Studentenproteste

  • Hallo ihr Lieben,


    eine Stunde.
    Eine Stunde hat heute mein Heimweg vom Arbeitsplatz gedauert, normal wären 15 bis 25 Minuten und warum... nicht wegen eines Defektes am Wagen, nicht wegen eines schrecklichen Unfalles, sondern wegen der Studentenproteste.
    In Graz ist eine große Gruppe Studenten von der Hauptuni zum Hauptplatz gezogen - in der Hauptverkehrszeit.
    Natürlich, um 10 Uhr Vormittag können sie nicht, da schlafen die Meisten noch und die paar die wach sind, sind verkatert vom Protestieren in der vergangen Nacht.


    Hohle Parolen wie "Wirtschaftsbosse an die Kette, wir sind keine Marionette" werden geschrien, liebe BWL und Jus Studenten, warum macht ihr euer Studium - um später mal die Kronenzeitung an vorbeifahrende Autos zu verkaufen oder um doch irgendwann einer dieser Wirtschaftsbosse zu werden, die ihr heute so verteufelt?


    Also staue mich also langsam vorwärts, kommt so ein 19jähriges Studentenpüppi ans Auto, wachelt mir ein Flugblatt unter die Nase und fragt "wollen Sie unsern Protest unterstützen?". Ich ringe mit meiner Selbstbeherrschung und erwidere: "das tu ich schon indem ich hier mit laufendem Motor stehe und die Umwelt eurer Zukunft vergifte!".
    Anscheinend wird Zynismus und Ironie auf den heutigen Unis nicht unterrichtet, die Gute hat mich ein wenig verwirrt angeschaut und weiter mit ihren Zetteln gewedelt... muss schlimm sein in einer Generation aufzuwachsen die Emotionen nur über Emoticons ausdrücken und verstehen kann. :O;(8o


    Wie hat das Ganze eigentlich angefangen? Ein paar unausgelastete Studenten haben im Rausch und ohne jeden Plan das Audimax besetzt und sind offenbar erst nach Stunden drauf gekommen, dass ein Protest nur dann zielgerichtet ist, wenn auch ein paar Punkte am System kritisiert werden und zur Änderung angeprangert werden können.
    Als sie das realisiert haben, waren da halt schon sehr viele Studenten und kam ein wildes Durcheinander an Vorschlägen heraus, eine Kakophonie von Schnapsideen die unfokusiert präsentiert wurden.


    Ich stimme der ORF ZIB Berichterstattung nicht immer zu, aber die Studentendemos wurden von Anfang an - durch die Blume aber doch - als "wirrer Haufen ohne Ziel" bezeichnet und das Schlimme daran: wirklich geändert hat sich das in den letzten Tagen nicht.


    Liebe Studenten, überlegt euch mal was ihr WIRKLICH wollt, setzt ein paar Prioritäten und denkt mal WIRKLICH darüber nach, was sich ändern soll und wie.
    Mit hohlen Sätzen wie "Wir sind doch nicht doof und zugangsbeschränkt wollen wir nicht sein" werdet ihr keinen Krieg gewinnen... keine Zugangsbeschränkung und dann noch EU-weite Zuwanderung von Studenten. Und die gleichen Studenten die heute gegen Zugangsbeschränkungen demonstrieren stehen in 6 Monaten auf der Strasse und demonstrieren gegen überfüllte Lehrsääle.
    Lustige Transparente die Hahn und Cock in einem Satz führen werden geschwenkt, sollte der arme Herr Hahn dann noch an der Macht sein, muss er natürlich gleich neue Unis bauen, die alten sind überfüllt. Dann brauchen wir natürlich mehr Personal und die Akademikerarbeitslosigkeit regelt sich von selbst, dann dürfen alle die heute für freien Zugang demonstrieren in 5 Jahren automatisch als Unterrichtspersonal in die neuen Unis - in 10 Jahren haben wir die höchste Akademikerquote der EU und in 20 Jahren die höchste weltweit. In 30 Jahren schließlich ist jeder 2. Österreicher Student und die Studiengebühren wurden auf Wunsch der Mehrheit (der Studenten) abgeschafft, da Geld ja einfach auf Bäumen wächst und dieses System ja nicht finanziert werden muss.


