405l Tintenfischbecken

  • Hallo in die Runde!


    Nach dem ich ja bisher nur von der Forenapp aus hier unterwegs war, einmal live vom Computer mit Bildern und Vorstellung.


    Es fing in der Summe alles mit ~60l für sich färbende Kreaturen (Tintenfische oder Kraken) an und hat sich recht rasch zu ~405l entwickelt.



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    Zunächst war das reine Artenbecken angedacht, dann kam das "Futterbecken" für die Breitmaulkärpflinge hinzu.
    Nach dem ich dann diese 90l mit einem selbst gebauten Überlauf verbunden hatte stellte ich fest, dass das alles irgendwie nichts war und es hier nicht wie in einem Labor aussehen sollte.
    Also alles in einen 125er Würfel umgetopft - der aber zu groß und zu gefährlich für meine Sepia Bandensis war.
    Kurzer Hand das alte(erste) Becken rausgeholt um dann feststellen zu müssen, dass es alles nicht so stabil läuft wie ich wollte mit einem Becken mit nur paar KG lebende Steine.
    Kein Problem... Loch reingebohrt und ein 200er "Filterbecken" dran... reine Wassermasse reichte nicht, also mehr lebende Steine angeschafft.
    Hier und dort noch n kleiner Gelegenheitseinkauf... und nun sind wir, nicht ganz ein Jahr nach dem Beginn im Jetzt angelangt:


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    200l Riffbecken mit 2 Seegrasfeilfischen, einer Schmuckgrundel, 2 Clownfischen, 2 Blennys und 2 geschenkten Gelbschwanzdemoisellen, Herzseeigel, Feilenmuschel, Porzellankrabbe, ner Seeanemone, n paar mehr Scheibenanemonen und Kleinkram.
    Orgelkoralle, Keniabäumchen, Scheiben- und Krustenanemonen und 2 verschiedene Gorgonien. Das ist jedenfalls was mir gerade so einfällt. Ergänzungen folgen.
    3*40W China LED, Resun Wavemaker 15k/l, SunSun 3k/l, Deltec MCE-300



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    84l Würfel mit Lochbohrung (das ursprünglich dort stehende Becken hatte leider das reinigen des Überlaufs nicht überlebt... Bürste blieb stecken, Glas zersprang, nicht witzig) für Zwerg-Tintenfische (3Stück), leider einem Fangi den ich nicht rausbekomme, und einem Falco Korallenwächter (der wird wohl demnächst mal umziehen).
    6W LED aus D und teuer, sonst nichts



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    125l "Futterbecken", das ich "The Rock" aufgrund der großen Anzahl Lebendgestein getauft habe mit ein paar Kärpflingen, nem Blenny der sich im 200er nicht vertragen hat und weiteren 2 Tintenfischen - der 3. ist leider vor einer Woche durch akute Ansaugung einer Pumpe verstorben.
    Aktuell hat das 125er ein 60er Technikbecken und nen FrankensteinTunze Überlauf, Technikbecken wird aber noch auf 120-160l vergrößert und beide Kreisläufe zu einem gemacht.
    3*40W China LED, Tunze 6015modded, Bubble Magus Nac NewQQ

    In jedem Becken einige oder auch mehr Einsiedler, Oliven- und oder Olympiaschnecken und auch überirdische wie z.B. Porzellanschnecken.
    Im Gesamten schätze ich die Lebenden Steine auf ca. 70KG.
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    So denn, Feuer frei.

  • Servus (hier Namen einfügen ;) )!


    Hab zwar nix zum Feuern aber muss schon sagen, dass es sich um ein interessantes Projekt handelt! Hab zwar weder die Fachkenntnis noch die Zeit mich diesen Pfleglingen zu widmen, habe aber trotzdem damals den Thread von Wolfgang und Sonja interessiert verfolgt. Eventuell kannst du dich ja mit den beiden auch austauschen, die beiden haben ja letztes Jahr einige Sepias aufgezogen.


    LG


    Markus

  • Hallo Markus,


    ich habe meine Sepien auch alle aus Eiern aufgezogen - zwischenzeitlich hatte ich bis zu 14, die ich aber an Privat und Händler verkauft habe.


