Blühfreuden (inkl. botanischer Tipps :-))

  • :D


    Hi!
    Bananenstauden halten sich auch nicht an die Betriebsanleitung.


    Habe vorm Frost meine Musa velutina vom Balkon in das Büro geräumt, Größe 160cm war schon größer als angegeben wurde (120cm). Das die rosa Zwergbanane größer wird war mir sowieso klar.
    Jetzt stand sie auf der Decke an (230cm) und verbog dort schon die Blätter, also blieb mir nur mehr der Stiegenaufgang über, mittlerweile hat sie 3m, wird wenig gegossen und bekommt weniger Licht, wenn die weiter so wächst, bekomme ich die nicht mehr aus dem Stiegenaufgang.
    Die letzte Möglichkeit wäre kappen, damit sie Seitentriebe austreibt, möchte sie gerne blühen sehen, dann muß ich sie sowieso am Strunk abschneiden.
    Das zum Thema rosa Zwergbanane.

  • Hallo Geri,


    vielleicht liegt's daran, dass ihr nicht weit weg wohnt vom Luftkurort Hochegg. In der 'guten ozonreichen Luft' (Werbezitat aus früheren Zeiten) werden Zwerge zu Riesen.


    Dein Bananerl schaut trotz der beengten Platzverhältnisse beeindruckend aus, und ich seh schon das nächste Bauvorhaben auf euch zukommen: Eine Glaskuppel auf dem Dach =)


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hi Linda!
    Das mit Hochegg war nur ein Werbeslogan, den ein paar Leute die ich kenne von Hochegg reichen mir bis zur Schulter. :D


    Leider ist der Wintergarten heuer nicht fertig geworden, sonst würde sie schon einen neuen Standplatz haben. ;)


    Glaskuppel wäre auch eine gute Idee, bei mir könnten die Fenster rund um das Haus gehen.

  • Hallo zusammen, hallo Linda,


    ich wollte noch ein paar argentinische Tillandsien mit Staub zeigen. Nicht überall sieht man den Staub gut weil er oft ähnlich grau wie die Beschuppung der Pflanzen ist. Auf rötlichen und bräunlichen Felsen ist der Staub oft ganz gut zu sehen, wie bei den hier gezeigten Beispielen. Importe aus Argentinien hatten oft diese charakteristisch rote oder braune Farbe des Staubes, der Zuwachs war dann graugrün. Die Tillandsia xiphioides auf dem ersten Bild wächst an einer Schotterstraße, auf der auch Lkws verkehren. Das Geldstück auf dem zweiten Bild ist ein argentinischer Peso, ungefähr so groß wie ein Euro.


    Grüße


    Hans-Werner


    P. S.: Am Schluß noch Pflanzen, bei denen man den braunen Staub ganz gut sieht, so richtig auffällig wird er aber erst, wenn die Pflanzen sauber weiterwachsen oder wenn man sie auf einem sauberen Untergrund sieht.


    P. P. S.: Ganz am Schluß auch noch ein Bild mit Orchideen. In Argentinien gibt es zwar nicht so viele Arten wie im feuchteren Brasilien, ein paar aber doch.

  • ... und nur um zu zeigen, dass die epiphytischen Pflanzen auch recht staubig sein können, wegen der Staubstürme, noch zwei Bilder. Das erste Bild ist auf einem hohen Berg, weitab jeder Straße, nur zu Fuß erreichbar, aufgenommen. Das zweite ist in der Nähe einer gut geteerten Straße in der Quebrada de Humahuaca, einem Tal an der Grenze zu Bolivien, aufgenommen. Gerade in den Büschen und Bäumen lagert sich oft der Staub ab. Mancherorts sind die Pflanzen in den Büschen einheitlich grau vor Staub, in Kultur können sie dann ganz anders wirken.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hi Hans Werner!
    Schöne Bilder. ;)


    In den Urlaubsorten habe ich mich auch oft immer gefragt, wie Pflanzen fast schon ganz bedeckt von Sand, überhaupt noch weiter existieren können.
    Ganz fasziniert bin ich von der Pflanze Jericho die komplett eintrocknet und wieder zum Leben erwacht.

  • Hallo Geri!