    Ja, ich weiß, viele Studenten müssen hart arbeiten um sich das Studium zu finanzieren... aber viele Nicht-Studenten müssen von viel härter arbeiten um sich ihr Überleben zu finanzieren und erhalten keine Kinderbeihilfe, kein Stipendium und keine großzügigen Zuwendungen vom Staat dafür, daß sie später viel Geld verdienen und weiterhin auf ihre Managergehälter bestehen, während die kleinen Arbeiter "freiwillig" auf einen Teil ihres Lohnes verzichten um eine Firma (die meist wieder ehemaligen Studenten gehört und von solchen geleitet wird) in schlechten Zeiten am Leben zu erhalten.


    Jeder Gesellschaft der es zu gut geht, jede Bevölkerungsgruppe die nie leiden musste, jeder Zusammenschluss von Individuen denen es an nichts fehlt läuft irgendwann am gleichen Punkt auf: Stillstand ist der Tod und wir müssen etwas ändern um der Änderung willen.
    Brave New World


    Es grüßt
    ein nachdenklicher Andreas

  • Hallo Andreas,


    dieses Thema beschäftigt mich auch, obwohl ich wahrscheinlich erst in ein paar Jahren an ein Studium denken kann ;-)


    Ein Haufen betrunkener Revoluzzer, die Uni-Einrichtungen verschmutzen und wirre Parolen rufen, beschädigen im Grund genommen berechtigte Anliegen der ernsthaft Studierenden.


    Meine Tochter hat Psychologie studiert als es noch die Studiengebühren gegeben hat. Es war immer sehr ärgerlich, dass dafür keine Gegenleistung erbracht wurde: Für einen Praktikumsplatz musste man am Anmeldetag vor 6:00 am PC sitzen und alle paar Sekunden die Anmeldung absenden. Wenn man Pech hatte hat's nicht funktioniert, um halb sieben waren alle Plätze vergeben, und die Gebühr war für die Katz (damals war's noch nicht der Hahn).


    Zugangsbeschränkungen kann man meiner Ansicht nach diskutieren, aber nicht auf Basis eines finanziellen Beitrags. Das halt ich gesellschaftspolitisch für falsch. Natürlich kostet ein Bildungssystem Geld, und es kann auch nicht sein, dass die nötigen Mittel in erster Linie von den Unternehmen aufgebracht werden, die aus Forschungsergebnissen Nutzen ziehen. Das wäre das Ende von Studienrichtungen, die z.B. eine humanistische Bildung zum Ziel haben. Oder etwa der Biologie, die ohne Bezug zu Technologie oder Chemie auf den ersten Blick auch ein bissl 'nutzlos' erscheint.


    Das gehört seriös und offen diskutiert, und zwar in einer Weise, dass auch 'der kleine Mensch von der Straße' (der selbst nicht studiert hat, aber das System mitfinanzieren muss) einen Sinn dahinter sieht. Ein bissl muss es halt auch darüber hinaus gehen, dass seine Kinder ohne finanzielle Hürde studieren können, wenn sie ernsthaft Interesse daran haben.


    Es ist schade, dass sich unter den protestierenden Studenten erst jetzt langsam Leute finden, die in der Lage sind, sich zu artikulieren. Die ersten Bilder hab ich als schockierend empfunden, und ich versteh auch den Ärger vieler Menschen, die durch die Aktionen persönlich betroffen sind.


    Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass Studentenproteste meist eine Entwicklung in Gang gesetzt haben, die letztlich was zum Positiven bewegt haben.


    So, das lag mir jetzt am Herzen :-)


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo ich als Stundent bin Absolut deiner Meinung !!