    Offen gestanden kann ich bis heute nicht ganz nachvollziehen, was viele an der Aufzucht so schwer finden. Es ist halt "nur" extrem zeit- und kostenintensiv. Letzteres könnte man durch Gewöhnung an Frostfutter kompensieren - doch dafür fehlt mir die Zeit. ;)


    Fatal finde ich eben nur, dass ich dadurch zum allgemeinen Meerwasser Aquarist wurde. Gerade in der Aufzuchtszeit braucht man eben schon "normal viel" und ich fand es leider zu langweilig, die Becken leer zu haben. Dann hat man aber etwas drin - ich glaube mein erster echter Meerwasser Fisch war ein Seegrasfeilfisch, und dann kann man dort wiederum keine Tintenfische mehr einsetzen (denkt man zumindest am Anfang).


    Gegenwärtig tendiere ich immer noch zu Artenbecken - nur je nach Spezies finde ich es schwer die passende Größe zu wählen. Ein Punkt den ich allgemein zunehmend kritischer sehe: das Händler I. D. R. Wirklich alles an jeden Verkaufen und selber kaum mehr wissen als im Meerwasser Lexikon steht. Was dort wiederum steht, widerspricht zu dem noch oft meiner Erfahrung.
    So kenne ich keinen Händler, der mal erfolgreich Sepien aufzog - verständlich, wenn der Raubbau aus der Natur so viel billiger ist. Vergleich 50€ als Import oder gute 70-100€ Futterkosten pro Tier nach 4 Monaten.... Todesrate nicht mit eingerechnet. Bei meinem letzten Gelege überlebten allerdings auch 13 von 14.


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  • Hi Sepius,


    grab mal Deinen Thread aus, da Du genau gestartet hast als wir im Urlaub waren.


    Hast Du Deine Sepien aus gekauften Eiern großgezogen, oder haben Deine dann selber produziert?
    Welche Lebensspanne und Körpergröße haben sie bei Dir erreicht?
    Womit hast Du sie anfangs gefüttert?


    LG,
    Wolfgang

  • Moin Wolfgang!


    Die Sepien sind aus importierten Eiern.
    Das ist das zweite Gelege, dass ich aufzog. [Fast vergessen: aus dem ersten Gelege verstarb das letzte Tier nach ca. 7 Monaten, war aber wesentlich kleiner als meine aktuellen - und das erste Gelege musste die ein oder andere "Umtopfaktionen" meiner Aquarien miterleben, da ich mich zu der Zeit fast ständig vergrößert hatte]
    Es schlüpften 14 und einer verstarb mir "grundlos" vor einigen Monaten. Viele andere habe ich aber auch abgegeben, so dass ich letztendlich nur 6 behalten habe.
    Von diesen 6 hat..
    Einer den "Tod durch Strömungspumpe" gefunden
    Einer eine Behinderung bekommen (Haut vor dem Auge ziemlich aufgeblasen). Ziemlich kleines Tier, lebt aber meines Wissens noch. (Lebt nun ebenfalls im 50er Würfel)
    Zwei sollten noch in dem Becken sein, wobei es sich um den 50er Würfel handelt, der nicht wirklich gut einsehbar ist.
    Die Tiere im 50er Würfel sind alle rel. klein, kann da nur raten und sagen 3-4cm.


    Dann habe ich noch 2 Tiere in meinem "Ausstellungswürfel", die .. das kann man wohl so sagen, ziemlich fette Tierchen geworden sind. Das sind auch die auf dem Video!
    Da reden wir dann eher von 6cm Rumpflänge.


    Lebenspanne ist bei allen verbliebenen Exemplaren also um und bei 6-7 Monate, Tendenz steigend.


    Gefüttert wurden die 2 Tage mit großen Artemien, danach mit Mysis, dann Garnelen. Aktuell versuche ich zumindest die beiden großen an die Pinzette zu gewöhnen, damit ich auf totes Futter umsteigen kann. Alleine bei den beiden liegt der Garnelenverbrauch ungezügel so bei 6 Garnelen am Tag.. PRO Tier.


    Ich habe 2 Theorien, wieso die Tiere im 50er Würfel kleiner sind:
    - Umweltbedingungen, wie z.B. Wasserwerte, Stress durch Mitbewohner, "mehr echtes" Jagen
    oder
    -Geschlechtsunterschiede. Jedenfalls, wenn Männchen kleiner sind. Die beiden im 43er Würfel halt eich tendenziell eher für Weibchen - denke sonst würden sie mehr Revierprobleme haben.


