Hallo ihr Lieben,
jetzt hab ich doch noch ein Platzerl gefunden für ein weiteres Aquarium
Na, eigentlich hat dort schon ein 12 Liter Aufzuchtbecken gestanden, aber das war eine Notlösung und sollte nur vorübergehend sein. So ist das mit den Vorsätzen ... Bei der Gelegenheit eine Frage an die Mediziner: Ist Aquaristik schon in der ICD? Rauchen oder Alkoholabusus sind Klackse gegen diese Sucht.
Aber gut. Als Mitglied dieser Selbsthilfegruppe oute ich mich hiermit als dieser Krankheit unheilbar verfallen
Zum Thema: Aus Brigittas Nachlass hatte ich drei Kübel Glasrosensteine geerbt. Die zu entsorgen war mir leid, und so habe ich die Kübel wofür auch immer zunächst in eine Ecke des Wohnzimmers gestellt und lediglich belüftet. Klar: Nach 3 Wochen haben sie zu duften begonnen. Was also tun?
Im Fundus war schnell ein 54 Liter-Standardbecken gefunden, das exakt auf ein Kastl des Wohnzimmerverbaus passt. Das stinkende Wasser aus den Kübeln, dazu 10 Liter Wasser vom letzten Wechsel des Gorgonienbeckens, das Ganze ergänzt mit frisch angesetztem Meerwasser, und zur Reanimation der Bakterien ein Stamperl Special Blend, das war die Basis für Lindas erstes 'richtiges' Riffbecken. Dort hab ich die Steine eingeschlichtet und mit einer für das kleine Becken recht kräftigen Strömungspumpe (Tunze 6015) sowie einer Kreiselpumpe JBL ProFlow 750 mit Schwammfilteraufsatz ausgestattet. Die Tiere haben sich überraschend schnell erfangen, ich war erstaunt über kleine Kalkröhrenwürmer, Schnecken, Borstenwürmer und Flohkrebse, die die Notunterbringung in den Kübeln doch unbeschadet überstanden hatten. Die Glasrosen sind sowieso Überlebenskünstler, die gedeihen glaub ich auch noch in Jauche, sofern die ausreichend salzig ist.
Zusätzlich hab ich dann noch einen ordentlichen Buschen Caulerpa serrulata aus dem Guppybecken eingebracht.
Beleuchtet wird das Becken mit 2x 24 T5 (10.000 K und 6.500 K).
Der Start des Aquariums erfolgte am 22.Februar dieses Jahres. Nach eine heftigen, dafür aber kurzen Algenphase (die ihren Höhepunkt um den 10. März erreichte) hat sich recht bald ein Gleichgewicht eingestellt, das mir für weitere Bewohner ausreichend stabil erschien. Eingezogen sind 5 Clibanarius tricolor sowie nach und nach Korallen und Anemonen.
Ende März habe ich dann Bodengrund eingebracht, den bewährten feinen Korallensand mit einer Körnung von 0,1 bis 2 mm. Die Schichthöhe hat zunächst durchschnittlich 2 cm ausgemacht. Bis zum Wiedereinschalten der Pumpen Aber das war zu erwarten gewesen, und mit ein paar Steinbrockerln als Barriere ist der Bodengrund so wie ich ihn haben möchte: Hinter dem Aufbau fast nix (das verbläst die Strömungspumpe), im linken Teil ein bissl mehr für das Seegras, und ansonsten 2 bis 3 Zentimeter.
Etwa zur gleichen Zeit habe ich den Steinaufbau um ein paar Brocken toten Riffgesteins erweitert, damit genug Platz ist für das, was hier noch einziehen mag.
Im Gegensatz zu dem in einem anderen Thread vorgestellten neuen Zwergseepferdchenbecken (aka Cyanobiotop) gefällt mir die Entwicklung dieses Aquariums gut, auch wenn da und dort noch ein paar Reste von Cyanos vorhanden sind und Fadenalgen. Die sind ganz offensichtlich für die Gorgonien und die anderen Korallen kein Malheur. Es zeigt sich hier deutlich, dass 'Dreck' und von Anfang an eine größere Vielfalt an Destruenten ein Biosystem rascher stabilisieren als der Versuch, die Organismen möglichst kontrolliert einzubringen.
Nach den Wasserwerten fragt mich bitte nicht. Die hab ich - mit Ausnahme der Temperatur (24°) - in diesem Aquarium noch nicht gemessen.
Wasserwechsel bisher alle 14 Tage 10 Liter.
Liebe Grüße
Linda