    Finde das eine Frechheit, was einige Schnappstrosseln da ab ziehen. Ein Protest und eine Demo soll das sein? Eher eine Party als alles andere!
    Bin heute beim Audimax vorbei gefahren und hab nur den Kopf geschüttelt.


    Wenn man mal auf die HP der Demonstranten geht findet man echt nützliche sachen und zwar welcher DJ und welche Band im Audimax zu welcher Uhrzeit auftreten !!


    Echt eine tolle Aktion!
    Meine Freundin Studiert genau wie ich und sie hat einige Vorlesungen die wegen diesem Schwachsinn ausgefallen sind.
    Nun stellt man sich die Frage, ein Professor der 4 Termine Zeit hat um den Stundenten seinen Stoff beizubringen soll das jetzt an 1 Termin schaffen weil 3 davor wegen den netten "Partypeople" ausgefallen sind!!
    Man gibt als Grund an das zu wenig Platz auf der Uni sei, doch mit denken schadet nicht wenn man vordert das es keine Beschränkung mehr gibt und alle aufgenommen werdnen wird es ja viel besser werden ;)
    Am besten man stappelt die Studenten in Sitzreihen übereinander!
    Doch was ich am besten an der ganzen sache finde ist das sich jeder Student der sich da beteiligt in sein eigenes Fleisch schneidet, denn anstatt ein EU-Gebäude zu besetzen wo man ein System flach legt das die Politiker betrifft setzt man sich selbst Schach Matt - (Super eigen Tor !! 8o)


    Ich bin mit den Verhältnissen auf meiner Uni (Biologie) auch nicht gerade zufrieden, aber das was da im Moment passiert macht die ganze Sache um nichts besser :evil:


    Was ich mal net finden würde ist wenn man den Bildungswesen etwas mehr Geld zukommen lassen könnte als den ganzen Banken und Managern die meiner meinung nach eh genug haben.


    "Meine Meinung"

    Mfg Lukas


    240er 120*40*50 + 100l TB - 6*54Watt, Turbofloter Sl, Ozon + UV, Aktivkohlenachfilterung, Osmolator, Zeolithfiltersystem mit Säule + Bakks + Food


    Einmal editiert, zuletzt von Deadfox ()

  • Zitat

    Original von Linda
    Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass Studentenproteste meist eine Entwicklung in Gang gesetzt haben, die letztlich was zum Positiven bewegt haben.


    So, das lag mir jetzt am Herzen :-)


    Liebe Grüße
    Linda


    Hi Linda!


    Früher war das so, aber den Topfen, den sie hier produzieren, was soll da heraus kommen. ?(

  • Hallo


    Bildung kostet eben mal!
    Ein jeder Arbeiter der sich Fortbildet oder von der Firma auf Fortbidung geschickt wird zahlt für einen Kurs der ein paar Tage dauert ca. auch den gleichen Betrag der für Studiengebühren beanschlagt werden.
    Ich verstehe den Grund einfach nicht: Niemand in der Wirtschaft bekommt gratis eine Ausbildung , außer man geht 10 Jahre auf die Uni und verdient dann eine Menge Kohle.
    Ich hatte auch schon das Vergüngen für solche Leute zu arbeiten und muß heute sagen : Bin ich Froh das ich das nicht mehr muß!
    Zum größten Teil weit weg vom wirklichen Leben!
    @ Anderas: Du auch , ich hatte auch das Glück, bin aber gerade noch vor Ihnen der Stadt entflohen. 1 Minute später die Herrengasse passiert und es wäre das gleiche wie bei dir gewessen.