    Ja, die sogenannte "Rose von Jericho" (Anastatica hierochuntica) ist ein faszinierendes Gewächs. Allerdings erwacht sie nicht, wie man oft lesen kann, "zum Leben". Die eingetrocknete Pflanze ist tot! Und kann nicht wieder zum Leben erweckt werden. Das "Entrollen" der trockenen Blätter ist ein rein physikalischer Vorgang.
    In ihren eingekrümmten Blättern liegen die Samen. Wenn die Pflanze nun wieder feucht wird (in der Natur durch Regen), öffnen sich die vertrockneten Blätter durch Kapillarwirkung und entlassen einen Teil der Samen, die in der jetzt feuchten Erde keimen können.
    Eine tolle Vermehrungsstrategie!


    Liebe Grüße


    Harold

  • Hallo Harold, hallo Hans-Werner, guten Morgen!


    Harold: Gewundert hat's mich auch schon, dass die komplett ausgetrocknete Rose von Jericho nach der Befeuchtung wieder aufleben soll. Danke für deine Erklärung, so klingt's plausibel.


    Hans-Werner: Gestern hab ich meine Epiphyten wieder bestaubt. Das mach ich jetzt alle 14 Tage, so lange hält dann auch der Geruch nach feuchtem Mauerstaub nach dem Sprühen. Das war wirklich eine sensationelle Info, dass die Pflanzen auf diese Weise mineralisch gedüngt werden können!


    Auf dem letzten Bild deines vorletzten Posts seh ich eine Gemeinschaft von Tillandsie und Orchidee. Eine meiner epiphytischen Zwergorchideen sieht ähnlich aus und hat seit der Einführung der Bestäubung neben Blatttrieben auch frisches Wurzelwerk gebildet, ganz so wie du es von deiner Methode beschrieben hast.


    Ich freu mich außerordentlich, dass es im Grund genommen so einfach ist, die Pflanzerln wieder zu Laune zu bringen. Man muss halt nur wissen, wie :)


    Liebe Grüße
    Linda


    PS: Auf meinen Katzenstreuverbrauch hat die 'Bestäubung' trotzdem so gut wie keinen Einfluss. Die pro Durchgang alle 2 Wochen benötigte Menge ist minimal.


    PPS: Und ja, auch das ist eine Erwähnung wert: Das beim Sprühen der Epiphyten über dem Schlammspringerbecken ablaufende 'Schmutz'-Wasser erfreut scheinbar auch das Seegras und nicht zuletzt die Mangroven, trotz des geringen Eintrags. Ist es das Silikat im Montmorillonit, das leichter aufgenommen wird als das aus dem Bodensubstrat?

  • Hallo zusammen,


    die Echte Rose von Jericho ist ein einjähriger Kreuzblütler, also ein Verwandter von Raps, Kohl usw. Ihr Samenstand rollt sich beim Trocknen zu einer Kugel zusammen und verstreut rollend die Samen in Wüstengebieten von Israel, Jordanien, auf dem Sinai und in Teilen Nordafrikas.


    Die käuflich erhältliche "Rose von Jericho" ist aber eine Sporenpflanze, Selaginella lepidophylla. Sie rollt sich beim Trocknen zusammen, um das Chlorophyll der lebenden Blätter zu schützen. Selaginella lepidophylla wächst in texanischen und mexikanischen Trockengebieten. Ich habe sie im Big Bend National Park in SW-Texas zwischen Agaven gesehen und fotografiert. Ich hatte einmal ein Exemplar gekauft, welches noch gelebt hat, fast alle, die im Handel erhältlich sind, sind aber schon tot. Die Kultur scheint nicht einfach, man findet diese Art auch kaum in botanischen Gärten.


    Linda, ein Großteil des Silikates im Boden ist offenbar nicht pflanzenverfügbar weil zu stark polymerisiert, Beispiel Sand. Der Vorrat des für Pflanzen aufnehmbaren Mono- und Orthosilikates ist offenbar eher gering und gerade bei Topfpflanzen schnell erschöpft. Das in Supermärkten erhältliche Topf-Basilikum hält sich bei uns erst, seit wir Silikat düngen. Ich nehme an, dass diverse Formen der Bodenermüdung, die durch konventionelle Düngung nicht behoben werden können, auf eine Erschöpfung des pflanzenverfügbaren Silikates zurückzuführen sind. Der wissenschaftliche Fortschritt in den ostasiatischen und einigen Schwellen-Staaten dürfte da neue Erkenntnisse bringen.


