie nötig und nicht vermeidbar. Den Wasserwechsel mache ich ein bis zweimal täglich und sauge dabei den Bodengrund mit einem starren 4mm-Luftröhrchen ab (bei kleinen Larven mit einem Netzsystem davor) und fülle das abgesaugte Wasser wieder mit Wasser aus dem Hauptbecken nach. Vor dem Wasserwechsel wird noch etwas Süßwasser gegen die Verdungstung nachgefüllt, allerdings ist das bei so häufigen Wasserwechseln eh kaum etwas. Gewechselt werden/wurden meistens 50-70%(!) des gesamten Wassers im Aufzuchtbecken. Somit schwimmen die Larven bzw. Jungen praktisch im selben Wasser wie jenes aus dem Hauptbecken und ich brauche mir um negative Entwicklungen im Aufzuchtbecken keine großen Sorgen machen, weil sich in der kurzen Zeit bis zum nächsten Wasserwechsel normalerweise gar nicht so viel tun dürfte.


    Das ist zwar viel Arbeit und man muss so auch immer wieder Salzwasser anmischen und ins Hauptbecken geben, um das verlorene Wechselwasser auszugleichen. Außerdem braucht man sehr viel Phytoplankton, wenn man jedes Mal wieder so viel auffüllen muss - sofern man Phytoplankton braucht, je nachdem halt. Trotzdem schlaf ich so halt am ruhigsten ;-) Wasser in Aufzuchtbecken habe ich übrigens nie getestet (außer Temp. und Salinität)


    Klar, dass das Problem dann schon beim Hauptbecken besteht, das keine optimalen Werte hat, wie du schreibst. Aber ob das wirklich tödlich ist für die jungen Nadeln?


    Lg, Stefan

  • Hallo Stefan!


    Danke für deinen Beitrag!


    Ich habe es leider im letzten Monat nicht geschafft alle Babys abzufischen (hatte viel Arbeit). Einmal testete ich aber, ob sie im Becken der Eltern länger leben würden.
    Ich habe den umgebauten Luftheber, der zum Larvenfang dient, einfach in einem Netzablaichkasten arbeiten lassen. Somit hat er die Babys nicht in die Larvenfalle, sondern in ein Netz befördert. Die Seitenwand des Netzes habe ich abgedeckt, damit die Strömung nicht zu stark ist.
    Ich gab viele Cops rein und habe auch jede Nacht 3Std lang das Licht des Lufthebers aufgedreht um Plankton anzusaugen. Die Babys überlebten hier aber auch nicht, leider....


    Nitrat und Po4 will ich jetzt senken. Zuerst dachte ich dabei an Wodka. Im Internet habe ich dann aber gelesen, dass ein Abschäumer bei der Wodkamethode enorm wichtig ist. AS habe ich keinen in diesem Becken. Kann mir vielleicht jemand einen anderen Tipp geben wie ich Nitrat und Phosphat senken kann?


    Viele Grüße
    Daniel

  • Hallo!


    Soooo, ab heute geht es wieder los! Es wird wieder regelmässig abgefischt...
    Im Elternbecken versuche ich mit Wasserwechsel und Höheren Algen die Belastbarkeit von Nitrat und Phosphat zu senken. Ich hoffe, dass es schnell geht, da ich, wie schon mal geschrieben, den Verdacht habe, dass dies an dem Sterben der Babys Schuld ist.


    2 Becken mit jeweils 12 Liter, eines mit 36 Liter und ein Rundglas werden in den nächsten Tagen für den Zuchtversuch aufgestellt.


    Zum verfüttern habe ich 3 Cops Arten, kleine Artemiaeier von 3 verschiedenen Herstellern und Plankton, was ich vor einiger Zeit Nachts aus den Becken gefischt habe. Phytoplankton habe ich leider momentan keinen. Mache mich aber bald auf die Suche :-)


    Lieben Gruß
    Daniel

  • Hallo,


    das Abfischen war heute schwer. Am späten Abend merkte ich, dass die Led in meiner Larvenfalle nicht mehr geht. Da dachte ich mir, egal, fisch sie mit dem Becher ab...
    Als das Licht aus ging drehte ich die Pumpen ab. Eine halbe Stunde später um 1:30 Uhr ging ich mit einer schwachen Taschenlampe und nem kleinen Becher zum Aqua. Ich legte die Lampe an der Frontscheibe in der rechten Ecke an damit sie quer leuchtet und wartete auf die Babys. Dabei konnte ich beobachten, dass meine beiden Zylinderrosen, die aufgrund der abgeschalteten Strömung groß waren immer, wieder etwas fischten. Es waren die Babys....