    Andi

    Becken 90/60/60
    2 Tunze Stream, 4 mal T5 39 Watt
    Tb 120 Liter,Atb Nano Size Kegelabschäumer, 35 Kilo lebende Steine ,Kalkreaktor

  • hi


    das grösste problem mit dem ganzen studiensystem sehe ich in den studenten, die das studieren zum lifestyle erhoben haben.


    klar - uni partys sind lustig - ich war selber oft genug auf den ibwl partys obwohl ich nie studiert habe.


    aber wären diese ganzen faulen früchtchen nicht, wären die kosten für die studenten um einiges weniger.
    meist studieren diese spezialisten meiner erfahrung nach bwl oder publizistik.
    alleine wenn ich mir ausrechne, das jeder dieser studenten etliche pensionsbeitragsjahre weniger einzahlt ( weil in die pensi geh ma dann scho gleichzeitig wie a hackler, der mit 16 angefangen hat ), muss klar sein, das sich das ganze irgendwie so nicht ganz ausgehen kann.


    wenn dann noch die ausländischen studenten gscheit limitiert werden, schauts auch schon wieder besser aus.


    bei uns fast kostenlos studieren und dann wieder ins heimatland abrauschen ohne was zurückzuzahlen ist nicht die feine englische.

  • bin selbst student an der uni wien, aber ich bin nicht wirklich teil dieses protests.
    jedoch muss ich sagen finde ich es wirklich nicht verständlich was ihr hier schreibt.
    ich finde es total wichtig, dass es noch menschen gibt die aufstehen und sich wehren in diesen zeiten.
    die besetzung und die demos waren in keinster weise (wie vielleicht von den medien dargestellt) ein party-gelage!
    wir studenten stehen hier für unsere rechte und für unsere zukunft ein!
    und menschen die nicht wissen was an den unis abgeht die sollten sich da vielleicht nicht einmischen!
    von wegen viel geld verdienen nach dem studium. das machen die wenigsten!
    studenten sind nicht schuld daran, dass es arbeiter gibt, die nicht genug geld zum leben haben.
    das ist die gleiche instanz schuld, die auch uns das leben schwer macht.
    studiengebühren wären vollkommen ok wenn sich dadurch auch etwas verbessert. aber es wurde nie(!) zu unseren gunsten investiert!


    ich halte es nach wie vor für absolut gerechtfertigt und wichtig, was die studenten gerade tun!!


    wenn politiker endlich mal auf die botschaften und vorderungen eingehen würden, dann könntet ihr auch bald wieder mit euren autos in 15min nach hause kommen!


    vielleicht sollten die arbeiter mal wieder richtig auf die straße gehen für mehr lohn etc. wenn es doch allen so schlecht geht. denn es ist leicht nur hinter verschlossener tür darüber zu meckern und dann andere deswegen schlecht machen, weil man sich selbst nicht traut.


    also bitte: stolz auf die jungend sein, die für ihre rechte einsteht, informieren(!) http://unibrennt.at/ und nicht studenten die schuld für soziale ungerechtigkeit geben!

  • Hallo


    In Zeiten der Wirtschaftskrise mit solchen Tönen zu spucken finde ich mutig. Ich wohne in der Nähe zu Magna Steyer, was würdest du sagen wenn du jeden Tag um deinen Arbeitsplatz Angst haben müßtes.
    Ich denke ein jeder wird auch für etwas weniger Geld arbeiten , hauptsache er hat Arbeit!!!!!!


    Andi

    Becken 90/60/60
    2 Tunze Stream, 4 mal T5 39 Watt
    Tb 120 Liter,Atb Nano Size Kegelabschäumer, 35 Kilo lebende Steine ,Kalkreaktor

  • Zitat

    Original von sap_d


    vielleicht sollten die arbeiter mal wieder richtig auf die straße gehen für mehr lohn etc. wenn es doch allen so schlecht geht. denn es ist leicht nur hinter verschlossener tür darüber zu meckern und dann andere deswegen schlecht machen, weil man sich selbst nicht traut.