    Letzteres wäre natürlich interessant, weil ich dann eigentlich mal einen Umsetzen müsste.
    Langfristig sollte es meiner Überzeugung nach nur noch Nachzuchten geben. Leider ist es für Händler einfach billiger zu Plündern, denn zu Pflanzen, Pflegen und Ernten.


    Doch vor meinem nächsten Gelege brauche ich hier erst einmal eine vernünftige Zooplankton und Futterbasis. Mysis mögen zwar durchaus verlässlich beschaffbar sein, doch offen gestanden finde ich alleine schon die Lagerung nervig. Es müsste z.B. auch mit Copepoden gehen oder eben tropischen Mysis - optimal irgendetwas was leicht zu züchten ist und in ausreichenden Mengen.
    Ich habe hier z.B. noch Breitmaulkärpflinge, praktisch weil lebendgebährend - doch benötigt man.. so vermute ich mal eher 30 davon um eine Aufzucht mit Futter zu versorgen. Und diese Fische sind wirklich nur am Fressen und S... und belasten daher die Umwelt doch recht stark; wenngleich man sie dafür im Seewasser halten kann. (was ich tue)

  • Hi Sepius!!


    Also ich finde dein gesamtes Projekt wirklich toll!
    Bin schon immer ein Fan von Sepien gewesen!!


    Finde auch die Fotos die du eingestellt hast wirklich sehr gelungen!!


    Bitte weiter berichten


    LG, Flo

    Flo


    Zuerst Denken, dann Schreiben


    9 von 10 Stimmen in meinem Kopf versichern mir, ich sei nicht verrückt. Die 10te summt pausenlos die Melodie von Tetris.

  • Hi Sepius,
    Hast du auch einen real-name für uns? Das ist irgendwie netter...


    Wir sind vor ziemlich genau einem Jahr unvorbereitet Sepia-Eltern geworden. Sind bei einem Händler geschlüpft und wir haben 6 Stück im Alter von wenigen Stunden bekommen. Unvorbereitet waren wir eigentlich nur im praktischen Bereich (Futter, usw.), theoretisch haben wir uns schon länger damit beschäftigt, aber wegen der Lebendfutter-Problematik in Wien (ist nicht regelmäßig in guter Qualität zu bekommen) wieder davon Abstand genommen.
    Artemien sind als Futter für Sepien nicht geeignet. Kleine Gammaridea, Mysis und große Copepoden (vor allem Anfangs) sind besser.
    Also haben wir alle Algenbüschel (davon haben wir zum Glück einige ;-) täglich mehrmals durchgeschüttelt und Gammaridea geerntet. Bis wir dann endlich Mysis bekommen haben.


    Hälterung der Mysis war in der kalten Jahreszeit kein Thema (Temperatur ca. 10 Grad, Salinität 20 - 25 ppm, nicht zu dichter Besatz). Hatten mehrere belüftete Boxen am Gang stehen.
    Haben wir in weiterer Folge dann mit den Futtergarnelen auch so gemacht, als es wärmer wurde, war es schwieriger.
    Futtergarnelen haben wir dann auch selber gezüchtet, um ein bisschen unabhängiger von den Lieferungen zu sein, und um auch kleinere zur Verfügung zu haben.


    Umstellung auf Frostfutter ist mit ein bisschen Zeitaufwand nicht schwierig, und Frostgarnelen sind viel einfacher zu besorgen ;-) Die Frostgarnelen wurden mit dem Wasserstrahl einer Pipette vorsichtig vor dem Tier bewegt, um den Jagtinstinkt zu reizen. Hat meist auch gut funktioniert. Um so größer die Beute, umso lieber wurde sie genommen. Die Reste mußten dann entfernt werden.


    Unsere Infos haben wir vor allem von tonmo.com und dem Buch "Cephalopods - Octopuses and Cuttlefish for the Home Aquarium".


    S. bandensis werden ca. 12 - 14 Monate alt, mit ca. 6 Monaten werden sie geschlechtsreif. Die Männchen sind meist ein bisschen größer als die Weibchen, das größte in Gefangenschaft gepfelgte männliche Tier erreichte ca. 15 cm. Normal sind ca. 12, für Weibchen so um die 10cm.