    Gut, dann geh ich halt in die andere Ecke. Dort habe ich die Lampe wieder quer strahlen lassen. Der Lichtstrahl war sehr kurz weil ich auf die Pumpe geleuchtet habe. Juhu, da kommen sie! Denkste! Sitzt da doch beinhart ne Kolonie unbekannter Quallen in der Ecke, die sich scheinbar sehr über die Mitternachtsjause gefreut hat. Das hat geschmerzt, die kleinen so zittern und zappeln sehen :-(


    Naja, 5 Stück konnte ich dann doch mit der Pipette erwischen... Hoffe es wird was!


    Wolfgang: Danke! :-)


    Viele Grüße
    Daniel

  • Hi Daniel!
    Na dann viel Glück, Phyto weist ja wo du das bekommst. ;)
    die Tiggeropus kannst als Futter vergessen, da sind sogar die Nauplien zu groß.
    Kannst nicht die Larvenfalle oberhalb ihres Schlafplatzes installieren, da werden auch die kleinen zu 90% abgegeben.

  • Hallo,


    ein Babys welches am 9. Juni um 1:30 Uhr auf die Welt kam lebt noch. Am Samstag konnte ich es auch beim fressen beobachten und es hatte einen vollen Bauch.
    Als ich am Sonntag ins Becken guckte schwamm es auf der Oberfläche. Zuerst dachte ich es sei Tot, doch es bewegte sich dann wieder. Ich nahm es dann Vorsichtig raus und schaute unter den Mikroskop was los ist. Am Bild wirkte als hätte die/der kleinen einen Luftblase im Bauch.


    Ist es wirklich eine? Warum hat sie diese?


    Viele Grüße
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    das schaut nach Schwimmblase aus. Allerdings kommt's mir sehr groß vor.


    Wenn das Kind an der Oberfläche treibt: Könnte es mit einer Entzündung dieses Organs zu tun haben? Oder es hat einfach zuviel gegessen und Blähungen :)


    Spaß beiseite: So etwas (Edit: Treiben an der Oberfläche, nicht die vergrößerte Schwimmblase) hab ich auch schon bei meinen Ponyfohlen beobachtet. Meist sind die Tiere bald wieder normal geschwommen. Bei älteren Tieren ist eine unkoordinierte Schwimmweise mitunter ein Zeichen einer Infektion mit Vibrio-Keimen, die sind dann nicht zu retten.


    Wie geht's dem Kleinen jetzt?


    Liebe Grüße
    Linda

    Nie ist zuwenig, was genügt.
    Heinz Staudinger, Waldviertler Schuhwerkstatt

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  • Hallo Linda!


    Der kleine ist leider nicht mehr. Gestern am Abend ist er gestorben.
    Wenn ich das Bild mit anderen Bildern vergleiche wirkt die Schwimmblase doppelt so groß.


    Lieben Gruß
    Daniel

  • Wenn ich das Bild mit anderen Bildern vergleiche wirkt die Schwimmblase doppelt so groß.


    Hallo Daniel,


    ja, bei dem Nadelkind auf deinem Avatarbild ist sie gar nicht zu sehen.


    Schade. Wieviele waren's denn diesmal?


    Ich hab jetzt eine eingefahrene Faunabox mit Tisbe biminensis ständig laufen, in der Hoffnung, dass ich bei einem der nächsten Schlupftermine meiner Eviotas wieder ein paar abfischen kann. Das ist mir vor ein paar Wochen auch ganz gut gelungen, aber leider war keine fertige Box vorhanden. Das Umsetzen haben die neugeborenen Larven (trotz 50% Frischwasserzugabe) gut überstanden, aber nach 2 Tagen war wieder alles vorbei.


    Ist vielleicht ein schwacher Trost für dich, aber du siehst: Das Mitgefühl ist echt =)


    Beim nächsten Mal setz ich eben auf ein eingefahrenes System, das durch 10, 15 Fischlarven sicher nicht gestört wird.


    Liebe Grüße
    Linda