    Hi


    ...und dann wären in der jetzigen Zeit die meisten ihren Job los und hätten somit auch ihre Lebensgrundlage verloren. Ich glaub als Student kannst du die jetzige Situation nicht nachempfinden, was es heißt Angst zu haben, ob man nächste Woche noch einen Job hat oder nicht, ob man seine Familie noch versorgen kann oder nicht...


    Versteh mich nicht falsch, ich bin absolut dafür, dass sich die Leute wehren und sich nicht alles gefallen lassen, doch sollten sie das tun, wenn es ihnen wirklich schlecht geht. Ich kenne genug Studenten um zu sehen, dass die meisten von "wirklichen irdischen" Problemen noch kilometerweit entfernt sind...


    Soll jetzt kein Angriff oder sonstiges gegen dich/euch sein bitte nicht falsch verstehen ;)


    lg Werner

    Es ist manchmal besser nichts zu sagen und für einen Idioten gehalten zu werden, als den Mund zu öffnen und alle Zweifel zu beseitigen =)

  • Hallo,


    wenn ich da lese die Arbeiter "trauen" sich nicht auf die Straße zu gehen fällt mir nur spontan ein:


    Wenn du als Arbeiter etc. Sch**** baust, fliegst du raus! = Arbeitslos
    Wenn du als Student das machst, dann hängt man hald eben noch ein Semester dran!


    Was soll Ihnen denn passieren?!?


    Steht auf der Straße liegt "Uns" auf der Tasche, protestiert ruhig weiter Wir bezahlen dass auch noch für EUCH, damit Ihr uns später am Kopf spu**t.


    In diesem Sinne, 8o


    an ALLE Arbeiter


    noch nen Schönen Arbeitstag

  • Guten Morgen,


    Andi bringt da einen guten Punkt auf - kaum ein Student muss Angst um seinen Studienplatz haben, außer seine Leistungen stimmen nicht. Bei Arbeitern und Angestellten kann auch die Anstellung in einer großen Firma nicht sicher stellen, dass man - gute Leistung und harte Arbeit vorausgesetzt - morgen noch einen Job hat, siehe Quelle, siehe die gesamte Automobilindustrie!


    Von Arbeitern und Angestellter werden Lohnverzicht erwartet und die Studenten wollen und wollen...


    sap_d: natürlich muss sichergestellt werden, dass die Studiengebühren nicht in Administration und Sonstigem versickern, sondern den Studenten zugänglich gemacht werden!
    Aber sind wir mal ehrlich - welcher Politiker hat kein "Dr." oder wenigstens "Mag." vor dem Namen stehen... also ist die Instanz die Schuld an dem Dilemma hat doch eigentlich auf einem Bildungsniveau mit den "Bossen" die da so böse sind, vielleicht noch in der gleichen Studentenverbindung und auf der Uni beste Freunde gewesen. Warum wechseln so viele Politiker nach Ihrem politischen Aus zu Topmanagerposten in der Wirtschaft?


    Ich finde Proteste absolut OK um Mißstände anzuprangern und Dinge zu ändern, es geht um das Wie und das Wann - wenn ich planlos rausrenne und laut auf der Strasse rumschreie, keine echte Idee habe warum und was dabei raus kommen soll, werde ich aller Wahrscheinlichkeit nach in der Klapse enden.
    Wenn das Tausende Studenten machen enden sie in der ZIB.
    Und in der Zeitung. Und überall wo man sich wichtig machen kann.
    Schön, dass die Studentensprecherin Herrn Hahn einen Reiseführer von Brüssel überreicht, aber das ist dumme, infantile Provokation und spricht IMHO für das Gesamtkonzept der Proteste!


    Ich bin Angestellter, aber ich komme aus einer Arbeiterfamilie und glaub mir, die Arbeiter jammern nicht hinter verschlossenen Türen, haben nur leider seit Jahren eine sehr schlechte Vertretung in Wien sitzen. Vielleicht ändert sich das ja mal, obschon die Zeichen dafür schlecht stehn.