    Für die Haltung von erwachsenen Tieren werden heute ca. 80L pro Tier empfohlen. Dann sollten sie sich auch in der Gruppe halten lassen. Sie sind nicht sehr teritorial, nur zb der Lieblingsschlafplatz wird verteidigt. Natürlich auch Gelege ;-)


    Pumpen müssen auf jeden Fall gesichert werden! Haben am Anfang das Technikabteil durch einen Einschub mit Plexi und Gaze vom Sepienbereich getrennt. Die "Babys" waren in einem aufzuchtbehälter in einem größeren Becken (ohne Fische), somit war die Wasserbelastung auch kein Thema. Die nächste Stufe war ein 60L Becken mit den beiden Einschüben - zuerst 1/3 für die Tiere (um die Fütterung einfacher zu machen), nach kurzer Zeit dann 3/4 (dahinter die Technik). Vorbereitet wurde dann ein 200L Becken, ein 700L Becken stand bereit.


    Hier gibts noch Bilder und Videos von unseren Kleinen. Unsere Erfahrungen haben wir für die "Koralle" Nr. 71 in einem Artikel zusammen gefaßt.


    Hoffe es gelingt dir, die Tiere über einen Lebenszyklus zu bringen. Nachzuchten wären natürlich eine super Sache!!!
    lg,
    Sonja & Wolfgang

  • Hallo Sonja & Wolfgang.


    Zur Namensfrage: Sepius - denn für die öffentlichen Dialoge hier habe ich diesen Nick gewählt.


    Im Wesentlichen wollte ich nur vermelden, dass ich mittlerweile das erste Gelege verzeichnen kann: eine Traube von 7 kleinen Eiern, heute morgen entdeckt. Fotos folgen natürlich.
    Wenn ich nun noch mein "Futterproblem" in den Griff bekomme, werde ich den Gedanken diese Tiere nachzuzüchten weiter intensivieren. Demnächst kommt ersteinmal ein weiterer 125er Würfel. Kleinere Aquarien scheinen meinem Ziel eher zu dienen als wenige große.


    Ich werde es demnächst mal mit Amphipods probieren bzw. sehen, dass ich zur ersten Aufzucht ein ausreichend großes, sicheres, mit Plankton besiedeltes Aquarium nutze. Leider wären in meinem Hauptbecken die Bedingungen recht gut... sieht man von den dortigen Fischen und der 10-40x Strömung ab...



    Es verwundert mich immer wieder, wie unerforscht das Thema der Planktonzucht zu sein scheint - wäre doch gerade dies die ideale Grundlage die Lebewesen unserer Begierde nicht der Natur entreissen zu müssen. Vom Verteidigen des Geleges war nichts zu merken - kein Cuttle in der Nähe.
    Grundsätzlich glaube ich immerweniger von dessen, was viele über Sepien schreiben; scheint mir die Zahl derer die sich mit lebenden Tieren intensiv beschäftigt haben doch rel. klein - das schließt leider auch Zoos und Tierparks mit ein. Finde sowas sehr schade.



    Trotz des Glücks des Geleges zweifel ich ja immer noch etwas daran, dass aus diesem auch noch was Vernünftiges schlüpft, dennoch werde ich euch natürlich auf dem Laufenden halten.

  • Wie erwartet ist aus den letzten Eier nichts geworden, aber: heute gab es wieder ein Gelege.
    Wenn man es so nennen will, bisher konnte ich nur ein Ei finden - aber eines ist besser als keines! :)
    Zugleich zeigt das zweite Gelege vom selben Paar, dass es Vermehrung in Gefangenschaft grundsätzlich möglich ist.

  • Hallo Sepius ;)


    Mich, dem die Nachzucht unserer Aquarienbewohner das größte Anliegen ist, interessiert dies natürlich besonders. Falls es mal zu einem befruchteten Gelege kommt wäre ein Bericht hier, aber auch beim ifmn- forum sehr wünschenswert.
    Weiters natürlich auch eine Publikation in einer Fachzeitschrift.....wie du schon richtig angemerkt hast gibt es nur wenig Literatur auf die man zurückgreifen kann.


    LG Wolfgang