    Grüße


    Hans-Werner


    P. S.: Geri, viele Kakteen ziehen sich während der Trockenzeit durch die schrumpfende Wurzelrübe in den Boden zurück. In Argentinien habe ich eine Kakteenblüte aus dem Sand ragen sehen, von der die dazugehörigen Pflanze überhaupt nicht zu sehen war.

  • Hallo,


    sorry, ich schon wieder. Habe grade mal die das Bild von Stefan vom 21.08. (S. 19) verglichen. Ich glaube ich habe gestern die gleiche Brassia-Sorte mit der schönen großen Lippe in einer Gärtnerei bei meinen Schwiegereltern bekommen, ebenfalls als verwelkendes "Überbleibsel", für 6,50 €. Da habe ich die natürlich nicht stehen gelassen. Es war sogar noch ein zweites Exemplar da.


    Finde ich seltsam, dass die Spinnenorchideen nicht so der Renner sind, mich haben sie schon immer fasziniert, trifft allerdings auch auf Spinnen, andere Wirbellose, Amphibien und Reptilien zu, die auch nicht so die allgemeinen Sympathieträger sind.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    ich finde die auch sehr interessant, sehe sie aber bei uns so gut wie nie im Handel. Selbst in einem Gartencenter, in dem es immer Unmengen Orchideen gibt, habe ich schon lange keine mehr gesehen.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi Wolfgang!
    Die Gartencenter sind sowieso zu vergessen, habe eine Cangoroo paw bestellt und warte seit 8 Monaten darauf. Die sagen immer wieder, könnte bei der nächsten Lieferung dabei sein. Habe schon aufgegeben.
    Ausgefallene Orchideen bekommst am besten auf Messen. ;)

  • Hallo Wolfgang,


    wenn ich das geahnt hätte, hätte ich natürlich die Zweite auch noch mitgenommen und Dir bei günstiger Witterung zugeschickt.
    Brassia gab es in Sindelfingen auch schon mal, wäre doch vielleicht ein Grund, sich z. B. mal mit Corinna zusammenzutun. :) Die Orchideengärtnerei, die dort immer dabei ist, kann bestimmt auch noch eine Brassia aus ihrem Gewächshaus mitbringen.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo


    Im Februar ist dann wieder die Orchideenmesse in den Blumengärten Hirschstetten.
    Sehr zu empfehlen auch für Selteneres wie die "After dark"
    Nur um mich mal einzumischen ...


    lg
    Kerstin


    Hi Kerstin,
    du kannst dich gerne auch einmischen, ist eine sehr gute Info und die kann ich auch sehr empfehlen. ;)

  • Hallo Orchideenfreunde,


    ich war heute beim Fluvius cornutus und hab da natürlich auch in die Ausschussecke geschaut. Brassia war zwar angeschrieben, aber nimmer da. Dafür ist ein Zygopetalum in meinen Einkaufswagen gehüpft. Einigermaßen ausgetrocknet und deshalb nicht ganz so hübsch wie das im link, aber mit der blauen Lippe ausgesprochen interessant. Acht Euro sechsunddreißig ist wohlfeil, grad recht für die Linda, die sich damit selbst ein Weihnachtsgeschenk gemacht hat :)


    Ein ebenso braves Christkindl und viele seltene Orchideen im nächsten Jahr wünscht euch
    Linda

    Nie ist zuwenig, was genügt.
    Heinz Staudinger, Waldviertler Schuhwerkstatt

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  • Hallo,


    um nochmal auf die als Auferstehungspflanze oder "Rose von Jericho" käuflich erhältliche Selaginella lepidophylla zurückzukommen: Ich habe mal die Festplatte eingestöpselt und die Bilder vom 03.10.2012 herausgesucht. Die Bilder zeigen Selaginella lepidophylla am Standord in der Nähe des Rio Grande im Big Bend National Park in Texas, in der Nähe zur mexikanischen Grenze, die im Rio Grande verläuft. Im Rio-Grande-Tal war es ziemlich heiß (für unsere Begriffe) und sonnig an diesem Tag.


    Grüße


    Hans-Werner