    Darf ich Dir noch eine persönliche Frage stellen:
    Warum studierst Du in Österreich und nicht in Deutschland?
    Wenn Du sie hier nicht beantworten willst gerne auch per PN.


    Noch ein Wort an Linda, ja, Studentenproteste haben immer wieder etwas bewegt, aber sie waren noch nie so unkoordiniert und dilletantisch ausgeführt - leider, sonst könnten sie wirklich etwas bringen!
    LG Andreas

  • hallo sebastian


    keiner zweifelt an, das wir gut ausgebildete akademiker brauchen.
    und wenn deren ausbildung nicht gewährleistet ist, dann sollen sie auch auf die barrikaden gehen.


    das hauptproblem das ich sehe ist aber, das wir einfach viel zu viele studenten haben.
    und zwar nicht viel zu viele auf viel zu wenig platz auf der uni, sondern einfach viel zu viele studenten die das ganze nicht ernstnehmen, nicht abschliessen oder dann nicht in österreich wirtschaftsleistung erbringen mit ihrem know how!


    wie viele gibts, die anfangen dieses zu studieren, dann umwechseln. dort was probieren, dann jenes und dann doch einfach aufhören weils zu viel arbeit ist und dann irgendeine hacke machen?


    also spassstudenten und studenten aus dem ausland, die nach dem studium sich wieder verpfeifen und nicht durch erbrachte wirtschaftsleistung wieder zurückzahlen, was sie uns gekostet haben, sollen entweder beschränkt und/oder gscheit zur kasse gebeten werden!

  • Hallo miteinander


    Vorab, ich bin weder Student noch Akademiker und zum Glück war ich gestern in keinen Stau ;-). Ich weiss auch nicht genau wofür eigentlich gestreikt wird, sehe das aber trotzdem nicht negativ:
    Was soll aus einer Gesellschaft werden, in der nicht einmal die Studenten demonstrieren oder (noch schlimmer) nicht demonstrieren dürfen. Von wo sollen neue Impulse für unser Zusammenleben herkommen, wenn nicht von den Universitäten? Hätten die Studenten immer brav funktioniert und die Unis mit ihrer Forschungsarbeit brav Geld verdient, dann würden wir wohl noch immer einem Kaiser huldigen, und Internet gäbe es wahrscheinlich auch noch keines.
    Helmut: In Wien sind das Biozentrum und die WU in einem gemeinsamen Gebäudekomplex untergebracht dazu ein Zitat vom verstorbenen Prof Rupert Riedl: "Vom Biozentrum führt bezeichnenderweise ein Behindertenaufzug in die WU"
    LG


    Paul

  • Hi!


    Ich habe kein Problem damit das gestreikt wird, bzw. dass sich jemand beschwert wenn es ihm nicht gut geht oder sonstiges und er durch Streik, Protest oder was auch immer auf diese Situation aufmerksam macht.


    Ich finde es ehrlich gesagt nur dreist, dass in Zeiten wie diesen, wo Leute in hunderten ihren Job verlieren und am Existenzminimum dahinvegitieren, Studenten mit Statements wie


    Wir müssen arbeiten gehen, um unser Studium zu finanzieren
    Wir fühlen uns durch die Fristen durch unser Studium gehetzt
    Wir haben zu wenig Exemplare diverser Bücher in der Bibliothek und müssen dreimal hingehen bis wir es bekommen


    an kommen.

    Es ist manchmal besser nichts zu sagen und für einen Idioten gehalten zu werden, als den Mund zu öffnen und alle Zweifel zu beseitigen =)

  • Hallo miteinenader


    Ich bin auch ein Mitarbeiter in der Autobranche
    ist zur Zeit kein Zuckerschlecken - in unserem Mutterkonzern
    werden zur Zeit mehrere tausend Mitarbeiter eingespart -
    Protestieren gegen soziale Ungerechtigkeiten wird Ihre
    Familie wohl nicht ernähren.


    Ich habe grundätzlich nichts gegen die Anzahl von Studenten
    - die " Zukunft " wird Sie ohnehin selektieren. Jedoch bin ich
    der Meinung, daß die Studenten sehr wohl Ihr Studium selber
    finanzieren sollen, sie sind ja später oft Nutznießer dieser
    Ausbildung - und so wie wir alle haben Sie natürlich auch
    das Risiko - daß sich die Ausbildung nich den gewünschten
    Erfolg bringt - aber das Ziel ist doch bei jedem Studenten
    das gleiche - später ein gutes Leben führen zu können.
    Nur bin ich der Meinung, das diese Gebühren von Leuten, die
    sich die Ausbildung nicht leisten können vom Staat vorgeschossen
    werden sollten, und erst später (nach erfolgreichen Start ins Berufsleben) wieder zurückerstattet werden sollte.
    Auch stört mich nicht wenn Studenten aus andren Länderen
    bei uns studieren, nur seh ich nich ganz ein warum in diesen
    Fällen unser Staat die Kosten dafür tragen soll - hier sollten die
    Heimatländer dieser Studenten Ihren beitrag für die "Universitäts-
    infrastruktur" leisten.


    LG Niko

  • Hallo


    Naa als vl. baldiger Student muss ich mir dann ja ne Menge anhören, wie faul ich bin, dass ich jedem auf der Tasche liege und und und .gg.


    Ich weiß, wie sich Arbeiter fühlen, denn ich sehe meinen Vater kaum, weil er laufend nur arbeitet und es wäre natürlich auch mal schön in den Urlaub zu fahren. Doch dafür müssen meine Eltern aber durchgehend arbeiten und es ist wirklich erbärmlich, dass irgendwelche fetten Bosse den ganzen Tag im Büro sitzen und Däumchen drehen und das 10fache im Monat verdienen als meine Eltern zusammen. Darüber darf man einfach nicht zu viel nachdenken, sonst muss man ja Amok rennen...


    Ich sehe irgendwie beide Seiten: Student und Arbeiter. Aber ich muss wirklich sagen, viele der Studenten sind Gaudistudenten und das wichtigste ist Party machen. Ich sehe welche Leute aus meiner ehemaligen Klasse jetzt studieren... genau die, die nur ans Saufen denken, und warum sie studieren gehen.... PARTY!!!! und da kann man echt nur den Kopf schütteln. Was ist denn aus dieser Welt nur geworden? sollten solche Leute unsere Führungskräfte werden und genau diesen Menschen sollte man das Geld in den Ar... stopfen?! Traurig traurig...


    Ein sehr wichtiger Schritt wäre mal nur Österreicher in Österreich studieren zu lassen, wofür sollten wir Ausländer aufnehmen, wenn sie sich nach dem Studium wieder vertschüssen? wer das beschlossen hat, kann Österreich nur hassen.


    Das Studentenleben ist trotzdem sicher nicht immer einfach, denn wenn man Student hört, denkt man sofort an einen faulen Sack, der bis 12 Uhr pennt und am Abend nur Party macht, aber das ist doch auch völliger Schwachsinn! Denn als Student muss man schon genug lernen und wenn man dann auch noch in der Nähe von der Uni wohnen will, muss man nebenbei ordentlich arbeiten gehen um die Miete etc. bezahlen zu können.


    Oft regen mich Leute auf, die immer schon auf die Schule geschissen haben... alles scheiße bla bla und dann schaffen sie mit Müh und Not die Lehre und anschließend wird immer geschimpft: "Scheiß Studenten bla bla" doch wir leben in einem Land, wo man auch studieren kann, ohne reich zu sein und nur weil sie zu dumm oder zu faul dafür sind, muss man nicht alle in einen Topf werfen. Ohne Studenten - keine Mediziner etc.


    Ist wieder so ein spezielles Thema, es gibt halt Pro und Kontra


    Liebe Grüße
    Stefan


    EDIT: Was solls....